- Eck
Eck, 1) Leonhard von E., geb. 1480 zu Kelheim in Niederbaiern, trat zuerst in die Dienste des Markgrafen Georg zu Ansbach, dann in die des Herzogs Wilhelm IV. von Baiern, wurde Kanzler in München u. stand in großem Ansehen. Unter ihm erreichten in Baiern die humanistischen Studien u. die Schönen Künste eine hohe Blüthe. Er st. 1550 in München. 2) Johann von E. (eigentlich Mayr von E.), geb. 1486 zu Eck in Schwaben, war Canonikus in Eichstädt u. Professor der Theologie u. Vicekanzler der Universität Ingolstadt; er disputirte mit Luther bei dem Religionsgespräch in Leipzig 1519, brachte 1520 eine gegen Luther ausgewirkte päpstliche Bulle nach Deutschland, wurde päpstlicher Nuntius bei den Reichsständen u. war betheiligt bei der Confutationsschrift in Augsburg. Er gab eine deutsche Übersetzung der Bibel heraus u. verwarf das Regensburger Interim (s.u. Granvella 1), kämpfte auch gegen die schweizerischen Reformatoren bei dem Religionsgespräche in Baden 1526; auch bei den Colloquien zu Worms 1540 u. zu Regensburg 1541 war er thätig u. st. 1543 in Ingolstadt; er schr. u.a.: Obelisci, 1518 (gegen Luthers Thesen); Enchiridion controversiarum, Köln 1600; Apologia contra Bucerum, Ingolst. 1543; Opera contra Lutherum, 5 Bde., Fol. 3) Johann Georg, geb. 1777 in Leipzig, wurde 1797 Privatdocent daselbst, bereiste den Norden Europas u. wurde 1804 Professor, privatisirte aber später u. st. 1848. Er schr.: Reise durch Schweden, 1800; Gedichte, 1806; Neue Lieber, 2. Aufl. 1817.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.