- Somme
Somme, 1) (sonst Samara), Fluß im nordöstlichen Frankreich; entspringt bei Font-S. in der Nähe von St. Quentin im Departement Aisne, wird bei Bray schiffbar, durchschneidet das gleichnamige Departement u. fällt nach einem Lauf von 27 Meilen in den Kanal (La Manche); Nebenflüsse: Avre, Celle u.a.; 2) Kanal, durch welchen die S. mit der Schelde u. Oise verbunden wird, hieß vor 1830 Kanal Angoulème 3) französisches Departement, nach S. 1) benannt; grenzt an Nord, Pas de Calais, Aisne, Oise, Niederseine u. an den Kanal, aus Theilen der Picardie, Amienois, Artois, Ponthieu, Vimaux u. Santerre bestehend, 1122,26 QM, im S. durch die Ardennen gebirgig, sonst eben, an den Küsten sandig, bewässert durch die S., Bresle, Authie (Grenzfluß mit Pas de Calais), Aumignon u.a. Flüsse, so wie durch einige Kanäle, hat mildes, doch etwas feuchtes Klima; Producte: Getreide, Holz, Ölpflanzen, Gartenfrüchte, Wild, Geflügel, Torf, Thon, auch gibt es einige Mineralwasser; Industrie: Fabriken in Wolle u. Baumwolle, Leinwand, Seife, Leder, Tapeten, Gewehren, Handel damit, so wie mit selbstbereitetem Cyder, Bier, Getreide, Metallwaaren; die französische Nordbahn (Paris-Brüssel) mit der Zweigbahn Amiens-Abbeville-Boulogne durchschneidet das Departement; Eintheilung in die fünf Arrondissements: Amiens, Abbeville, Montdidier, Péronne u. Doulens, 37 Cantone u. 834 Communen mit (1856) 566,619 meist katholischen Einw.; Hauptstadt Amiens. Das Departement gehört zur dritten Militärdivision u. zum zweiten Militärobercommando (Lille).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.