Göttling

Göttling, 1) Joh. Friedrich August, geb. 1755 in Derenburg; war erst Pharmaceut, studirte dann Medicin u. wurde 1789 Professor der Philosophie in Jena, wo er bis zu seinem Tode 1809 Chemie u. Technologie lehrte. Er schr. u.a.: Vortheile u. Verbesserungen verschiedener pharmaceutischchemischer Operationen, Weim. 1782 f.; 2. Sammlung 1801; Chemisches Probiercabinet, Jena 1790; Anfangsgründe der Probierkunst, Weim. 1794; Handbuch der theoretischen u. praktischen Chemie, Jena 1799 f., 3 Thle., gab auch Taschenbuch für Scheidekünstler u. Apotheker, auf 1780–1802 (von 1803–1810 von Buchholz redigirt), ferner mit Hufeland, Aufklärungen der Arzneiwissenschaft, Weim. 1793–94, 3 Hefte, wie auch den Physisch-chemischen Hausfreund, Jena 1804–1807, 3 Bde., heraus. 2) Karl, Sohn des Vor., geb. 1793 in Jena, machte 1814 den Krieg als freiwilliger Jöger mit, vollendete dann seine Studien in Berlin, wurde 1819–21 Director des Gymnasiums in Neuwied, unternahm dann eine wissenschaftliche Reise nach Paris, kehrte von dort nach Jena zurück u. wurde Professor der Philosophie, 1826 Universitätsbibliothekar, später Mitdirector des Philologischen Seminars; 1828 bereiste er Italien u. Sicilien,[512] 1840 Griechenland, 1846 u. 1847 Frankreich u. England, 1852 Griechenland zum zweiten Male. Er schr. u.a.: Über das Geschichtliche im Nibelungenliede, Rudolst. 1814; Nibelungen u. Ghibellinen, ebd. 1817; Lehre vom griechischen Accent, 5. Aufl. Jena 1835; Geschichte der römischen Staatsverfassung von Erbauung der Stadt bis zu Cäsars Tode, Halle 1840; gab heraus: Theodosii grammatica, Lpz. 1822; des Aristoteles Politica, Jena 1824, u. Oeconomica, ebd. 1830; den Hesiodos, Gotha 1831, 2. Aufl. 1843; Gesammelte Abhandlungen aus dem classischen Alterthum, 1. Theil, Halle 1851.