- Krösos
Krösos, 1) Sohn des Alyattes, seit 560 v. Chr. König von Lydien, nachdem er schon Mitregent seines Vaters od. Satrap von Adramyttion gewesen war; er machte die griechischen Städte in Kleinasien sich zinspflichtig, schloß mit den Inselbewohnern ein Bündniß u. dehnte sein Reich im Osten bis an den Halys aus. Als er aber diesen Fluß überschritt, um die Entthronung seines Schwagers Astyages an Kyros zu rächen, wurde er von diesem bei Sinope besiegt u. in seiner Residenz Sardes eingeschlossen; 546 nahm Kyros die Stadt u. stürzte den K. vom Throne. In Sardes soll ihn zur Zeit seines Glückes Solon besucht u. K. von diesem, da derselbe seine Reichthümer nicht bewunderte u. deshalb von ihm getadelt wurde, die Lehre empfangen haben, daß vor seinem Tode Niemand glücklich zu preisen sei. Als er nun von Kyros besiegt, auf einem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte, soll er dreimal gerufen haben: o Solon! Kyros erkundigte sich nach der Bedeutung dieses Ausrufes u. als er dieselbe erfahren hatte, ließ er ihm Leben, Titel u. Würde eines Königs u. wurde sein Freund. Sein Sohn Atys wurde durch Zufall von Adrastos auf der Jagd getödet; sein anderer Sohn war taubstumm, erhielt aber bei der Lebensgefahr seines Vaters die Sprache wieder. Mit K. endigte das Lydische Reich. Sprüchwörtlich war K. durch seinen Reichthum; daher 2) so v.w. ein sehr reicher Mann.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.