- Kurilen
Kurilen, Inseln im großen Ocean, von der Halbinsel Kamtschatka ausgehend, sich bis an die größern japanischen Inseln erstreckend u. so das Ochotzkische Meer in einem Bogen umschließend; dehnen sich auf eine Strecke von 88 Meilen aus, halten 1451 QM., sind 1713 entdeckt, keine bes. groß. Eine Gebirgskette (bis zu 3000 Fuß Höhe) zieht sich durch sie hindurch, von welcher mehrere Spitzen vulkanisch sind. Küsten meist steil, mit hoher Brandung u. zwischen den einzelnen Inseln mit starker Strömung, daher nicht gut zum Anlanden. Klima durch häufige Nebel unfreundlich, selbst rauh; bringen Holz (Nadelholz), Beeren allerhand Art; Raubthiere (Bären, Wölfe, Zobel, Fischottern), Seethiere (Robben, viele Vögel); Mineralien, Kupfer, Eisen, Schwefel. Die Einwohner sind auf den nördlichen Inseln Kamtschadalen, auf den südlichen Ainos (s.d.), ein eigenthümlicher Volksstamm, der sich durch starken Haarwuchs auszeichnet; treiben Fischfang (in den Meeren um die K. sehr ergiebig an Lachsen, Häringen, Kabeljau etc.) u. Vogelfang; sind theils (auf den nördlichen Inseln) den Russen, theils (auf den südlichen) den Japanern unterworfen u. zahlen Tribut in Pelzwerk. Die bedeutendsten russischen Inseln (nördliche K., Kurilsky, Ostrowi) sind: von Kamtschatka aus gerechnet, Sumschu, Alaid, Paramuschir, Schirinki, Mokanruschin, Onekutan, Aramakutan (Charamakotan), Schiaschkotan, Tscherikotaun, Ekarma, die Falle (Gruppe von vier Inseln, von Krusenstern entdeckt), Roikoke (mit dem Vulkan Sarytschew), Matua (Matawa), zwischen den Straßen Nadesdha u. Golownin, Raschana, Uschischer, Ketoi (Marikan) an der Dianenstraße, u. Simusir, die südlichste russische, durch die Straße der Brussole von den Japanischen K. geschieden. Zu den südlichen K. gehören: Tschikotan (Spanberg), Kunaschir (hier saß Golownin gefangen), Iturup (Itorpu), Urup, die Torpoigruppe, die Broughtonsinsel u.a.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.