Scheffer

Scheffer

Scheffer, 1) Peter, s. Schoiser. 2) Johann, geb. 1621 in Strasburg; wurde 1648 Professor der Beredtsamkeit in Upsala, war auch Universitätsbibliothekar u. st. 1679. Er gab den: Älian, Aphthonios (1670), Hyginus (1674), Justinus, Julius Obsequens u.a. heraus u. schr.: De varietato navium apud veteres, Strasb. 1643; Agrippa liberator, s. de novis tabulis, ebd. 1645; De stylo ad consuetudinem veterum, Ups. 1653, 1657; De militia navali, 1654; De antiquorum torquibus, Stockh. 1656 (n. A. von J. Nicolai, Hamb. 1707); De natura et constitutione philosophiae Pythagoricae, Ups. 1664, 1872 u. Wittenb. 1701; Regnum romanum, 1685; Upsala antiqua, 1666; Graphice, Nürnb. 1669; De re vehiculari veterum, Frkf. 1671; Memorabilia Sueciae gentis, Hamb. 1670; Lapponia, Frkf. 1673; De situ et vocabulo Upsaliae, Stockh. 1677; Suecia literata, 1680, von J. Moller, Hamb. 1698; vgl. Fant, Gedenkschrift S-s, Ups. 1781. 3) Ary, geb. 1795 in Dortrecht, israelitischen Glaubens, einer der bedeutendsten neueren französischen Maler, siedelte 1811 mit seiner Mutter u. seinen zwei jüngern Brüdern nach Paris über u. bildete sich dort unter P. Guérin; 1817 erschien er zuerst mit einem Ossian u. dem Tode Ludwigs des Heiligen auf der Ausstellung. Er malte 1929 die mit großer Kraft der Farbe u. Kühnheit des Auftrages dargestellten Suliotischen Frauen, welches Gemälde vom Gouvernement angekauft u. im Palais Luxembourg aufgestellt ist. Unmittelbar darnach ergriff S. eine neue Manier, welche sich durch Streben nach Einfachheit, durch anspruchlose Farbe u. bescheidene Technik auszeichnet. 1831 erschien sein Faust u. Gretchen nach Goethe, seine Leonore nach Bürger; dabei aber auch der Sturm, ein Gemälde furchtbar aufgeregter Leidenschaft. 1833 erschien sein Gretchen in der Kirche u. der Giaur, 1837 Christus als Tröster der Bedrängten, 1839 Gretchens erstes Begegnen mit Faust, zwei Bilder von Mignon aus Wilhelm Meister, der König in Thule, 1846 Gretchen u. Faust im Parten, Faust auf dem Blocksberg, Dante u. Beatrice im Paradies, St. Augustin mit seiner Mutter Monica in. Ostia, ferner Adonis sich von Venus trennend, Äneas den Anchises aus dem brennenden Troja rettend, der reuige Petrus, der betende Hieronymus, Tugend u. Laster (od. himmlische u. irdische Schönheit), der Bürgerkrieg. Unter seinen zahlreichen Portraits zeichnen sich aus: das seiner eigenen Mutter, die Königin Marie Amalie als Wittwe, Lafayette, Franklin, Beranger, Lamartine, Cavaignac, Lamoriciere, Changarnier, Mad. Ristori u. Calvin. Er st. 17. Juli 1958 in Argenteuil bei Paris, u. ihm wurde 1862 in Dortrecht ein Standbild gesetzt. S. war der Lehrer der Prinzessin Marie von Orleans u. schr. eine Geschichte der Malerei in der Revue française. 4) Arnold, Bruder des Vor., geb. 1796 im Haag, Mitglied der geheimen Gesellschaften, Haupttheilhaber an der Organisation des französischen Carbonarismus, seit 1830 Mitarbeiter am National, seit 1834 Gerant dieses Blattes, trat 1837 zurück u. lebt seitdem ganz zurückgezogen. Er schr.: Tableau politique de l'Allemagne, Par. 1815; Essai sur quatre questions politiques, ebd. 1816; De la libre communication des peuples, ebd. 1816; La nation anglaise etc., ebd. 1816; u. übersetzte Mehres aus dem Deutschen. 5) Heinrich, Bruder des Vor., geb. 1799 im Haag, bildete sich ebenfalls unter Guérin zum Maler u. st. 15. März 1862 in Paris; seine Portraits sind berühmt; Hauptwerke: Charlotte Corday, die protestantische Predigt zur Zeit der Dragonaden, die Vorlesung des Großvaters.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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