Schönaich-Carolath

Schönaich-Carolath

Schönaich-Carolath, uraltes deutsches Geschlecht, welches wahrscheinlich im 12. Jahrh. nach Schlesien kam, in der Tatarenschlacht bei Liegnitz 1241 mit focht u. mehre hohe Ämter bei schlesischen u. auswärtigen Fürsten, bes. bei dem Hause Habsburg, bekleidete. Im 15. Jahrh. besaß es Güter in der Lausitz u. verbreitete sich von da in drei Linien über Schlesien u. in zwei über Preußen. Von einem Zweig derselben wurde durch 1) Fabian von S., geb. 1508, aus dem Hause Sprottau, welcher Feldherr u. Rath des Königs Sigismund von Polen, der Kaiser Karl V. u. Ferdinand I. u. des Kurfürsten Moritz von Sachsen u. seit 1548 Freiherr war, auch in den Kriegen in Polen, Ungarn, Dänemark etc., bes. im Schmalkaldischen Kriege in der Schlacht bei Mühlberg sich hervorthat, nach u. nach die Städte Muska, Sprottau, Parchwitz, Freistadt u. die Herrschaften Carolath u. Beuthen zur Lehn erhielt u. 1591 starb, der Grund zur Größe des Hauses gelegt u. das fürstliche Hans Carolath-Beuthen (s.d.) gegründet. Aus dem seit 1700 gräflichen u. mit dem Grafen Otto (geb. 1801) 1832 im Manuesstamme erloschenen Stamm S.-C. stammte 2) Graf Christoph Otto, geb. 1725 auf Amtitz in der Niederlausitz; nahm sächsische Militärdienste, aber später als Hauptmann seinen Abschied, lebte auf seiner Herrschaft Amtitz den Wissenschaften u.st. daselbst 1805; er schr. die Epopöen: Hermann od. das befreite Deutschland, Lpz. 1751, 4. Aufl. ebd. 1805; Heinrich der Vogler; ferner Trauerspiele, Oden. Satiren, Epigramme u. Episteln; Die ganze Ästhetik in einer Nuß, Lpz. 1753; Dieselbe in einem Nüßlein, 1754; Mischmasch u. ein Sieg des Mischmasches, 1755. In seinem Nachlasse befanden sich auch vier Selbstbiographien. Vgl. Klopsch, Geschichte des Geschlechtes von S., Glogau 1850 ff.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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