Rübe

Rübe

Rübe, 1) die fleischige, spindelförmige Wurzel verschiedener Pflanzen; 2) (Feldrübe), gemeinschaftlicher Name mehrer Schotengewächse, bes. von Brassica oleracea u. Br. rapa, durch deren lange Cultur viele, sich durch Größe, Gestalt u. Farbe der Wurzeln unterscheidende Abänderungen entstanden sind, wie Kohlrübe, Runkelrübe, Rothe R., Weiße R., Turnips, Möhre, Teltower R., Kerbelrübe etc. (s.d. a.). Die R. wird theils auf dem Felde als Gemüse- u. Salatpflanze, theils im Garten als Viehfutter u. zur Zuckerfabrikation angebaut. Als Futterpflanze wird sie in neuester Zeit in weit größerer Ausdehnung angebaut als die Kartoffel, da sie weniger als diese von Krankheiten heimgesucht wird u. von gleicher Fläche einen höhern Ernteertrag liefert; als saftiges Winterfutter sind sie für jede Viehart schätzbar; sie werden in Scheiben od. Würfel geschnitten u. mit Häksel gemengt, auch aufgebrüht, niemals gekocht; rohe R-n wirken vorzugsweise auf Milcherzeugung. Boden u. Klima bestimmen, welche Rübenart den Vorzug zum Anbau verdient. Im Allgemeinen eignet sich der kräftigere, schwerere Boden für die Runkelrüben, der leichtere Boden für die Möhre, der schötterige Gebirgsboden für die Kohlrübe, während die Weiße R. eine Zwischenfrucht ist; den höchsten Nahrungswerth haben Möhre u. Kohlrübe, den geringsten die Weiße R. Das Ausnehmen der R. geschieht mit Karst od. Gabel bei trockner Witterung u. trocknem Boden; die herausgenommenen R-n werden durch Schütteln von der anhängenden Erde befreit u. das Kraut so abgeschnitten, daß es mit einer kleinen Scheibe von dem Kopfe an der R. fällt. Die Aufbewahrung der R-n geschieht am Besten in Mieten; 3) eine Blasenschnecke (Bella rapa L.), u. 4) eine Stachelschnecke (Murex canaliculata), der Ähnlichkeit mit der Rübenwurzel wegen so genannt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Rübe — Rübe: Die germ. Namen der Pflanze mhd. rüebe, ahd. ruoba (daneben mhd. rābe, ahd. rāba), mniederl. roeve, schwed. rova sind verwandt mit griech. rháp‹h›ys »Rübe«, lat. rapa, rapum »Rübe« (↑ Raps und ↑ Kohlrabi) und mit der baltoslaw. Sippe von… …   Das Herkunftswörterbuch

  • rube — [ru:b] n [Date: 1800 1900; Origin: Rube male name, from Reuben] AmE informal someone, usually from the country, who has no experience of other places and thinks in a simple way used to show disapproval …   Dictionary of contemporary English

  • rube — ☆ rube [ro͞ob ] n. [< Rube, nickname of REUBEN1] Slang a person from a rural region who lacks polish and sophistication; rustic …   English World dictionary

  • Rübe — Rübe, die durch Kultur ausgebildete dicke, fleischige Wurzel mehrerer Arten der Gattungen Beta, Brassica und Daucus, die als Gemüse oder Viehfutter gebaut werden. R. von Marteau und R. von Meaux, s. Raps. Vgl. Rübenbau …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Rübe — Rübe, s. Rüben …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Rübe — Rübe, dicke, fleischige, spindelförmige Wurzel verschiedener Pflanzen: Weiße R. (brassica rapa), Wasser R., Turnips, in verschiedenen Varietäten, bekanntes Gemüse und Futtergewächs; s. Bryonia, Chenopodeae, Kohl, Möhre; nennenswerth sind noch die …   Herders Conversations-Lexikon

  • Rube — m, f English: informal short form of REUBEN (SEE Reuben) and of RUBY (SEE Ruby) …   First names dictionary

  • Rübe — Rübe, durch sekundäres Dickenwachstum der Hauptwurzel entstandenes ⇒ Speicherorgan mancher Dicotylen, z.B. Mohrrübe. Neben der Wurzel können an der R.bildung auch das Hypocotyl (z.B. Rettich), gelegentlich auch das Epicotyl und weitere basale… …   Deutsch wörterbuch der biologie

  • rube — [ rub ] noun count AMERICAN INFORMAL an insulting word for someone who comes from the countryside …   Usage of the words and phrases in modern English

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