Kupfermünzen

Kupfermünzen

Kupfermünzen, alle aus Kupfer geprägten Münzen. Ursprünglich bediente man sich zur Prägung von Münzen nur der beiden edeln Metalle Gold u. Silber, u. erst in späterer Zeit verwandte man dazu auch Kupfer (zuerst in Griechenland; doch stets nur zu Scheidemünze); daher sind die griechischen Münzen von Kupfer weit seltener als die von Silber, während aus der römischen Zeit die K. häufiger als die Silbermünzen sind. Die ersten K. Roms wurden aus Kupfer mit verschiedenen Zusätzen (Aes grave) geprägt; die Einheit derselben war das As (s.d. 3), welches gleich einem Römischen Pfund (Libra) war u. in 12 Theile getheilt wurde. Das ganze As wurde mit L (Libralis, volles As) od. mit I (reducirtes As) bezeichnet. Unter den römischen Kaisern wurde der Werth des Kupfers zu Silber auf 1:60 festgestellt; im Mittelalter u. später betrug derselbe in Deutschland ungefähr 1: 75. Die merkwürdigsten K. sind die im 17. u. 18. Jahrh. in Schweden seit der Königin Christine geprägten Courant-K. von 1/2 bis zu 24 Thalern (Kopperdaler), große viereckige Platten, an Gewicht von einem Pfund u. darüber; auf der einen Seite fünf Stempel, von denen einer in der Mitte den Werth (z.B. 2 Daler Silfvermynt), die vier übrigen in den Ecken den Namenszug des betreffenden Regenten u. die Krone enthalten. Ein solcher Kopperdaler hatte den dritten Theil des Werthes eines Silberthalers. Sie wurden seit 1770 nicht mehr geprägt u. später größtentheils eingeschmolzen, sind daher jetzt nur noch selten zu finden, werden auch noch in einigen schwedischen Familien als Curiosität aufbewahrt u. als Präsentirteller benutzt. Jetzt wird das Kupfer überall nur noch zu Scheidemünzen geprägt (s. die Geographie der einzelnen Länder u. Staaten); vgl. Reinhardt, Kupferkabinet, Eisenb. 1826–28, 3 Bde.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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