Reichenbach [2]

Reichenbach [2]

Reichenbach, 1) Johann Fr. Jakob, geb. 1760 zu Großmonra in Thüringen, studirte in Leipzig, wurde Conrector an der Thomasschule, 1837 emeritirt u. st. 1839 in Zöbigker bei Leipzig; er schr.: Griechisch-deutsches u. deutsch-griechisches Handwörterbuch zum Schulgebrauche, Lpz. 1819, 2. Aufl. 1823, 3 Thle.; Kleine Romane aus dem mittleren Zeitalter, 1788; Kunigunde von Rabenswalde, 1790 u.a.; gab heraus: G. L. Lessingii observationes crit. in varios scriptores gr. et lat. ex operibus eius collectae. 2) Georg von R., geb. 24. August 1772 in Durlach, stand von 1790 an eine Zeitlang als Artillerieoffizier in badenschen Diensten, errichtete dann, durch eine Reise nach England vorbereitet, 1805 mit Utzschneider u. Frauenhofer in Benedictbeuern eine mechanisch-optische Anstalt, aus welcher die trefflichsten mathematischen Instrumente hervorgingen, so die 12zolligen Repetitionskreise, die dreifüßigen Meridiankreise, die Theodoliten, Äquitoriale, der Heliometer. Er wurde 1807 baierischer Salinenrath u. st. 21. Mai 1826 in München; er schr.: Theorie der Brückenbogen u. Vorschläge zu eisernen Brücken, Münch. 1811. Seine von Kirchmayr gefertigte Büste ist in der Walhalla aufgestellt. 3) Heinrich Gottl. Ludwig, Sohn von R. 1), geb. 1793 in Leipzig, wo er studirte, wurde 1816 Privatdocent der Medicin daselbst, 1819 Professor der Naturgeschichte an der medicinisch-chirurgischen Akademie, Inspector des Naturalien- u. Mineraliencabinets u. später auch Director des Botanischen Gartens in Dresden; er schr.: Flora lipsiensis pharmaceutica, Lpz.[944] 1817; Übersicht der Gattung Aconitum, Regensb. 1819; Monographia generis aconiti omnium specierum. Lpz. 1820–22, 3 Fasc.; Katechismus der Botanik, ebd. 1820–23, 3 Bde., 1. Bd. 2. A. 1824; Magazin der ästhetischen Botanik, Lpz. 1821–25, 16 Hefte; mit K. Schubert: Lichenes exsiccati, 1822–26, 6 Hefte; Illustratio generis aconiti et delphinii, Lpz. 1823–27, 12 Hefte; lconographia botanica exotica, ebd. 1827–1860, 19 Bde.; Taschenbuch für Gartenfreunde, Dresd. 1827; Botanik für Damen, Künstler u. Freunde der Pflanzenwelt überhaupt, Lpz. 1828; Conspectus regni vegetabilis, per gradus naturales evoluti, P. I., ebd. 1828; Zoologie, Dresd. 1829–33, 2 Bde.; Flora germanica excursoria, ebd. 1830–32, 2 Bde.; Flora germ. exsiccata, ebd. 1830 ff.; Flora exot., Lpz. 1830; Das Pflanzenreich in seinen natürlichen Klassen u. Familien, ebd. 1834; 1. Forts., ebd. 1835; Agrostographia bot., ebd. 1834; Regnum animale etc., ebd. 1834–36; Das Universum der Natur, ebd. 1834–35,5 Lief.; Kupfersammlung zum praktisch-deutschen Botanisirbuche, ebd. 1836 ff.; Der Naturfreund, ebd. 1834 ff.; Handbuch des natürlichen Pflanzensystems, Dresd. 1837, n.A. Lpz. 1841; Deutschlands Flora, ebd. 1838–60, 227 Lief.; Der deutsche Botaniker, Dresd. u. Lpz. 1841. 4) Anton Benedict, Bruder des Vorigen, geb. 1807 in Leipzig, studirte daselbst Theologie, aber nebenbei Naturgeschichte u. schöne Wissenschaften, denen er sich seit seiner Anstellung als Lehrer der Naturgeschichte u. Declamation an der Realschule in Leipzig (1834) allein widmete; er schr. u.a.: Bildergallerie der Thierwelt, Lpz. 1834; Naturgeschichte des Pflanzenreichs, ebd. 1837, 2. A. ebd. 1855; mit Thon: Naturgeschichte der Insecten, Krebs- u. Spinnenthiere, ebd. 1838; Naturgeschichte der Weichthiere, Ringelwürmer etc., ebd. 1842; Naturgeschichte der Fische, ebd. 1840; mit Reuter: Naturgeschichte für Gymnasien, Real-Handels- u. Gewerbschulen, ebd. 1840; Naturgeschichte für die Jugend, 2. A. ebd. 1847; Volksnaturgeschichte, Prag 1847, 2 Bde.; Naturgeschichte der Menschen u. Säugethiere, Lpz. 1847, 2. A. ebd. 1854; Naturgeschichte der Vögel, ebd. 1848, 2. A. ebd. 1854; Naturhistorischer Bilderatlas od. Wandtafeln der Naturgeschichte, ebd. 1848; Orbis pictus od. die sichtbare Welt in Bildern, ebd. 1845; Der Schmetterlingsfreund, ebd. 1852; Der Käferfreund, ebd. 1857; Wanderungen u. neue Wanderungen durch die Thierwelt, ebd. 1846 f.; Reisebilder durch alle Zonen der Erde, ebd. 1835; Examinatorium der Botanik, ebd. 1852; Geschichte des Thierreichs, ebd. 1854; Wegweiser durch Leipzig, ebd. 1854; Buch der Thierwelt, 2 Bde., 2. Aufl., 1860; Lehrbuch der Naturwissenschaft, 1.–3. Thl., 1857; Die Pflanzenwelt im Garten, Feld u. Wald (eine Botanik für Damen), ebd. 1860; redigirte 1839–41 den Sächsischen Hausfreund. 5) Gustav, Sohn von R. 3), geb. 1823, studirte in Leipzig, war erst Vicar für die Professur der organischen Naturkunde an der Forstakademie in Tharaud u. wurde 1855 Professor der Botanik an der Universität zu Leipzig. Er bearbeitete einzelne Abschnitte zu seines Vaters Ikonographie u. Flora Sachsens u. Kunzes botanischen Werken u. schr.: De pollinis Orchidearum genesi ac structura, Lpz. 1852; Xenia orchidacea, ebd. 1854 ff.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Reichenbach — steht für: Reichenbach (Familienname), ein Familienname Reichenbach (meist im Hochmittelalter entstanden aus „reich“ und „Bach“ – etwa „guter Siedlungsraum am Gewässer“) ist der Name folgender Gemeinden in Deutschland: Reichenbach am Heuberg,… …   Deutsch Wikipedia

