- Celtibēri
Celtibēri (Celtiberes, a. Geogr.), zahlreiches, wildes, tapferes Volk in Hispania tarracon., ein Mischlingsvolk von eingeborenen Iberern u. eingewanderten Celten (s.d.); Stämme der C. waren,: Arevaci, Berones, Pelendones, Lusones, Belli u. Ditthi; Hauptstadt Segobriga. Ihr Land (Celtiberia) erstreckte sich über die Gegenden am Iberus u. obern Durius (also jetzt das SWArragon, Cuença, Soria u. ein Theil von Burgos), war rauh, gebirgig, unfruchtbar, nur die Pferde von dort werden gerühmt; es enthielt wenig Städte, aber viel offene Orte u. Castelle. Die Hauptorte waren Segobriga, Bilbilis, Contrebia etc. Sie trugen eherne Helme mit rothen Büschen, Schilde, Lanzen u. Schwerter; die Schlachten singen sie mit Freudengeschrei an; sie waren gastfrei, aßen Fleisch u. tranken Meth. Zwischen C-ern u. Römern fanden lange Neckereien statt. bis sie in offene Kriege (Celtiberische Kriege) ausbrachen. Anfangs wurden die C. mehrere Male von den Römern geschlagen u. zum Frieden genöthigt; 197 v. Chr. kam an ihre sämmtlichen Städte der Befehl von Cato, die Mauern niederzureißen; dafür suchten sie durch wiederholte Angriffe sich zu rächen. Tib. Sempronius Gracchus 180 v. Chr. gegen sie geschickt, besiegte sie bis 178 einzeln u. gab ihnen Frieden auf billige Beoingungen. Aber schon 154 v. Chr., als die Römer den Bellern die Wiederbefestigung ihrer Stadt u. der benachbarten Flecken untersagten, verbanden sich diese mit den Arevakern u. schlugen die Römer wiederholt. Des Krieges müde, schlossen endlich beide Völker mit dem Prätor Claud. Marcellus Friede; aber der Nachfolger des Marcellus, L. Licinius Lucullus, fing den Krieg von Neuem an, wurde jedoch überall mit Verlust zurückgeschlagen u. bei Pallantia so gezüchtigt, daß er über den Durius zu den Turdetanern abzog.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.