Marne

Marne

Marne (spr. Marn), 1) Fluß in Frankreich; entspringt auf der Hochebene unweit Langres im Departement Haute-Marne, aus mehren Quellen[908] (Hauptquelle bei Balesme), wird bei S. Dizier schiffbar, nimmt die Flüsse Sueze, Rognon, Blaise, Ornain, Ourcq, den Großen u. Kleinen Morin u.a. auf, hat gewöhnlich jährlich zwei Überschwemmungen u. fällt nach einem Laufe von 55 Meilen bei Charenton in die Seine. Die bedeutendsten Kanäle der M. sind: Der Seitenkanal der M., 8,6 Meilen lang, längs der M. von Chalons über Vitry nach S. Dizier, 1847 eröffnet; der Ourcqkanal, der unterhalb la Ferté Milon aus dem Ourcq längs desselben u. der M. in Paris in die Seine läuft; der M.-Aisnekanal, 7,8 Meilen lang, geht oberhalb Epernay von der M. aus über Rheims u. schließt sich bei Bery-au-Bac an den Seitenkanal der Aisne an, hat 24 Schleußen; der M.-Rheinkanal gegen 36 Meilen lang, verbindet die Seine mit den Strömen von Mittel- u. Osteuropa, geht von Vitry aus der M. ab über Bar-le-Duc, überschreitet u. schneidet den Ornain, die Maas, Mosel, Meurthe, Saar etc., berührt Toul, Nancy, Saarburg, Pfalzburg u. mündet bei Strasburg in den Rhein, hat 4 Tunnel, 66 Schleußen, 3 große Kanalbrücken, 159 Wasserleitungen, 100 Verbindungsbrücken, 44 Stationsbuchten. Vonder M. haben einige Departements in Frankreich den Namen, so 2) das Departement der M., bestehend aus den ehemaligen Ländern Perthois, Remois, Briepouilleuse, Champagne, zwischen den Departements Ardennen, Aisne, Seine, Aube, Obermarne u. Maas; 149 QM.; hügelig (Mont-Aimé), zum Theil unfruchtbar (Kreideboden), zum Theil waldig u. morastig, zum kleinsten mit gutem Boden; Flüsse: M., Aisne, Seine, Aube, u. viele kleine, deren die meisten zur M. gehen. Das Land bringt Wildpret, Fische, Holz, Kreide, Torf, Mühlsteine, Feuersteine, Mineralwasser. Die Einw. treiben Ackerbau (Roggen, Hanf, Flachs), Viehzucht, vorzüglich aber Weinbau (Champagner, bes. bei Rheims u. Epernay); Obstbau, Lein- u. Baumwollenweberei. Die Paris-Strasburger Eisenbahn durchschneidet das Departement u. verzweigt sich hier über Rheims mit der Nordbahn; Eintheilung in die fünf Arrondissements Chalons, Rheims, Epernay, Menehould, Vitry, mit 32 Cantonen u. (Volkszählung von 1856) 372,056 Ew.; Hauptstadt: Chalons sur Marne; das Departement gehört zur dritten Militärdivision u. zum zweiten Militärobercommando (Lille); 3) Departement Obermarne, s.d.; 4) eine Besitzung bei Saint Cloud, welche nach der Restauration Eigenthum der Herzogin von Angoulème wurde. Ihr Gemahl nannte sich in der Verbannung seit 1830 Graf von M., welchen Namen nach dessen Tode auch der Herzog von Bordeaux sich beilegte; 5) Flecken in Süderdithmarschen (Holstein); 1400 Ew.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • marne — [ marn ] n. f. • 1266; altér. de marle, lat. pop. °margila, mot gaul.; cf. maerl ♦ Mélange naturel d argile et de calcaire (glaise). Marnes argileuses, calcaires, limoneuses. Marnes employées comme amendements (⇒ 1. marnage) . ● marne nom féminin …   Encyclopédie Universelle

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