Sulzbach

Sulzbach

Sulzbach, 1) Dorf im Kreise St. Wendel des Regierungsbezirks Trier (preußische Rheinprovinz), in der Kirche die Begräbnisse der Rheingrafen von Grumbach; 2) Dorf im Kreise Saarbrück des preußischen Regierungsbezirks Trier, an der Sulz; Post, Alaun- u. Vitriolsiedereien, Berliner Blau- u. Salmiakfabriken, Steinkohlengruben; 1000 Ew.; 3) (S. an der Murr), Pfarrdorf im Oberamte Backnang des württembergischen Neckarkreises, an der Murr, zur Grafschaft Löwenstein gehörig; Holzwaarenverfertigung, Holzhandel; 1600 Ew.; 4) Verwaltungsdistrict im baierischen Kreise Oberpfalz, 6,4 QM. mit 15,900 Ew.; 5) Hauptstadt hier, am Sulzbach u. an der Eisenbahn Nürnberg-Amberg; Sitz des Bezirksamts, Landgerichts, Rent- u. Postamts, Dekanat, Felsenschloß, 3 Simultankirchen, Lateinische Schule, Spital, Typographische Anstalt, Hopfenbau; 3120 Ew.; dabei die Wallfahrtskirche Annaberg u. Eisensteingruben; 6) ehemals deutsches Fürstenthum von 19 QM. u. 32,000 Ew., von welchem S. 5) Hauptstadt war. S. hatte ursprünglich eigene Grafen, von denen Gebhard, ein Sohn des Herzogs Ernst von Schwaben, zur Zeit des Kaisers Konrad II. das Schloß S. erbaute. Ein Graf Berengar von S. unterstützte Heinrich V. bei dessen Empörung gegen seinen Vater. 1305 starben die Grafen von S. mit Gerhard V. aus, worauf das Land an die Wittelsbacher kam. Von diesen kam es mit der Oberpfalz an die Pfalz u. theilte alle Schicksale der Oberpfalz u. wurde meist von der Linie Pfalz-Neuburg besessen, welche 1410–1448 den Namen Neuburg-S. führte, wo sie erlosch. Als sich später das Haus Pfalz in die Kur- u. Pfalzgräflichen Linien theilte, kam S. an den Zweibrückener Stamm, u. zwar wurde S. durch abermalige Theilung der Söhne Philipp Ludwigs, Pfalzgrafen von Zweibrücken, 1614 der Hauptort eines besonderen Fürstenthums, dessen erster Pfalzgraf August hieß u. dessen zweiter Christian August 1655 zur katholischen Religion übertrat. Es blieb nun bei dessen Familienstamm, bis derselbe 1742 mit Karl Theodor die Kur erbte (s.u. Pfalz S. 930), worauf es alle Schicksale der Pfalz u. später Baierns theilte. Die Stadt S. wurde 1632 von den Schweden eingenommen. Vgl. Chr. Gack, Geschichte des Herzogthums S., Lpz. 1847. 7) Flüßchen im baierschen Kreise Oberpfalz, geht zur Vils; 8) Dorf im nassauischen Amte Höchst; hat 600 Ew.; war früher Reichsdorf; 9) linker Nebenfluß der Lahn in Nassau; 10) Dorf im Bezirksamt Weinheim des badenschen Unterrheinkreises, an der Bergstraße; Weinbau; 560 Ew.; 11) Mineralbad (laue Therme) in der Pfarrgemeinde Lautenbach im Bezirksamt Oberkirch des badenschen Mittelrheinkreises, in einem Seitenthal der Rench; 12) Dorf im Bezirk Oberburg des steyerischen Kreises Marburg, an der San u. in einsamer Gebirgsgegend der Sulzbacher- (Steiner) Alpen, einem Theile der Karnischen Alpen (mit den höchsten Spitzen: Grintouz 8167 Fuß, Scaff 7864F., Oistritza 7500F. etc.), welche Gegend die Steyerische Schweiz genannt wird.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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