- Byzantiner [1]
Byzantiner (Byzantinische Schriftsteller), die Historiker von Constantin d. Gr. bis zum Ende des Byzantinischen Reichs; sie zeichnen sich meist durch Parteilichkeit, Leichtgläubigkeit, Mangel an Kritik u. Geschmack u. bes. durch Langweiligkeit aus, wiewohl mehrere sehr schätzbar sind. Zu den B-n im engeren Sinne kann man nicht rechnen: Eunapios, Olympiodoros, Zosimos, Xiphilinos, Georg Gemistos, Prokopios; von den eigentlichen B-n sind die wichtigsten Zonaras, Niketas Akominatos, Nikephoros Gregoras, Laonikos, Chalkondylas, deren Schriften eine fortdauernde, sich ergänzende Geschichte des Reichs enthalten; die übrigen, welche mehr einzelne Partien dieser Geschichte beschrieben, sind: Agathias, Menandros, Theophylaktos Simokatta, Johannes von Epiphania, der Mönch Johannes, der Mönch Theodosios, Genesios, Leontios d. Jüngere, Leo Diakonos, Constant. Psellos, Nikephoros Bryennios, Jo. Kinnamos, Jo. Kananos, Jo. Anagnostes, Anna Komnena, Georg Akropolita, Georg Pachymeres, Jo. Kantakuzenos, Constantin Porphyrogennetos, Jo. Dukas, Georg Phranzes. Andere haben nur historische Compilationen bis zum 8._– 13. Jahrhundert gemacht, am besten noch Leo Grammatikos, Nikephoros Patriarcha, Michael Glykas, außerdem Georg Synkellos, Theophanes, Joh. Skylitzes, Joh. von Antiochien, Georg Hamartolos, Joh. von Sicilien, Simeon Metaphrastes, Julius Pollux, Hippolytos, das Chronicon paschale. Georg Kedrenos, Joel, Georg Kodinos; noch Andere haben über Sitten, Einrichtungen, Verfassung etc. des Byzantinischen Hofs u. Reichs geschrieben, wie Prokopios, Joh. Lydos, Hesychios, Constant. Porphyrogennetos, Alexios I., Matth. Blastares, Georg Kodinos (s.d. a). Außer den Ausgaben einzelner Werke derselben od. ganzer Autoren besitzen wir eine ziemlich vollständige Ausgabe ihrer sämmtlichen Werke in dem Corpus byzantinum, od. Byzantinae historiae scriptores, herausgegeben von Labbé, Fabrotti, Dufresne u. A., Par. 1648–1702[524] 23 Bde., Vened. 1729–33, 28 Bde. Fol., die neueste Ausgabe von Niebuhr, Bekker, Dindorf, Hase n. A. besorgt, Bonn 1829 ff.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.