Sinái

Sinái

Sinái (Sina), 1) die höchste Centralgruppe der Halbinsel zwischen Suez u. Akaba (Sinaitische Halbinsel) im Peträischen Arabien, zwischen der Hochebene er-Rahah, Om Schomar u. Dschebel Serbal; j. Dschebel et-Tur; 2) einzelner Berg derselben. Die Ebene am Fuße des Berges hieß die Wüste S., u. hier kamen alle israelitischen Stämme zusammen, um den Zug nach dem Gelobten Lande zu unternehmen, daher auch die Hebräer fast ein Jahr hier lagerten u. durch Moses die Gesetze empfingen (Gesetzgebung auf S.), s. Hebräer S. 136. Der S. selbst theilt sich in zwei Spitzen, wovon die östliche j. Katharinenberg (Dschebel Katherin, 8063, nach And. 8200 Fuß ü. M. hoch), die westliche Mosesberg (Dschebel Musa, 7035, n. And. 7097 F. ü. M. hoch) heißt. Neben dem S. ist der etwas niedrigere Horeb. Auf dem S. war einst eine Kapelle der Sta. Katharina, deren Leichnam daselbst viele Jahre gelegen haben soll, bis er in das in der Nähe erbaute Kloster der Sta. Katharina gebracht wurde. In der Nähe das Kloster der Vierzig (el Arbain), dessen 40 Insassen die Araber bei einem Überfall getödtet haben sollen, welches jetzt von Mönchen verlassen ist. Das vom Kaiser Iustinianus 527 an der [122] Stelle der Helenenkapelle gegründete Kloster auf dem Dschebel Musa ist von durchschnittlich 30 Fuß hohen Mauern eingeschlossen u. besteht aus vielen einzelnen Gebäuden, einer großen u. mehren kleinen Kirchen u. Kapellen für die verschiedenen Secten, einer kleinen Moschee, Bibliothek mit griechischen Büchern u. arabischen Handschriften, Mönchszellen, Fremdenzimmern, Localitäten für die Werkstätten, Gärten etc. Der Eingang ist, da die frühere Thür schon über 100 Jahre vermauert ist, gewöhnlich durch eine Thür in der Mauer 30 Fuß über dem Boden, wohin die Fremden durch eine Winde aufgezogen werden. Die 20–25 hier wohnenden Mönche sind griechischer Confession u. stehen unter einem Prior, die Angelegenheiten leitet der Ikonomos. Das Haupt der Mönche vom Berge S., welche im Orient sehr verbreitet sind, ist ein Erzbischof, welcher seine Residenz in Kairo hat; die Laienbrüder besorgen die Lebensbedürfnisse, die Klosterleute, muhammedanische Leibeigene, wohnen theils im Kloster, theils in der Nähe desselben im Gebirge, jene besorgen die Gärten, diese haben die Knechtsdienste zu leisten. Zwischen dem S. u. Horeb befinden sich mehre Quellen, Kapellen, eine Moschee u. sagenhafte Sehenswürdigkeiten, z.B. die Höhle des Propheten Elisa, die Fußtapfen des Kameels Muhammeds etc. Vgl. Lepsius, Reise von Theben nach der Halbinsel des S., Berl. 1845; Strauß, S. u. Golgatha, Berl. 7. A. 1859; A. P. Stanley, S. and Palestine in connection with their history, Lond. 2. A. 1858.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • SINAI — (Heb. סִינָי), peninsula situated between the two northern gulfs of the Red Sea, the Gulf of Eilat on the east and the Gulf of Suez on the west. It forms a triangle, each side of which measures about 200 mi. (320 km.). The peninsula consists of… …   Encyclopedia of Judaism

  • Sinai — Sinaï Pour les articles homonymes, voir Sinaï (homonymie). Péninsule du Sinaï …   Wikipédia en Français

  • Sinai — • The mountain on which the Mosaic Law was given Catholic Encyclopedia. Kevin Knight. 2006. Sinai     Sinai     † …   Catholic encyclopedia

  • SINAÏ — Presqu’île de 61 000 kilomètres carrés, située entre l’Égypte et l’ancienne Palestine, à l’extrémité septentrionale de la mer Rouge. De forme triangulaire, limité au nord par la mer Méditerranée, à l’ouest par le canal et le golfe de Suez et à… …   Encyclopédie Universelle

  • Sinai — bezeichnet: eine Halbinsel im Nahen Osten, siehe Sinai Halbinsel einen gleichnamigen Berg auf der Halbinsel Sinai, siehe Sinai (Berg) einen Ort im alten Testament, siehe Sinai (Bibel) eine gleichnamige Wüste auf der Halbinsel Sinai, siehe Sinai… …   Deutsch Wikipedia

  • Sinaí — Saltar a navegación, búsqueda Imagen de la NASA de la Península del Sinaí desde un transbordador espacial. Al Oeste se sitúa el golfo de Suez y al Este el de Aqaba …   Wikipedia Español

  • Sinai — Sinai, SD U.S. town in South Dakota Population (2000): 133 Housing Units (2000): 62 Land area (2000): 0.365390 sq. miles (0.946355 sq. km) Water area (2000): 0.000000 sq. miles (0.000000 sq. km) Total area (2000): 0.365390 sq. miles (0.946355 sq …   StarDict's U.S. Gazetteer Places

  • Sinai, SD — U.S. town in South Dakota Population (2000): 133 Housing Units (2000): 62 Land area (2000): 0.365390 sq. miles (0.946355 sq. km) Water area (2000): 0.000000 sq. miles (0.000000 sq. km) Total area (2000): 0.365390 sq. miles (0.946355 sq. km) FIPS… …   StarDict's U.S. Gazetteer Places

  • Sinai — Sinai, vielgipfeliger Gebirgsstock im südlichen Teil der Sinaihalbinsel (s. d.), zwischen dem Meerbusen von Suez und dem von Akaba, auf dem Moses der Sage nach die zehn Gebote empfing. Kärtchen des Sinaigebirges. Ob der heutige Dschebel Musa… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • šinai — šinaĩ adv. žr. šenai: Duok šinaĩ, a tavo?! DūnŽ …   Dictionary of the Lithuanian Language

  • Sinai — [sī′nī΄; ] occas [., sī′nā ī΄, sīnē ī΄] Mount the mountain (probably in the S Sinai Peninsula but not identified) where Moses received the law from God: Ex. 19 …   English World dictionary

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”