Berger [2]

Berger [2]

Berger, 1) Joh. Heinr. von B., geb. 1657, war erst Professor der Rechte zu Wittenberg u. zuletzt, gegen 20 Jahre, Reichshofrath; er st. 1732 u.[602] schr.: Oeconomia juris, 1712 u.ö.; außerdem Sammlungen von Rechtssprüchen. 2) Johann Gottfried von B., geb. 1659 zu Halle, war zuerst Professor der Medicin zu Leipzig, dann zu Wittenberg, Leibarzt der Gemahlin des Königs Friedrich August von Polen u. wurde in den Adelstand erhoben; er st. zu Wittenberg 1756. Er war Gegner des Stahlschen Systems u. huldigte den mechanischen Grundsätzen zur Erklärung der Erscheinungen des Lebens. Er schr. u.a.: Physiologia medica, Wittenb. 1702 u.ö., n. Ausg. Frkf. 1737; De thermis Carolinis, Wittenb. 1709, deutsch, Dresd. 1709, 1711. 3) Traug. Benjam., geb. 1754 zu Wehlen bei Pirna, war Secretär bei dem Obersteuercollegium zu Dresden; er schr.: Die beschleunigte Hochzeit (komische Oper), Lpz. 1777; Der Landtag (Lustspiel), Frankf. 1777; Galora von Venedig (Trauerspiel), Lpz. 1778, u. Aufl. ebd. 1790. 4) Ludwig von B., geb. 1768 zu Oldenburg, studirte die Rechte, war erst Advocat zu Eutin, dann Kanzleirath in Oldenburg u. 1813 bei dem Abzug der Franzosen aus Oldenburg Mitglied der Verwaltungscommission; nach der Rückkehr der Franzosen wurde er seiner patriotischen Äußerungen wegen mit seinem Freunde Fink vor ein Kriegsgericht in Bremen gestellt u. 1813 erschossen. Sein Fürst ließ ihn in die herzogliche Gruft bestatten. 5) Ludwig, geb. 1777 zu Berlin, Pianist u. Componist, Schüler Gürrlichs, ging 1801 nach Dresden, 1804 nach Berlin zu Clementi, mit diesem 1805 nach Petersburg, 1812 nach Stockholm, von da nach London u. kehrte 1815 nach Berlin zurück; er st. 1839 daselbst. Er componirte u.a.: Klaviersonaten u. Lieder, darunter Die schöne Müllerin. 6) Joh. Nepom., Freiherr von der Pleiße, geb. 1768 zu Nagy-Marton in Ungarn, trat 1786 in österreichische Kriegsdienste, focht 1787–89 gegen die Türken u. nahm Theil an den Feldzügen gegen die Franzosen seit Ausbruch des Revolutionskrieges, commandirte 1813 in der Schlacht bei Leipzig als Obrist u. erhielt von einer Waffenthat an der Pleiße seinen Beinamen; 1814 zeichnete er sich bei St. Julien u. Les Lusiettes aus u. wurde 1826 vom Kaiser in den Freiherrenstand erhoben. Während der ungarischen Insurrection Festungscommandant von Arad, unterzeichnete er die Neutralitätserklärung u. vertheidigte den Platz Monate lang; 1849 trat er mit dem Titel Feldzeugmeister in den Ruhestand u. lebte seitdem zu Ödenburg. Sein Erbe ist der Urenkel seines Bruders, Johann Nepomuk, Sohn des 1853 verstorbenen Freiherrn Georg Friedrich, geb. 1846. 7) Joh. Erich von B., geb. 1772 zu Faaborg auf Fühnen, war Professor der Philosophie u. Astronomie zu Kiel u. st. 1835. Er schr. u.a.: Philosophische Darstellung der Harmonie des Weltalls, Altona 1808; Über den scheinbaren Streit der Vernunft wider sich selbst, ebd. 1818; Allgemeine Grundzüge zur Wissenschaft, ebd. 1817–24, 4 Thle. 8) Joh. Gottfr. Immanuel, geb. 1773 zu Ruhland (Oberlausitz), wurde Repetent in Göttingen, 1802 Oberpfarrer zu Schneeberg u. st. 1803. Er schr.: Aphorismen zu einer Wissenschaft der Religion, Lpz. 1796; Praktische Einleitung in das N. T., Lemgo 1797–1800, 4 Bde.; Praktische Einleitung in das A. T., Lpz. 1798–1808, 4 Bde, (der 3. u. 4. Bd. fortgesetzt von Augusti); Geschichte der Religionsphilosophie, Berl. 1800. 9) Joh. Nepomuk, geb. 1816 zu Proßnitz in Mähren, erhielt Anfangs eine militärische Erziehung zu Olmütz, wandte sich dann zum Studium der Mathematik u. Philosophie u. seit 1834 der Rechte in Wien; er wurde 1844 Assistent der Lehrkanzel für Natur- u. Criminalrecht an der Wiener Akademie, 1848 Vicepräsident des Wiener Schriftstellervereins u. Abgeordneter bei der Nationalversammlung in Frankfurt a. M., wo er, auf der linken Seite des Hauses sitzend, in der Verfassungsdebatte im österreichischen Sinne gegen das Preußisch-deutsche Kaiserthum auftrat; nach Abberufung der österreichischen Abgeordneten, übte er in Wien die Advocatur aus. Er schr.: Die Preßfreiheit u. das Preßgesetz, Wien 1848; Die österreichische Wechselordnung vom 25. Jan. 1850, ebd. 1850; Kritische Beiträge zur Theorie des österreichisch-allgemeinen Privatrechts, ebd. 1856. 10) Heinrich, Bildhauer, bildete sich zu Berlin unter Rauch u. st. im Nov. 1852 zu Rom. Von ihm ist in Marmor ein sitzender lebensgroßer Knabe, welcher einen todten Vogel betrauert; in Bronze ein Mädchen mit einem Papagei; ferner eine große Marmorgruppe: Amor u. Psyche, u. die im Auftrage der Akademie zu Rom ausgeführte große Büste Rauchs.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • berger — BERGER, ÈRE. s. Celui ou celle qui garde les brebis. La houlette du Berger. Le chien du Berger. La mort égale les Rois et les Bergers. Un jeune Berger. Une jeune Bergère. [b]f♛/b] On appelle communément La Planète de Vénus, L étoile du Berger.… …   Dictionnaire de l'Académie Française 1798

  • berger — BERGER, [berg]ere. adj. Qui garde les brebis. La houlette du berger. le chien du berger. la mort esgale les Rois & les bergers. une jeune bergere. Il se prend au sens figuré pour Amant & Amante. Il faut qu une bergere soit fidelle à son berger.… …   Dictionnaire de l'Académie française

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