Gnesen

Gnesen

Gnesen, (poln. Gniezno), 1) Kreis im preußischen Regierungsbezirk Bromberg, 24 QM., 52,600 Ew.; von der Welna durchflossen, reich an Weideland u. fruchtbar an Getreide, Tabak, Hopfen; neben dem Landbau u. beträchtlicher Vieh- u. Bienenzucht nähren sich die Bewohner auch durch Industrie in Wolle u. Leinen u. Handel; 2) Kreisstadt darin u. Sitz eines Erzbischofs, eines Generalofficialats, Collegiatstifts, Metropoliten- u. Prosynodalgerichts; hat Synagoge, 2 Klöster, 1 evangelische u. 12 katholische Kirchen, darunter die Kathedrale, worin der Leichnam des St. Adalbert aufbewahrt wird, Geistliches Seminar, Leinen- u. Tuchweberei, Branntweinbrennerei, Vieh- u. Pferdemärkte, Freimaurerloge zum bekränzten Cubus; 7530 Ew. – G. ist eine der ältesten Städte, nach vielen Angaben die älteste Stadt Polens. Sie war der Hauptsitz des polnischen Heidenthums, u. vorzüglich war hier das Heiligthum des Gottes Nija. Der Sage nach soll sie schon von Lech gebaut u. St. Adalbert um 990 dort Bischof gewesen sein. Deshalb waren seine Nachfolger (die Erzbischöfe von G., sonst Primaten), während einer Thronvacanz, Reichsverweser u. stets die nächsten nach dem Könige. Noch jetzt führt der Erzbischof des Großherzogthums Posen den Titel von Posen u. Gnesen. Bis 1320 wurden die Könige in G. gekrönt, so wie G. überhaupt Hauptstadt von Polen war. Die Schätze beim Leichnam des St. Adalbert veranlaßten mehrere Plünderungen von G., so 1338 von Pretislaw, Herzog von Böhmen, 1531 von den Deutschen Ordensrittern; 1655 nahmen die Schweden, 1656 die Polen G. ein; 1818 brannte es größtentheils ab.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Gnesen — Gnesen,   polnisch Gniezno [ gnjɛznɔ],    1) Kreisstadt in der Woiwodschaft Großpolen, Polen, 100 m über dem Meeresspiegel, von drei Seen umgeben, 71 000 Einwohner; katholischer Erzbischofssitz; Staatliches Pferdegestüt; Museum zu den Anfängen… …   Universal-Lexikon

  • Gnesen [1] — Gnesen, Erzbistum im ehemaligen Königreich Polen, zu dessen Sprengel neben den preußischen die Bistümer Breslau, Kammin und Lebus und seit dem 12. Jahrh. Posen gehörten. Es wurde 1000 begründet. Der Erzbischof war Legat des päpstlichen Stuhls und …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gnesen [2] — Gnesen (Gniezno), Kreisstadt im preuß. Regbez. Bromberg, zwischen Hügeln und Seen in fruchtbarer Gegend, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Posen Schönsee, G. Konitz u.a., 107 m ü. M., hat eine evangelische und 9 kath. Kirchen, darunter den Dom… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gnesen — Gnesen, Kreisstadt im preuß. Reg. Bez. Bromberg, (1900) 21.693 E., Garnison, Land , Amtsgericht, Domkapitel der Erzdiözese G. Posen, Dom (965), Priesterseminar, Gymnasium, Landgestüt; Fabriken, Pferdemärkte. Bis 1320 Krönungsstadt der poln.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Gnesen — Gnesen, die alte Hauptstadt von Großpolen und Krönungsstadt der polnischen Könige, vom myth. Ahnherrn der Polen, Lech, da gegründet, wo sich das Nest eines weißen Adlers befand (daher der weiße Adler im poln. Wappen), jetzt Kreisstadt der preuß.… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Gnesen — Gniezno …   Deutsch Wikipedia

  • Gnesen — Gniezno 52°32′N 17°36′E / 52.533, 17.6 …   Wikipédia en Français

  • Gnesen-Posen — • Archdiocese in the Kingdom of Prussia Catholic Encyclopedia. Kevin Knight. 2006. Gnesen Posen     Gnesen Posen     † …   Catholic encyclopedia

  • Gnesen Township, St. Louis County, Minnesota — Infobox Settlement official name = Gnesen Township, Minnesota settlement type = Township nickname = motto = imagesize = image caption = image |pushpin pushpin label position =left pushpin map caption =Location within the state of Minnesota… …   Wikipedia

  • Gnesen — m. PL Hnězdno, Gniezno …   Wiener Dialektwörterbuch

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