  • Reichenbach — is the name of a number of communes and places, it is also a family name:In Lower Austria, Austria*Reichenbach (Litschau), a part of Litschau, *Reichenbach (Rappottenstein), a part of Rappottenstein, In Germany*Reichenbach (Oberlausitz), in the… …   Wikipedia

  • Reichenbach [2] — Reichenbach, 1) (R. in Schlesien) Kreisstadt im preuß. Regbez. Breslau, an der Peile, am Fuß des Eulengebirges, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Ziegenhals Raudten und R. Oberlangenbielau sowie der Kleinbahn R. Wünschelburg, 259 m ü. M., hat eine …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Reichenbach/O.L. — Reichenbach/O.L. Reichenbach/O.L …   Wikipédia en Français

  • Reichenbach [1] — Reichenbach, 1) vormaliger Regierungsbezirk der preußischen Provinz Schlesien; 1201/2 QM., 466,000 Ew., welcher die Kreise Bolkenhain, Frankenstein, Glatz, Habelschwerdt, Hirschberg, Jauer, Landshut, Münsterberg, Nimptsch, Reichenbach, Schönau,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Reichenbach [3] — Reichenbach, eine altwürttembergische Familie, welche 1839 den Freiherrnstand erhielt, Chef: Karl von R., Sohn des verstorbenen württembergischen Hofbibliothekars von R., geb. 12. Febr. 1788 in Stuttgart, studirte in Tübingen u. wurde wegen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Reichenbach [1] — Reichenbach, linksseitiger Zufluß der obern Aare in der Schweiz, kommt von der Großen Scheideck, nimmt bei dem Bade Rosenlaui den Abfluß des Rosenlauigletschers auf und stürzt sich, Meiringen gegenüber, mit einer Reihe von sieben Fällen, deren… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Reichenbach [3] — Reichenbach, 1) Georg von, Mechaniker und Optiker, geb. 24. Aug. 1772 in Durlach, gest. 21. Mai 1826 in München, besuchte die Militärschule in Mannheim, bereiste 1791–93 England und trat dann in die bayrische Armee ein. 1804 gründete R. mit… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Reichenbach — Reichenbach, l. Nebenfluß der Aare im schweiz. Kanton Bern, mündet bei Meiringen (Wasserfall das. 300 m [Tafel: Alpenländer II, 4]) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Reichenbach [2] — Reichenbach. 1) R. in der Oberlausitz, Stadt im preuß. Reg. Bez. Liegnitz, (1905) 2085 E., Amtsgericht, Lehrerseminar. – 2) R. in Schlesien, Kreisstadt im preuß. Reg. Bez. Breslau, am Fuße des Eulengebirges, 15.983 E., Amtsgericht, Realgymnasium; …   Kleines Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”