Mülinen

Mülinen

Mülinen, ein der Reformirten Confession folgendes, altes Schweizergeschlecht, welches 1434 in den Reichsfreiherrn- u. 1816 in den östereichischen Grafenstand erhoben wurde. Der von den Nachkommen eines rhätischen Edeln u. der einzigen Tochter des Grafen Ethiko des Welfen abstammende Zweig von Hezelszelle wird für den Urstamm des Hauses M. gehalten; eine Burg M. lag in der Hezelsau am Ausflusse des Wallenstädter Sees, eine zweite Burg M. erbaute ein Sprößling des Hauses im 12. Jahrh. im Aargau, unweit Habsburg, welche zu Anfang des 14. Jahrh. zerstört wurde. 1) Albrecht, war der vertraute Rath Herzog Leopolds von Österreich u. fiel 1386 in der Schlacht bei Sempach an dessen Seite. 2) Freiherr [515] Hans Wilhelm, war Kämmerer des Herzogs Friedrich, begleitete diesen auf seiner Flucht von dem Constanzer Concil u. verbarg ihn auf seiner Burg Bernegg in Tyrol; er wurde 1434 in den Reichsfreiherrnstand erhoben. 3) Hans Friedrich, ist der Stammvater aller heutigen Mülinen; er kämpfte 1476 im Berner Heere bei Murten u. erhielt den Ritterschlag. Die Familie blüht gegenwärtig in zwei Linien: I. Ältere Linie; Stammvater: 4) Graf Rudolf, geb. 1788, war württembergischer Kammerherr, mit Uranie geb. von Rougemont vermählt u. starb 1851. Jetziger Chef ist: 5) Graf Wilhelm, Sohn des Vor., geb. 1823, ist Legationssecreär bei der französischen Gesandtschaft zu Weimar u. seit 1851 mit Marie geb. von Krüdener vermählt. II. Jüngere Linie: 6) Graf Nikolaus, Sohn des Berner Schultheißen Freiherrn Albrecht von M., geb. 1760, war Schultheiß in Bern, bekleidete zweimal die Stelle eines Bundespräsidenten der Eidgenossenschaft, wurde mit wichtigen diplomatischen Sendungen betraut u. zeichnete sich auch als Geschichtsforscher aus; er war mit Marie geb. von Wattenwyl vermählt u. st. 1833. Jetziger Chef ist: 7) Graf Friedrich, Enkel des Vorigen u. Sohn des 1840 verstorbenen Majors im eidgenössischen Stabe Grafen Gottfried, geb. 1817, ist seit 1847 mit Sophie geb. von Mutach vermählt. Vgl. Familiengeschichte u. Genealogie der Grafen von M., Berl. 1844.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mülinen — Helene von Mülinen Margareta Rosalie Helene von Mülinen (* 27. November 1850 in Bern; † 11. März 1924 ebenda) war eine der wichtigsten Personen im Kampf um das schweizerische Frauenstimmrecht. Von vielen wird sie noch heute als eine der… …   Deutsch Wikipedia

  • Mülinen (Adelsgeschlecht) — Wappen von Mülinen (aus: J. Siebmacher) Die Familie von Mülinen sind ein Aargauer Rittergeschlecht aus Mülligen AG, später habsburgische Ministerialen in der Schweiz. Seit dem 15. Jahrhundert zählen die Mülinen zum bernischen Patriziat. Einige… …   Deutsch Wikipedia

  • Niklaus Friedrich von Mülinen — Pierre Nicolas Legrand, Porträt Niklaus Friedrich von Mülinen Niklaus Friedrich Graf von Mülinen (* 1. März 1760 in Bern; † 15. Januar 1833 ebenda) war ein Schweizer Historiker und Schultheiss von Bern. Niklaus Friedrich von Mülin …   Deutsch Wikipedia

  • Helene von Mülinen — Margareta Rosalie Helene von Mülinen (* 27. November 1850 in Bern; † 11. März 1924 ebenda) war eine der wichtigsten Personen im Kampf um das schweizerische Frauenstimmrecht. Von vielen wird sie noch heute als eine der Gründermütter der… …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht von Mülinen — (* 12. Februar 1732 in Bern; † 13. Dezember 1807 ebenda), Schultheiss der Stadt und Republik Bern. 1764 gelangte er in den Grossen Rat, in den Jahren 1769 bis 1774 war er Landvogt in Laupen. 1774 wurde er Mitglied des Kleinen Rats, war ab 1778… …   Deutsch Wikipedia

  • Freiherren von Grünenberg — Wappen Grünenberg im Scheiblerschen Wappenbuch Die Freiherren von Grünenberg waren eine weit verzweigte Adelsfamilie, deren Vertreter von der Mitte des 12. bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts im schweizerischen Mittelland, vor allem im heutigen …   Deutsch Wikipedia

  • Grünenberg (Adelsgeschlecht) — Wappen Grünenberg im Scheiblerschen Wappenbuch Die Freiherren von Grünenberg waren eine weit verzweigte Adelsfamilie, deren Vertreter von der Mitte des 12. bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts im schweizerischen Mittelland, vor allem im heutigen …   Deutsch Wikipedia

  • Frauenstimmrecht (Schweiz) — Das Frauenstimmrecht in der Schweiz wurde durch eine eidgenössische Abstimmung am 7. Februar 1971 eingeführt. Formell wurde das Frauenstimmrecht am 16. März 1971 wirksam. Die Schweiz war somit eines der letzten europäischen Länder, welches seiner …   Deutsch Wikipedia

  • Frauenwahlrecht (Schweiz) — Das Frauenstimmrecht in der Schweiz wurde durch eine eidgenössische Abstimmung am 7. Februar 1971 eingeführt. Formell wurde das Frauenstimmrecht am 16. März 1971 wirksam. Die Schweiz war somit eines der letzten europäischen Länder, welches seiner …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Schultheissen von Bern — Kleines Bronzesiegel (von Johann Kaspar Mörikofer) und Siegelbeutel des Niklaus Friedrich von Steiger. Liste der Schultheissen von Bern von den Anfängen der Stadt bis zur Aufhebung des Amtes im Jahr 1846 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”