Rutilĭus [1]

Rutilĭus [1]

Rutilĭus. Die Rutilia gens war ein plebejisches Geschlecht in Rom: 1) Publius R. Rufus, s. Rufus 5). 2) Publius R., war Consul 90 v. Chr. u. fiel im Bundesgenossenkriege gegen Vettius Cato. 3) Publius R. Lupus, war 56 v. Chr. Volkstribun, floh als Anhänger des Pompejus vor Cäsar aus Italien u. war 48 Verwalter der Provinz Achaia. 4) Lucius R. Lupus, römischer Rhetor unter Tiberius; er schr.: De figuris sententiarum et elocutionis, nach dem Griechischen des jüngeren Gorgias, ausgezeichnet durch die gute[631] Übersetzung von Stellen aus griechischen, jetzt meist verlorenen Rednern; die Schrift ist noch übrig, doch in etwas veränderter Gestalt, u. herausgeg. von Capperonnerius, Strasb. 1756; von Ruhnken, Leyd. 1768; von Frotscher, Lpz. 1831; von Fr. Jacob, Lüb. 1837. 5) R. Maximus, römischer Jurist im 3. Jahrh. n. Chr., von welchem sich ein Fragment in der Pandektensammlung vorfindet. 6) Claudius R. Namatianus (Numatianus), Gallier, nachdem er in Rom Magister officiorum u. Praefectus urbi gewesen war, ging er vor den in Italien einfallenden Gothen 416 n. Chr. in seine Heimath zurück u. wählte den Weg zur See. Seine Reise beschrieb er in einem Gedicht in elegischem Versmaß u. guter Sprache: Itinerarium od. De reditu suo (nur unvollständig erhalten), zuerst herausgeg. von I. B. Pius, Bologna 1520; von Castalius, Rom 1632; von Barth, Frankf. 1623; von Götz, Altd. 1741, 2. A. 1743; von Damm, Brandenb. 1760; von Kapp, Erl. 1786; von Gruber, Nürnb. 1804; von Zumpt, Berl. 1840; auch in P. Burmanns u. in Wernsdorfs Poëtae latini minores u. in Webers Corpus poëtarum latin.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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