Lauenburg [1]

Lauenburg [1]

Lauenburg, 1) (Sachsen-L.), ein zum Deutschen Bunde gehöriges, unter dänischer Hoheit stehendes Herzogthum in Deutschland, an Lübeck, Mecklenburg, Hannover (von diesem theilweis durch die Elbe getrennt), das Hamburgisch-Lübecksche Amt Bergedorf u. Holstein grenzend; 191/20, QM., 49,500 Ew.; der Boden ist flach, theils sandig, theils fruchtbar; es wird bewässert von der Elbe, Wackenitz, Srecknitz, Bille etc., von vielen Seen (Schall- u. Ratzeburger See); Producte: Getreide, Gemüse, Flachs, Hanf, Obst (welches bis Rußland geht), Holz, Vieh, Fische, doch ist wenig Industrie, aber viel Fuhrwesen: die Berlin-Hamburger Eisenbahn mit ihren Zweigbahnen nach Lübeck u. der Stadt Lauenburg durchschneidet das Herzogthum. An der Spitze der Verwaltung steht ein zugleich für Holstein ernannter, dem Könige von Dänemark u. nach der neuesten Verfassung vom 11. Juni 1854 auch den Ständendes Herzogthums verantwortlicher Minister. Über die Verfassung s.u. Dänemark (Geogr.). Die Landstände bestehen aus 5 ritterschaftlichen, 5 städtischen u. 5 bäuerlichen Abgeordneten, das Präsidium führt ein Erblandmarschall, oberster Gerichtshof ist das den Herzogthümern Holstein u. L. gemeinschaftliche Oberappellationsgericht in Kiel. An der Spitze der Geistlichkeit steht ein Superintendent. Eintheilung in die Städte Ratzeburg, Lauenburg u. Mölln mit Gebiet, die Ämter L., Ratzeburg, Schwarzenbeck u. Steinhorst u. 22 adelige Güter; Hauptstadt u. Sitz der Regierung ist Ratzeburg. Zum Bundescontingent stellt L. mir Holstein gemeinschaftlich die Holstein-Lauenburgische Brigade (s. Holstein); 2) Amt daselbst; 6500 Ew.; 3) Stadt darin, am Ausflusse der Steckenitz in die Elbe; Schloß, sonst Residenz der Herzöge von Sachsen-L.; Schifffahrt, Speditionshandel; L. ist durch eine Zweigbahn nach Büchen mit der Berlin-Hamburger Eisenbahn verbunden; 4100 Ew. Her 1803 Convention, wodurch Hannover den Franzosen übergeben wurde; am 17.–19. Aug. 1813 Gefecht zwischen den Franzosen u. den Alliirten unter Tettenborn, Letztere zogen sich nach hartnäckiger Vertheidigung zurück.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Lauenburg [2] — Lauenburg (Gesch.). Das Land wurde früher von den Polaben bewohnt, kam dann an die Herzöge von Sachsen Welfischen Stammes, von denen Heinrich der Löwe um 1182 das Schloß L. erbaute; nach dessen Tode hatte das Land verschiedene Besitzer u. kam… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Lauenburg [3] — Lauenburg (andere Orte), 1) Burgruine im Harz im Kreise Aschersleben des Regierungsbezirks Magdeburg der preußischen Provinz Sachsen, bei Stecklenberg (mit der Stecklenburg); die Burg wurde 1189 von dem Grafen Bernhard von Askanien erbaut; 2)… …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Lauenburg [2] — Lauenburg, 1) (L. an der Elbe) Stadt im preuß. Regbez. Schleswig, Kreis Herzogtum L., an der Mündung des Elbe Trave Kanals in die Elbe, über die hier eine Dampffähre führt, und an der Staatsbahnlinie Büchen Lüneburg, 20 m ü. M., hat eine evang.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Lauenburg [2] — Lauenburg. 1) L. an der Elbe, Stadt im preuß. Reg. Bez. Schleswig, r. an der Mündung der Delvenau und des Stecknitzkanals in die Elbe, (1905) 5178 E., Amtsgericht. – 2) L. in Pommern, Kreisstadt im preuß. Reg. Bez. Cöslin, an der Leba, 12.493 E …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Lauenburg — Lauenburg, Sachsen L., deutsches Herzogthum, dem König von Dänemark unterworfen, mit 89000 E. auf 19 QM. ziemlich fruchtbaren Landes, hat eigene Verfassung, stellt mit Holstein das Contingent zum deutschen Bundesheere gemeinschaftlich. Hauptstadt …   Herders Conversations-Lexikon

  • Lauenburg — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Lauenburg est une ville du Schleswig Holstein : Lauenburg/Elbe (de), un arrondissement (kreis) du Schleswig Holstein : Kreis Herzogtum Lau …   Wikipédia en Français

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