- Kalenderzeichen
Kalenderzeichen, zu kürzerer Bezeichnung astronomischer Gegenstände in der Astronomie eingeführte u. in die Kalender übergegangene Figuren, um unbestimmtere Abbreviaturen zu ersetzen, daher auch Astronomische Zeichen genannt; die gewöhnlichsten sind: a) für Sonne, Mond u. Planeten u. in Kalendern zum Theil für die Wochentage: ☉ Sonne, Sonntag, ☽ Mond, Montag, ☿ Mercur, Mittwoch, ♃ Jupiter, Donnerstag, ♀Venus, Freitag,♄ Saturnus, Sonnabend, ♀ Erde, ♂ Mars, Dienstag, Ceres, Pallas, Juno, Vesta Uranus, Neptun, Flora, Victoria, Iris, Metis, Hebe, Parthenope, Egeria, Afträa, Hygiea, Irene etc. In Betracht der Verwickelung u. Schwierigkeit der sich immer vermehrenden neu entdeckten Planetoiden werden jetzt die Letzteren nicht mehr mit den frühern Zeichen bezeichnet, sondern nach Goulds Vorschlag mit Ziffern, welche die Reihenfolge ihrer Entdeckungszeit angeben u. in Ringe eingeschlossen sind, so Ceres bis Kalypso ; b) für die 12 Zeichen des Thierkreises: ♈ Widder, ♉ Stier, ♊ Zwillinge, ♋ Krebs, ♌ Löwe, ♍Jungfrau, ♎ Waage, ♏ Scorpion,♐ Schütze, ♑ Steinbock, ♒ Wassermann, ♓Fische; c) für die Mondveränderungen u.a. Abkürzungen: Neumond, ☽ erstes Viertel, Vollmond, ☾ letztes Viertel, ☌ Zusammenkunft, Geviertschein, ☍ Gegenschein, ☊ Drachenkopf, ☋ Drachenschwanz. In den eigentlichen astronomischen Kalendern od. Ephemeriden werden außerdem angewandt die Bezeichnungen: M mittlere Anomalie, π Länge des Perihels, ☊ Länge des aufsteigenden Knotens, φ Excentricitätswinkel, e Excentricität; er Komet, L mittlere Länge, AR Rectascension, δ Declination, r u. Δ resp. Entfernung eines Planeten von der Sonne u. von der Erde, i Neigung der Bahn eines Planeten gegen die Ekliptik, a halbe große Bahnachse.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.