- Nau [1]
Nau, 1) N. d'Olonnois, geb. zu Sables d' Olonne in Frankreich; wurde 1650 Seemann u. benutzte sein kleines Fahrzeug zu Seeräubereien gegen die Spanier; er rüstete 1666 mit einem andern Flibustier, Michael dem Biskayer, sechs Schiffe aus, mit denen sie große Beute machten; er belagerte drei Monate vergebens Guatemala, u. als sein letztes Schiff auf dem Vorgebirge Gracias a Dios gescheitert war, drang er mit dem Reste in die Bai von Boca del Toco, kreuzte an der Küste von Carthagena u. wurde bei einer Landung 1667 von Eingebornen ermordet. 2) Bernhard Seb. von N., geb. 1766 in Mainz, wurde 1786 Privatdocent, 1788 Professor der Cameralwissenschaft, 1791 der Polizeiwissenschaft u. Statistik u. 1793 zugleich der Naturwissenschaften an der Universität daselbst, 1807 Professor der Naturgeschichte am Forstinstitut zu Aschaffenburg u. 1820 in München; 1831 wurde er [718] Commissär der Rheinschifffahrtsangelegenheiten in Mainz, schloß als solcher 1831 den Rheinschifffahrtsvertrag ab u. st. daselbst 15. Febr. 1845. Er schr.: Beiträge zur Naturgeschichte des Mainzer Landes, Mainz 1787 f., 2 Hefte; Ökonomische Naturgeschichte der Fische in den Mainzer Landen, ebd. 1788; mit Fibig: Bibliothek der gesammten Naturgeschichte, ebd. 1789–91, 2 Bde.; Anleitung zur deutschen Forstwissenschaft, ebd. 1790, 2. A. 1807; Handbuch für Ökonomie, Bergbaukunde, Technologie u. Arzneiwissenschaft, Zür. 1791, 2 Bde.; Vermischte Aufsätze über Land- u. Forstwissenschaft, Frankf. 1804; Beiträge zur Kenntniß des Handels u. der Schifffahrt, Mainz 1818–25, 5 Bde.; Notizen aus dem Gebiete der Physik für Artilleristen, ebd. 1829.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.