- Coruña
Coruña (spr. Korunja), 1) Provinz im spanischen Königreich Galicia, grenzt südlich an die Provinz Pontevedra, sonst an das Atlantische Meer, in das viele Vorgebirge auslaufen, als Corrovedo, Finisterre, Toriñana, Villano, de Tosta, Prioro, Otezal, u. das tief in das Land einschneidet in den Buchten: Ria de Aroza, Noya, Muros, Coruña, Ferrol, Santa Marta, Cedeira. Das Land ist im O. bergig, wo die Berge Tecyra u. Quadramon stehen, südlich die Montes de Barbanza; dazwischen sind ziemlich tiefe u. fruchtbare Thäler; bewässert von den Flüssen Ulla, Tambre, Lezaro, Rio de la Puente, Allones, Mendo; eingetheilt in 14 Districte mit 511,500 Ew.; 2) Hauptstadt darin u. von Galicia, mit schwacher Festung u. Citadelle, westlich an der gleichnamigen Bucht auf einer Halbinsel, an deren Spitze der Leuchtthurm Torre de Hercules steht, Provinzialbehörden, Handelsgericht, Ökonomische Gesellschaft, Handels- u. Schifffahrtsschule, Artillerieschule, Arsenal, Schiffswerfte, Sitz der Consuln von Frankreich, England etc., lebhafter Verkehr mit letzteren u. Havanna, Sardellenfischerei, Fabrikation von Tafelzeug, Leinwand, Band, Segeltuch, Tauwerk, Hüten, Kämmen u.a. Der Hafen ist geräumig u. sicher, die Rhede ist durch die Forts San Diego u. San Antonio geschlossen; 23,000 Ew. – Im Mittelalter hieß es Caronium; 1598 wurde es von den Engländern unter John Norris genommen u. verbrannt; später wurde es befestigt. Hier Seesiege der Engländer über die Franzosen am 14. Juni 1747 unter Anson u. Warren u. 22. Juli 1805 unter Admiral Calder (Schlacht von Finisterre) u. am 16. Jan. 1809 Gefecht zwischen den sich zurückziehenden Engländern unter General Moore u. den Franzosen unter Soult, wobei Ersterer blieb u. die Engländer sich einschifften; am 20. Jan. ergab sich die Stadt den Franzosen. Es wurde durch königliches Decret 27. Jan. 1818 zum Freihafen erklärt; hier im Jan. 1820 Aufstand, wobei die neue Constitution proclamirt wurde; im Juni 1843 trat es dem allgemeinen Aufstand in Spanien bei.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.