Basalt

Basalt

Basalt (Basaltes, Basanites), Mineral, von Einigen als Gattung des Thones od. Talkes, jetzt aber allgemein als Gebirgsart betrachtet; erscheint bläulich. schwarz, bald heller od. dunkler, wird auf den Strich grau, matt; ist hart, flachmuschelig, körnig, splitterig, erdig od. eben auf dem Bruch, wiegt 2,7 bis 3,4, besteht aus einem Gemenge von Augit, Labrador u. Magneteisenstein. Nach Löwe's Analysen ergibt sich, daß manche B. auch ein Gemenge von krystallisirtem Augit mit einer zoolithartigen Masse u. eingesprengtem Magneteisenstein sind. Nicht selten umschließt der B. Blasenräume u. wird dadurch zu Basaltischem Mandelstein, Diese Mandelsteine sind bald leer, bald mit Stilbit, Mesotyp, Kreuzstein, Prehnit, Aragonit, Quarz, Grünerde etc. angefüllt. Von Einmengungen ist er entweder frei, od. es ist Olivin, Augit, Feldspath, Magneteisenstein, Hornblende, Glimmer, Zirkon, Schwefelkies etc. eingesprengt. Man nennt ihn dann auch Basaltporyhyr. Im Feuer wird er mürbe u. schmilzt; mancher ist magnetisch. Er erscheint meist in abgesonderten Stücken, als Säulen von einigen Zollen bis zu einigen Klaftern Länge u. von einigen Zollen bis 4 u. 5 F. Dicke, u. mit 3,6,9 Seiten (Säulen-B.), od. als runde od. gedrückte Kugeln, meist aus concentrischen Schalen bestehend (Basaltkugeln, von Erbsen- bis Bombengröße), seltener als Platten (schieferig, Basaltschiefer) od. Pyramiden. Bisweilen sind jene Säulen gegliedert (an dem einen Ende ausgehöhlt, daß das abgerundete Ende der folgenden Säule darein paßt, Gelen k-B.). Der B. findet sich in mehreren Ländern, z.B. Teneriffa, Tahiti, Britannien (Insel Staffa, Riesendamm u. Fingalshöhle), Schweden, Island, Frankreich (von der Gegend von Bayonne bis an die Rhone) etc.; in Deutschland bilden die Gebirge Eifel, Siebengebirg, Westerwald, Vogelsgebirg, Rhön, Habichtswald u. ein Theil der Böhmischen Gebirgeeine fast ununterbrochene Kette von B-bergen (nördliche Basaltparallele), denen noch verschiedene einzelne kegelförmige Berge zur Seite stehen. Die Entstehungsart des B-s ist bis auf die neueren Zeiten Gegenstand vielfältigen Streites gewesen. Werner hielt ihn für ein Product, das sich hauptsächlich durch Einwirkung des Wassers gebildet habe, weil er über Braun- u. Steinkohlenlager (das, wäre er vulkanisch, von ihm verbrannt worden wäre) sich finde, weil er Spuren abgestorbener Vegetation einschließe (z.B. Stängel von einem Sternkraute), weil er gleichen Ursprungs mit Sand- u. Kalkstein (offenbar durch Wasser gebildet) sei, weil er in einigen Gegenden nur die Spitze der Berge bilde u. weil er keine Spuren der Schmelzung an sich trage. Doch scheint die Meinung derer, die ihn für ein vulkanisches Product (vgl. Vulkanisten) halten, überwiegender zu sein, zumal da man B-säulen gefunden hat, welche auf ihrer Oberfläche zu Lava verglaset sind, u. die Kegelgestalt der B-berge für die Gestalt der Vulkane halten kann. Dann wäre vielleicht B. die Grundmasse der Lava. Zu seiner Formation gehören Klingstein, Trachit, Dolerit, Traß u.a., u. diese nehmen mehr od. minder eine der Feuer- od. Wasserbildung ähnliche Bildung an. Ein B. von lichterer Farbe wird auch wohl Graustein genannt. B. ist ein vorzügliches Baumaterial wegen. seiner Festigkeit u. weil er durch Mörtel stark gebunden wird; doch läßt er sich schwer verarbeiten u. verursacht wegen seiner Schwere bedeutende Transportkosten. Auch für Straßenpflaster u. Chausseen leistet er vortreffliche Dienste. Geporter B. unter Kalkmörtel gemengt, vermehrt die bindende Kraft des Letzteren, auch eignet er sich zu wasserbeständigem Cemente. B-säulen verwendet man als Pfeiler der Brücken u. Gewölbe, als Eapfeiler[367] bei Mauern, als Thür- u. Fensterstöcke, als Marksteine auf Feldern u. Chausseen. Der B. wird ferner in seinen dichteren Abänderungen von Steinmetzen zu Mühl- u. Reibsteinen, Mörsern, Reibeschalen, Wassertrögen, Krippen, Pochsohlen, Zapfenlagern, zu Amboßen für Goldschmiede, Goldschläger, Buchbinder etc. verarbeitet. Ferner wird er der Glasfritte zugesetzt u. liefert auch für sich allein ein dunkelgrünes od. braunes Glas zu Bouteillen, Leuchtern, Dosen etc. Endlich braucht man ihn auch als Zuschlag beim Schmelzen strengflüssiger u. kalkhaltiger Eisenerze.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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