- Waldhuhn
Waldhuhn (Tetrao L.), Gattung der Hühnerartigen Vögel, Wachshaut u. Läufe befiedert od. nackt, Zehen nackt od. befiedert, Schwanz gewöhnlich abgerundet od. gegabelt, kann meist ein Rad schlagen; oft ein nackter, meist rother, mit Warzen besetzter Streif über den Augen, Daumen kurz, den Boden nur mit der Spitze od. gar nicht berührend; Männchen ohne Sporen am Laufe. Diese Gattung hat man jetzt in folgende Gattungen getheilt: a) Eigentliches W. (Tetrao Lath.), Schwanz rund od. gabelig, Wachshaut u. Läufe befiedert, Zehen nackt, über dem Auge eine nackte Stelle; leben in Waldungen als Standvögel: der Auerhahn (T. urogallus), der Birkhahn (T. tetrix), Haselhuhn (T. bonasia), s. d. a. Das schwarze amerikanische Haselhuhn (T. canadensis u. Canace), mehr od. weniger schwarzbraun, mit rothbraunem Schwänze. Das Mantel- od. Kragenhuhn (T. umbellus s. togatus), in Pennsylvanien Fasan, in Neuengland Rebhuhn genannt; rothbraun, grau u. schwarzbunt, unten am Halse jederseits ein schwarzer Fleck; Die Männchen können die längeren Federn unten am Halse wie einen kleinen Mantel ausbreiten; die Stimme des Männchens zur Paarungszeit klingt wie Trommelwirbel. Der Cupido (T. cupido), gelb u. braun bunt, Schwanz braun, die Federn des Unterhalses am Männchen aufrichtbar u. wie zwei kleine spitzige Flügel gestaltet; auch hat das Männchen unter diesen Halsflügeln eine nackte, citrongelbe Haut, welche sich zur Brutzeit kugelrund aufbläst; die Stimme gleicht den Tönen einer Trompete, b) Schneehuhn (Lagopus), s. d. Außer dem Moorschneehuhn (L. alpinus) u. Alpenschneehuhn (L. alpinus) (s. d.) gehört hierher das Schottische Huhn (L. scoticus), mit 16 Schwanzfedern, die seitlichen dunkel, mit kastanienbraunem Ende, Schwingen dunkelrauchbraun, Gefieder tiefbraun mit schwarzen Querzeichnungen, die größeren unteren Flügeldeckfedern weiß; in Nordamerika, Schottland. Hier reihen sich die Sandhühner (Syrrhaptidae) an; Hinterzehe rudimentär, den Boden nicht berührend; Schnabel sehr kurz, gewölbt; Nasendecke befiedert; Flügel flach, lang u. spitzig wie bei den Tauben, zu denen sie den Übergang bilden; leben auch monogamisch wie diese, die Jungen sind jedoch Nestflüchter u. suchen sich ihr Futter selbst; c) Ganga od. Steppenhuhn (Pterocles), Vorderseite des Laufes mit kurzem Flaume, Zehen nackt, hintere sehr klein, laufen u. fliegen gut u. bewohnen die Steppenländer, vorzüglich Asiens u. Afrikas; das arabische Steppenhuhn (P. setarius s. Alchata), gelb u. braun geschuppt, zwei Mittelfedern des Schwanzes sehr lang, Unterbauch u. Schenkel weiß. Das Gemeine Steppenhuhn od. Sandhuhn (St. arenarius), oben ziegelfarben u. weißlich, gelbgefleckt, unten gelb, mit schwarzen Flecken, Schwanz schwarz, grau gebändert, weißspitzig; in der Türkei, am Kaspischen Meere, d) Fausthuhn (Syrrhaptes), eben so, aber ganz ohne Hinterzehe u. die Vorderzehen mit einander verwachsen u. befiedert; das Gemeine Fausthuhn (S. paradoxus); e) Rebhuhn (Perdix); f) Wachtel (Coturnix), s. d.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.