- Foy
Foy (spr. Foa), 1) Maximilien Sebastien, geb. 1775 in Ham; er wurde 1790 Artillerieoffizier u. machte seine ersten Feldzüge 1792–93 in Belgien. Obgleich eifriger Republikanerwurde er doch während der Revolution wegen seiner Äußerungen zu Cambray festgesetzt. Freigelassen, diente er unter Moreau u. Desaix als Capitän im zweiten reitenden Artillerieregiment, zeichnete sich 1799 bei der Vertheidigung von Hüningen aus u. wurde bei dem Rheinübergange bei Diersheim verwundet. Zum Chef d'Escadron ernannt, wurde er an die Nordküste entsendet, focht 1798 gegen die Schweiz, 1799 unter Oudinot in Massenas Armee bei Feldkirch gegen Korsakow u. Souwarow, wurde Generaladjutant u. Brigadechef, führte 1800 eine Abtheilung der Rheinarme unter Lecourbe u. Moreau, ging mit Moncey über den St. Gotthard, nahm Theil an der Schlacht bei Marengo u. wurde 1801 Commandant von Mailand. Nach dem Frieden zu Mailand Obrist des fünften reitenden Artillieregiments, erhielt er 1803 unter Admiral Bruix den Befehl über fünf schwimmende Batterien zu Boulogne. Zum Chef des Generalstabes der Artillerie des Lagers von Utrecht ernannt, wurde er in Moreaus Proceß compromittirt u. entging einem Verhaftsbefehl nur durch die Flucht. Napoleon schlug die Sache nieder u. ianorirte es, als er 1804 gegen die Erhebung des Consuls zum Kaiser stimmte. Er machte darauf eine Reise nach Italien u. Ägypten u. wurde, nachdem er sich mit den neuen politischen Verhältnissen Frankreichs ausgesöhnt hatte, 1805 Chef der Artillerie in Friaul. 1807 sandte ihn Napoleon mit 1200 Kanonieren den Türken zum Beistand gegen die Engländer nach Constantinopel. Die Mannschaft kehrte um, als sie Selims Tod erfuhr, F. aber setzte die Dardanellen in Vertheidigungsstand. 1808 nach Portugal gesandt, wurde er bei Vimeiro verwundet; dann Brigadegeneral, blieb er auf der Pyrenäischen Halbinsel, zeichnete sich unter Soult durch kühne Thaten aus u. kehrte 1810 nach Frankreich zurück. Zum Divisionsgeneral ernannt, befehligte er 1811 u. 1812 in Spanien fast stets detachirte Corps u. rettete die franz. Armee nach der Schlacht bei den Arapilen durch geschickte Deckung des Rückzuges. Ebenso tapfer benahm er sich 1813 auf dem Rückzuge nach Südfrankreich. 1814 bei Orthez verwundet u. geschlagen, überraschte ihn die Abdankung des Kaisers auf dem Krankenlager. Unter den Bourbons Generalinspector der Infanterie geworden, befehligte er bei Waterloo eine Division Infanterie u. wurde verwundet. 1819 war er Generalinspector in der 2. u. 16. Militärdivision u. Deputirter des Departements der Aisne. Hier setzte er sich mit Nachdruck u. Beredtsamkeit gegen die antiliberalen Maßregeln der Minister u. erwarb sich dadurch die Liebe des Volkes; er st. 28. Novbr. 1825. Er schr.: Hist. de la guerre de la Peninsule sous Napoléon, Par. 1824, 4 Bde., Lebensbeschreibung von Tissot, Par. 1825; seine Discours, herausgeg. Par. 1826, 2 Bde. 2) François, geb. in Fontaine-sous-Moutaiguillon; Professor der Chemie u. Pharmakologie, Oberapotheker am Hospital de l'Oureine; er schr.: Manuel de pharmacie, 2. Ausg. Par. 1828; Cours de pharmacologie, Par. 1830–31, 2 Bde.; Du choleramorbus de Pologne, ebd. 1832; Du choleramorbus de Paris, ebd. 1832; Nouveau formulaire de praticiens, ebd. 1833.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.