- Bitūmen
Bitūmen (lat.), 1) (Min.), organisches, kohlenstoffreiches Mineral; es ist fest od. flüssig u. verbrennt mit stark rußender Flamme; man unterscheidet: a) Erdöl (Naphtha, Steinöl, Bergtheer Bergöl), flüssig, farblos bis schwärzlichbraun, von starkem Geruch, quillt aus Kalkstein u. Kohle u. Sandstein in Italien, Hannover, Tyrol, am Rhein, Kaspischen Meer etc.; b) Elastisches Erdpech (Elaterit, Federharz), derb, eingesprengt od. als Überzug weich u. geschmeidig, schwärzlichbraun, in Kohlensandstein u. Braunkohlenlagern; e) Asphalt (Erdpech, Judenpech), amorphe pechschwarze Massen mit muscheligem Bruch, sehr verbreitet; 2) (Geogn.), im Allgemeinen die fossilen organischen Überreste, welche ihre organische Textur verloren haben, meist in Kalkstein, Sandstein u. Schiefer eingedrungen sind u. die, en eine mehr od. weniger dunkle Farbe ertheilt haben; solche Gesteine en. wickeln beim Erhitzen einen eigenthümlichen Geruch, sehr bitumenreiche brennen sogar mit heller, rußender Flamme. Daher Bituminös, die Gesteine, die mit Bitumen od. überhaupt mit organischer Substanz durchdrungen sind, so die B-en Schiefer der Steinkohlen- u. Braunkohlenformation, die sogenannten Brandschiefer. Bituminöses Holz (holzartige Braunkohle, Lignit), eine Varietät der Molassenkohle, von faseriger Structur, die in muschelige od. gemeine Braunkohle übergeht, wenn der Bitumengehalt so vermehrt wird, daß die organische Structur in den Hintergrund tritt, sie zeigt dann nur noch Spuren von Holztextur, ist schwärzlichbraun bis pechschwarz u. hat einen muscheligen Bruch.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.