Serīphos

Serīphos

Serīphos, 1) (a. Geogr.), eine der Kykladischen Inseln im Ägäischen Meere, zwischen Kythnos u. Siphnos; kahles, felsiges Eiland, reich an Eisen, Magnet u. Zwiebeln; jetzt noch S.; 2) (Serfo, Serfino, Serfento, Skripho, u. Ggr.), Insel im Ägäischen Meere, zur griechischen Nomarchie der Kykladen gehörig, 1 QM. groß, ein ziemlich unfruchtbarer Felsen; 2–3000 Ew.; ihre Hauptproducte sind Wein, Safran u. Zwiebeln; in ihren jähen, wilden Gebirgen enthält sie große Massen von Magneteisenstein; auf der Nordspitze der Insel liegt ein Kloster des Taxiarchen od. Erzengels Michael; 3) Stadt darin, im Südosten der Insel auf einem Granitfelsen, hellenische Schule, Gemeindeschule, Hafen (1/2Stunde von der Stadt entfernt). – S. hieß im Alterthum Akis; nach der Mythe zog Diktys hier die von Akrisios verstoßene Danae nebst ihrem Sohne Perseus in einem Netze an das Land. Damals war Polydektes König von S.; dieser wurde mit allen seinen Unterthanen, nach Einigen weil sie den Perseus wieder entfernen wollten, nach Andern weil der König seine Mutter gewaltsam heirathen wollte, durch Hülfe des Medusenhauptes von Perseus in Steine verwandelt. Da Perseus vor dem Getös der Frösche nicht bitten konnte, so machte Zeus dieselben auf dessen Bitten stumm, doch konnten sie, von dieser Insel gebracht, wieder quaken (die Naturforscher schrieben diesen Umstand der Kälte des Wassers auf S. zu). Der Sumpf, wo diese Frösche lebten, wird noch zwischen dem Hafen u. der Stadt Serfo gezeigt. Später wurde S. von Athenern bevölkert, welche auch in dem Perserkriege sich der Aufforderung der Barbaren zum Abfall widersetzten u. mit zwei Schiffen bei Salamis gegen die Perser kämpften. Unter den römischen Kaisern war es ein Aufenthaltsort für Verbannte.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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