- Forstwissenschaft
Forstwissenschaft, die Wissenschaft, welche lehrt, wie die Forsten nach bestimmten Grundsätzen, Lehren u. Erfahrungen zu behandeln sind, um ihren jedesmaligen Zweck am leichtesten u. vollkommensten zu erfüllen. Man theilt sie in: A) Hauptwissenschaften, als a) Waldbau, b) Forstschutz, c) Forstabschätzung, d) Forstbenutzung, e) Forstdirection; u. B) Hülfswissenschaften, diese sind a) Mathematik, reine u. angewandte, bes. von letzterer Aufnehmen u. Stereometrie zum Berechnen der[433] Hölzer; b) Naturkunde u. Naturwissenschaften, bes. Forstbotanik u. Forstzoologie, namentlich Forstentomologie; c) Technologie, bes. was die Handwerker, die in Holz, Harz, Pech etc. arbeiten od. es gebrauchen, betrifft; d) Staats- u. Polizeiwissenschaft: e) Rechtswissenschaft, wenigstens so weit sich beide auf Forsten beziehen; f) Wasser- u. Wegebaukunde, Flößereibetrieb etc. Gleichzeitig mit F. wird auch die Jagdwissenschaft vorgetragen. Vgl. Beckmann, Lehrbuch der F., Chemn. 1758–63, 3 Thle.; v. Brocke, Lehrbuch der F., Lpz. 1768–74, 4 Bde: von Gleditsch, Berl. 1774, 2 Bde.: von Jung, Marb. 1787, 2 Bde; von v. Burgsdorf, Berl. 1792; von Rau, Mainz 1790; Allgemeines ökonomisches Forstmagazin, Stuttg. 1763–69, 12 Bde.; Laurop, Über F., Lpz. 1696; Bose, Wörterbuch der Forst- u. Jagdwissenschaft, Lpz. 1808, 2 Thle. in. 4 Bdn.; Hartig, Forstliches Conversationslexikon, Stuttg. 1836; Feistmantel, Darstellung des Forstwesens als Staatsaufgabe, Wien 1837; Hundeshagen, Encyklopädie der F., 3 Aufl. Tüb. 1840: Cotta, Grundriß der F., 4. Aufl. Dresd. 1849; v. Berg, Staatssorstwirthschaftslehre, Lpz. 1850; Fischbach, Lehrbuch der F., ebd. 1856; u. andere Schriften von Bechstein, Cotta, Hartig, Laurop, Leonhardi, König, Pfeil, v. Berg, v. Wedekind, Stumpf, Burkhard, Schulze, Grabe, Gwinner (s.d. a.) u. A. über einzelne Gegenstände der F.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.