Laßberg

Laßberg

Laßberg, ein altes, aus Österreich ob der Enns stammendes u. von da nach Schwaben, Baiern u. Hannover verbreitetes Geschlecht, welches seinen Namen von der Veste Laßherg bei Freistadt im Mühlkreise (Österreich ob der Enns) erhielt, welche 1385 Herzog Albrecht III. dem Geschlechte zu Lehen gegeben hatte. Es blüht in einem freiherrlicheun. einem gräflichen Hause: I. Freiherrliches Haus in Baiern, erhielt 1664 den Reichsfreiherrnstand; jetziger Chef: 1) Freiherr Maximilian, geb. 1813 in Salzburg, Postcommissär der Fürstenthümer Lippe u. Schaumburg-Lippe u. Postrath in Detmold, seit 1846 mit Ida geb. von Stein vermählt u. seit 1847 Mitglied der altadeligen Ganerbschaft des Hauses Alten-Limburg in Frankfurt a. M. II. Gräfliches Haus in Österreich (schreibt sich Lasberg), 1705 in den Reichsgrafenstand erhoben; jetziger Chef ist: 2) Graf Rudolf, geb. 1806, ist österreichischer Platzmajor in Verona u. seit 1838[139] mit Clara geb. Gräfin Beleznay vermählt. III. Ein L. hatte sich aus Österreich nach Schwaben an den Hof der Fürstenberge gewendet, aus dessen Familie stammte 3) Josepha. L., Sohn des Fürstenbergischen Landesoberjägermeisters v. L., geb. 1770 in Donaueschingen, studirte in Strasburg u. Freiburg Forstwissenschaften, wurde 1789 Jagdjunker in fürstlich Fürstenbergischen Diensten u. 1792 Oberforstmeister in Heiligenberg; als 1804 das Fürstenthum an die Böhmische Linie überging, wurde L. von der Fürstin Elisabeth, der Vormünderin ihres Sohnes, zum Landesforstmeister u. Geh. Rath ernannt, trat aber, als die Fürstin, mit welcher er in intimen Verhältnissen lebte, 1817 die Vormundschaft niederlegte, von seinen Ämtern zurück, lebte ganz der Wissenschaft u. legte eine reiche Sammlung mittelalterlicher Alterthümer an, welche er auf Heilgenberg aufstellte. Nach dem Tode der Fürstin 1821 lebte L. in Eppishausen im Thurgau u. seit 1838 auf dem von ihm erkauften Schloß in Meersburg bei Lindau, wo er 15. März 1855 st. Er gab heraus: Der Liedersaal, 1820, 5 Bde.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Laßberg — Laßberg, Joseph, Freiherr von, Altertumsforscher und Literarhistoriker, geb. 10. April 1770 in Donaueschingen, gest. 15. März 1855 auf Schloß Meersburg am Bodensee, ward 1804 Landesforstmeister und Geheimrat des Fürsten von Fürstenberg, gab aber… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Laßberg — Laßberg, Jos., Freiherr von, Germanist, geb. 10. April 1770 zu Donaueschingen, gest. 15. März 1855 auf seinem Schlosse Meersburg am Bodensee, schrieb unter dem Namen Meister Sepp von Eppishusen; Hauptwerk: »Liedersaal« (4 Bde., 1820 – 25),… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Laßberg — Laßberg, Joseph von, geb. 1770 zu Donaueschingen, fürstl. fürstenbergischer Oberjägermeister, Vertrauter der verwittweten Fürstin Elisabeth. wohnte nach deren Tod von 1821–38 auf dem Schlosse Eppishausen im Thurgau, von 1838 bis zu seinem Tode… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Laßberg — Die Laßberg Figur von Peter Lenk Der Meersburger Amor Joseph Maria Christoph Freiherr von Laßberg (* 10. April 1770 in Dona …   Deutsch Wikipedia

  • Laßberg — Lạßberg,   Joseph Maria Christoph Freiherr von, Pseudonym Meister Sepp von Eppishausen, * Donaueschingen 10. 4. 1770, ✝ Meersburg 15. 3. 1855; Germanist; wirkte zuerst als fürstenbergischer Beamter in Donaueschingen, dann als Privatgelehrter in… …   Universal-Lexikon

  • Joseph von Laßberg — Joseph Maria Christoph Freiherr von Laßberg (* 10. April 1770 in Donaueschingen; † 15. März 1855 in Meersburg) war ein deutscher Forstmann, Germanist und Schriftsteller …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich von Laßberg — Freiherr Friedrich von Laßberg Friedrich Leonhard Anton Freiherr von Laßberg (* 13. Mai 1798 in Lindau (Bodensee); † 30. Juni 1838) leitete von 1836 bis 1838 die Landesregierung des Fürstentums Hohenzollern Sigmaringen. Neben seiner politischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Das Kloster der Minne — Beginn der Minnerede Das Kloster der Minne im Cod. pal. germ. 313. Das Kloster der Minne ist eine Minnerede beziehungsweise Minneallegorie aus dem 2. Viertel des 14. Jahrhunderts.[1] Das Gedicht besteht bei variierender Überlieferung aus bis zu… …   Deutsch Wikipedia

  • Hofbibliothek Donaueschingen — Die Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek Donaueschingen ist eine wissenschaftliche Spezialbibliothek zur Regionalgeschichte mit etwa 30.000 Bänden. Sie ist der Öffentlichkeit zugänglich und dem Leihverkehr der deutschen Bibliotheken… …   Deutsch Wikipedia

  • Meersburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”