Simonie

Simonie

Simonie (Simonitische Ketzerei), nach der mittelalterlichen Ansicht die Sünde, welche derjenige begeht, der mit geistlichen Gütern einen Erwerb treibt. Benannt von Simon dem Magier (Apostelgeschichte 8,14 ff.), welcher die Gabe des Heiligen Geistes von den Aposteln erkaufen wollte (s. Simon 22). Im Mittelalter wurde die S. bes. in der Weise ausgeübt, daß man die Bisthümer u. die niederen Kirchenämter für Geld verkaufte, daselbst versteigerte. Nachdem die Päpste Leo IX. u. Victor II. dagegen aufgetreten waren, verbot Gregor VII. die S. auf einer Synode zu Rom 1075, indem er die Laien, welche ein Kirchenamt verlieben, u. die Kleriker, welche es von ihnen annahmen, mit dem Kirchenbann bedrohete, doch konnte dadurch der S. nicht gesteuert werden, u. sie war vor der Reformation für die Päpste eine Quelle reicher Einkünfte. Das protestantische Kirchenrecht hat sich ebenfalls gegen die S. erklärt, u. die Kirchenpatrone, welche sich derselben schuldig machen, verlieren das Patronatrecht. Dies geschieht bes. bei der sogenannten confidentiellen S., wenn Jemand einem Andern ohne Bewilligung der rechtmäßigen Behörde eine Pfründe verschafft,[118] verleiht od. abtritt, unter der Bedingung, daß ihm davon ein Theil der Einkünste zukomme, od. die Pfründe selbst in der Folge wieder überlassen werde; vgl. Amtsverbrechen II. A).


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • simonie — [ simɔni ] n. f. • XIIe; lat. ecclés. simonia, du nom de Simon le Magicien ♦ Relig. ou littér. Volonté réfléchie d acheter ou de vendre à prix temporel une chose spirituelle (ou assimilable à une chose spirituelle). ● simonie nom féminin (latin… …   Encyclopédie Universelle

  • simonie — SIMONÍE s.f. Trafic cu lucruri considerate de biserică drept bunuri spirituale, sfinte şi pedepsit cu excomunicarea, caterisirea etc. – Din fr. simonie. Trimis de IoanSoleriu, 24.07.2004. Sursa: DEX 98  simoníe s. f., art. simonía, g. d. art.… …   Dicționar Român

  • simonie — SIMONIE. s. f. Vente ou achat des choses saintes & sacrées, comme, sacrements, benefices, &c. Simonie réelle. simonie mentale. c est une vraye, une franche simonie. la simonie y est visible, y est toute claire. commettre simonie, prendre, ou… …   Dictionnaire de l'Académie française

  • Simonīe — (Amtserschleichung), auf Simon den Magier (s. Simon 3) zurückgehende Bezeichnung für den Erwerb eines geistlichen Gutes um weltlichen Vorteil, insbes. die Erwerbung geistlicher Ämter und Pfründen durch Bestechung. Die S. gehört zu den sogen.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Simonie — Simonīe, die Erwerbung oder Verleihung geistlicher Ämter durch Kauf etc., nach dem kanonischen Recht verboten; benannt nach Simon (s.d.) dem Magier. – Vgl. Leinz (1902) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Simonie — (zu diesem Ausdruck gab der Magier Simon Anlaß, vgl. Simonianer), der sacrilegische Erwerb geistlicher Gaben und Güter durch Hingabe zeitlichen Vortheiles u. umgekehrt. Jeder Vertrag, der eine S. in sich schließt, ist nach canonischem Rechte… …   Herders Conversations-Lexikon

  • simonie — Simonie, Scelesta et sacrilega nundinatio, Incesta licitatio, Nefarius ambitus, Collatio nummaria sacerdotij, aut cessio, nundinariumque commercium, B …   Thresor de la langue françoyse

  • Simonie — * Simonie treiben. – Büchmann, 164. Einen Schacher mit geistlichen Aemtern. Von Simon, dem Zauberer, entlehnt, der nach Apostelgesch. 10, 34 die Gabe der Mittheilung des Geistes durch Händeauflegen von den Aposteln für Geld erhandeln wollte …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Simonie — Als Simonie wird der Kauf oder Verkauf eines kirchlichen Amtes, von Pfründen, Sakramenten, Reliquien oder ähnlichem bezeichnet. Im Zusammenhang mit dem Investiturstreit im Mittelalter wurde der Begriff zeitweilig auf jede Vergabe eines… …   Deutsch Wikipedia

  • SIMONIE — s. f. Convention illicite par laquelle on donne ou on reçoit une récompense temporelle, une rétribution pécuniaire, pour quelque chose de saint et de spirituel. Le traité dont vous parlez est une franche simonie, une pure simonie. Commettre… …   Dictionnaire de l'Academie Francaise, 7eme edition (1835)

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