- Petersberg
Petersberg, 1) (Lauterberg, Mons serenus), einzelner, 1125 Fuß über Meeresfläche hoher Berg, nördlich von Halle im Saalkreise des preußischen Regierungsbezirks Merseburg; 1127 stiftete Markgraf Konrad von Meißen auf dem P. ein Augustinerkloster u. ließ sich selbst hier als Mönch einkleiden. Zuerst war dabei eine kleine Kirche, genannt die Heidenkirche (welche 1843 einstürzte); die Kanonikatkirche St. Petri wurde seit 1129 gebaut u. in derselben die Grafen von Wettin von Konrad dem Großen bis Graf Ulrich (1206) bestattet; das Kloster wurde nach der Reformation vom Herzog Heinrich von Sachsen aufgehoben u. die Güter verwaltet, 1698 aber das Amt P. an Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg verkauft. Die Peterskirche, 1565 vom Blitz zerstört, wurde vom König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen 1853–57 wieder hergestellt. Vgl. Puttrich, Denkmale der Baukunst, 2. Abth. 2. Bd., Lpz. 1845; G. Köhler, Das Kloster des St. Petrus auf dem Lauterberg, Dresd. 1856; F. A. Ritter, Die Klosterkirche auf dem P., Berlin 1857. Das Chronicon Montis sereni s. Lauterbergense ist von dem Presbyter Konrad (es geht von 1124–225), zuerst herausgegeben von Mader, 1665 auch in Hoffmanns Scriptores rer. Lusat. u. in Mencken Scriptt. rerum German. gedruckt; 2) die Citadelle von Erfurt, s.d. 3); 3) Berg bei Coblenz auf dem linken Ufer der Mosel mit dem Fort Franz; 4) 1040 Fuß hoher Berg des Siebengebirges mit Wallfahrtskapelle; 5) Dorf im Gerichtsamt Eisenberg des Herzogthums Altenburg; sonst Cisterciensernonnenkloster, 1520–30 eingezogen u. aus den Besitzungen früher ein Ritter-, dann Kammergut gebildet; 250 Ew.; 6) Berg bei Mastricht (s.d. 2); 7) Berg bei Gauodernheim in Rheinhessen, mit Ruinen einer Kapelle; 8) Berg mit Burgruine bei Sitz im tyroler Kreise Innsbruck, gehörte den Welfen; Geburtsort der Margarethe Maultasch, welche hier von den Böhmen gefangen gehalten wurde; 9) Berg bei Birmensdorf im Bezirk Baden des Schweizercantons Aargau mit Mineralbad.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.