Szathmār

Szathmār

Szathmār (Szatmar, spr. Satmar), 1) Comitat im ungarischen Kreise jenseit der Theiß, grenzt an die Comitate Beregh-Ugocsa, Marmaros, Bihar u. Szabolcs u. an Siebenbürgen, 107 Q.M., hat fruchtbaren Boden, im Norden u. Osten durch die Karpatenzweige Vitalija gegen Siebenbürgen u. Feketehegy gegen Marmaros zu gebirgig, im übrigen eben u. theilweise sumpfig, bes. am Krasznaflusse durch den über vier Meilen langen Ecseder Sumpf; Flüsse: Theiß. Szamos, Kraszna, Tur, Batar u.a.; bringt Weizen, Mais, Obst, Flachs, Hanf, Tabak, Kastanien, Wein; Rindvieh, Schafe, Bienen (Honig u. Wachs bilden einen bedeutenden Handelsartikel); Gold, Silber, Kupfer, Antimon, Soda etc.; 249.000 Ew. (1857); darunter den Konfessionen nach: 105,800 griechische Katholiken, 39,000 römische Katholiken, 88,500 Reformirte, 12,700 Juden, etc.; den Nationalitäten nach: 101,600 Magyaren, 86,100 Rumänen, 25,300 Deutsche. 6700 Slawen etc., welche in 2 Städten, 18 Marktflecken, 248 Dörfern u. 16 Puszten wohnen. Das Comitat ist eingetheilt in die 2 Stadtbezirke S.-Nemethi u. Nagy-Banya u. Die 7 Stuhlbezirke S., Feher-Gyarmath, Mate-Szalka, Nagy-Karola, Erdöd, Nagy-Banya u. Szinyer-Barallya. 2) (Szathmar Nemeti), Hauptort darin, königliche Freistadt am Szamos. Sitz der Comitats- u. Bezirksbehörden, eines Steuer- u. Postamts, eines römisch-katholischen Bischofs (seit 1804), hat 3 Kirchen, Obergymnasium, bischöfliche Schullehrerbildungsanstalt, theologische Diöcesanlehranstalt, bischöfliches Seminar, Convent der Barmherzigen Brüder (seit 1834), Institut der Barmherzigen Schwestern (seit 1842), Armenanstalt, Casino, Fabrikation von Slibowitz; 14,300 Ew. Die Stadt besteht eigentlich aus den zwei Städten S. u. Nemeti, von denen die erste von den Magyaren, Nemeti von deutschen Colonisten unter Stephan dem Heiligen erbaut wurde, u. beide Orte wurden 1715 zur königlichen Freistadt erhoben. 1680 wurde S. vom Fürsten Apafi belagert. Hier 1. Mai 1711 Vertrag zwischen dem Kaiser Joseph I. u. den ungarischen Malcontenten, wodurch der zwischen beiden seit 1704 dauernde Krieg beendigt wurde, s.u. Ungarn (Gesch.).


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Szathmar — (S–), ungar. Comitat jenseits der Theiß, von dieser und der Szamos bewässert, sehr fruchtbar, 170 QM. groß mit 338000 E.; Hauptstadt: S. Neméthy, königl. Freistadt, Bischofssitz, Gymnasium, hat 15000 E.; Salzminen …   Herders Conversations-Lexikon

  • Szathmar — Satu Mare Satu Mare Judeţ de Satu Mare (Roumanie) Statut : Chef lieu …   Wikipédia en Français

  • Szathmár — Satu Mare Satu Mare Judeţ de Satu Mare (Roumanie) Statut : Chef lieu …   Wikipédia en Français

  • Szathmár Németi — Satu Mare Satu Mare Judeţ de Satu Mare (Roumanie) Statut : Chef lieu …   Wikipédia en Français

  • Ungarn [1] — Ungarn (tat. Hungaria, magyar. Magyar Ország, d.h. das Land der Magyaren, slaw. Vengria, böhm. Uhry, türk. Madyaristan, franz. Hongrie, engl. Hungary), 1) U. od. Ungarische Staaten bezeichnete man sonst a) den ganzen Ländercomplex der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Ungarn [2] — Ungarn (Gesch.). Daß jetzige U. wurde zur Römerzeit von den Pannoniern u. Daciern bewohnt, von denen jene in Nieder , diese in Ober U. saßen, zwischen ihnen die Jazygen. Beide Länder wurden seit der Zeit der ersten Kaiser von den Römern… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Udvari — Udvari, 1) Dorf im Bezirk Püspök Ladany des ungarischen Comitats Bihar; 3150 Ew.; 2) Dorf im Bezirk Szathmar Nemethi des Comitats Szathmar ebd., mit Gesundbrunnen u. 1600 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Károlyi [1] — Károlyi (spr. kārolji) von Kaplyon, im Szathmárer Komitat stammsässige, vom uralten Geschlechte der Kaplyon (1264) abstammende, seit dem 13. Jahrh. urkundlich hervortretende adlige ungarische Familie, die namentlich seit dem 18. Jahrh. zu… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Ungarn — (Magyar Orszag, lat. Hungaria), Königreich, Kronland der österr. Monarchie, zwischen Niederösterreich, Mähren, Galizien, Siebenbürgen, der Wojewodina, Slavonien, Dalmatien, Kroatien u. Steyermark, umfaßt 3265 QM., ist im Norden von den Karpathen… …   Herders Conversations-Lexikon

  • William Leidesdorff — William Alexander Leidesdorff (born about 1810 on St.Croix, Virgin Islands, died May 18, 1848 in San Francisco) was one of the earliest settlers in California. His father Wilhelm Leidesdorff, a Danish citizen, was of the Jewish community of… …   Wikipedia

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