- Cumanā
Cumanā, 1) (Rio de C.), so v.w. Manzanares; 2) (früher Maturin, auch Neu-Andalusien), Provinz der südamerikanischen Republik Venezuela, 815 QM.; grenzt im N. an das Caraibische Meer, im O. an den Atlantischen Ocean, im S. an die Venezuelaprovinz Guayana, im W. an die Provinz Barcelona; die Küste ist reich an Baien u. guten, sicheren Häfen, wovon die bedeutendsten: Paria (im O.) u. Cariaco (13 Ml. tief, 9 Ml. breit, mit dem Hafen der Stadt Cumana, einem der besten an der ganzen Nordküste Südamerikas); Vorgebirge: Tres-Puntas, Araya (Halbinsel), Baxa u.a.; Gebirge: östliche Ausläufer der Cordilleren; Flüsse: Orinoco, mit zahlreichen Nebenflüssen; Guarapiche, Unare, Manzanares (Rio de Cumana); Klima im Allgemeinen gesund; Boden zur Hälfte von Llanos bedeckt, sonst sehr fruchtbar; Producte: Tabak, Zucker, Cacao, Cocosnüsse, Baumwolle, Mais, Arzneipflanzen, Salz, Fische, Perlen; Hauptbeschäftigungen: Plantagenbau, Viehzucht u. Handel mit den Landesproducten; Eintheilung in 9 Districte; 50,000 Ew., worunter gegen 1500 Sklaven; [579] 3) Hauptstadt darin am Manzanares, unweit der Mündung in den Busen von Cariaco, von hohen, dichtbewaldeten Bergen umgeben, vortreffliche Rhede, Fort, mehrere Klöster; Handel mit Cacao, Zucker, Cocosnüssen, Fettwaaren u. Arzneipflanzen, Perlenfischerei, Fischfang; 30,000 Ew. (meistens Creolen). – C. wurde 1521 von den Spaniern angelegt u. Neu-Toledo genannt; es litt mehrmals sehr stark durch Erdbeben, namentlich 1766, 1797 (in letzterem Jahre fast gänzlich zerstört) u. 15. Juli 1853 (wo wieder der größte Theil der Stadt zerstört wurde u. an 1000 Menschen umkamen).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.