- Cantal
Cantal (spr. Kangtall), 1) Departement im südlichen Frankreich (zur ehemaligen Provinz Auvergne gehörig), 1041/3QM.; grenzt im N. an Puy de Dome, im O. an Haute-Loire u. Lozère, im S. an Aveiron, im W. u. NW. an Lot u. Corrèze. Sehr gebirgig (Gebirge von Auvergne); Flüsse: Dordogne, Cère, Nuc, Jordane; durch die Schneegebirge kaltes Klima mit Stürmen u. häufigem Hagel; Boden wenig fruchtbar, nur an den Flüssen gutes Weideland u. darum bedeutende Viehzucht; berühmte Mineralquellen von Chaudes-Aigues. Producte: Walkererde, Thon, Gyps, Marmor, Antimon, etwas Getreide, Kartoffeln u. Flachs, Gemüse, viel Kastanien (statt Brodes genossen), Wildpret, Wölfe, Füchse, Pferde (zum Cavalleriedienst sehr geschätzt), Rindvieh (womit C. einen großen Theil von Frankreich versorgt), Maulesel (Mulets d'Auvergne), Esel, Ziegen, Schafe, Schweine, Bienen, Butter, vorzüglicher Käse (namentlich zu Salers [Fromages de Roquefort. bis zu 30 Pfd. schwer] u. Coyau). Eintheilung in 4 Arrondissements: Aurillac, St. Flour, Mauriac u. Murat;[643] 23 Cantone u. 261 Gemeinden, Einw. (nach der Volkszählung von 1856): 247,665; ein großer Theil davon wandert jährlich wegen der geringen Industrie des Departements nach dem übrigen Frankreich u. nach Holland, dort Arbeit suchend. Hauptstadt: Aurillac an der Jourdane. Eisenbahn projectirt u. theilweise im Bau begriffen von Clermont nach Aurillac, von dort über Perigueux nach Bordeaux u. nach Montauban. 2) (Montes Celtorum), Theil des Gebirges von Auvergne, Nebenzweig der Cevennen, Spuren vulcanischen Ursprungs; höchste Spitzen: Plomb du Cantal (6320 Fuß), Puy de Grion (5851 Fuß), Puy Mari (5752 Fuß), Puy Violent (5734 Fuß). Es wird viel Sennwirthschaft dort getrieben.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.