Krummzapfen

Krummzapfen

Krummzapfen (Kurbel), ein in einem rechten Winkel knieförmig gebogenes Stück Eisen, welches mit dem einen Ende (Flügel) an dem Zapfen der Welle eines Haspels, eines Schleifsteines, eines Rades u. dgl. befestigt ist, daß man diese Gegenstände damit herumdrehen kann; deshalb ist an dem äußern Ende ein Griff (Kurbelholz) angebracht. Durch einen K. kann man aber auch die drehende Bewegung in eine geradlinig hin u. her gehende umsetzen u. umgekehrt, z.B. von einer sich drehenden Welle aus dem Kolben einer Pumpe auf u. nieder bewegen, od. von dem Kolben einer Dampfmaschine aus eine Welle in Umdrehung versetzen; dann wird an den rechtwinkelig abgebogenen Knopf (Warze) die Schaufel od. das Blatt (Bläuel, Pleylstange, Lenkstange, Kurbelstange) gehängt. Soll sich die Welle noch über den K. hinaus fortsetzen, soll z.B. die Welle auch jenseits des K. aufgelagert od. die drehende Bewegung noch über den K. hinaus fortgepflanzt werden, so wird das Ende der Warze wieder mit der Fortsetzung der Welle verbunden u. das Ganze (gekröpste Welle) läßt sich dann betrachten[856] als 2 an den beiden Wellenenden sitzende K., welche eine gemeinschaftliche Warze haben. Soll das Rad 2 Kurbelstangen in Bewegung setzen, so ist eine doppelte od. zweimalige Kröpfung nöthig. Das mittlere Stück des K-s heißt Kurbelknie, die Entfernung der Warze von dem Mittelpunkte der Radewelle der Kurbelbug. Mit großem Nutzen bedient man sich statt der K. der haltbarern Kurbelscheiben (vgl. Excentrik), eiserner Scheiben in der Mitte mit einem viereckigen Loche, in welches der vierkantige Wellzapfen befestigt wird. In der Scheibe sind übers Kreuz 4 viereckige kleinere Löcher in verschiedenen Entfernungen von dem Mittelpunkte; in eines derselben wird ein schmiedeeiserner Bolzen gesteckt, auf der Rückseite befestigt u. der Bläuel darauf aufgesteckt. Da dieser Bolzen schwächer sein kann, als ein gegossener K., so findet auch weniger Friction Statt. Der K. wirkt als Hebel.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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