Böttiger

Böttiger

Böttiger, 1) Johann Friedrich, so v.w. Böttger 1); 2) Karl August, geb. 8. Juni 1760 in Reichenbach im Voigtlande, studirte in Leipzig Philologie, wurde dann Hauslehrer in Dresden, 1784 Rector in Guben, 1790 Director des Gymnasiums in Bautzen u. 1791 Consistorialrath u. Director des Gymnasiums in Weimar. Diese Stellung erhielt er auf Herders Vermittelung, mit dem, sowie mit den übrigen damals in Weimar lebenden Schriftstellern, er in nähere freundschaftliche Beziehung trat. Von nun an begann seine ungemein fruchtbare literarische Thätigkeit, die sich jedoch erst später seinem Lieblingsfache, der Archäologie, völlig zuwandte. 1804 ging er als Studiendirector der Pagen nach Dresden, war 1814–21 Studiendirector bei der königlichen Ritterakademie u. Oberaufseher über die Antiken u. der Mengsschen Gypsabdrücke u. st. 17. Nov. 1835. Er schr. u.a.: Griechische Vasengemälde, Weim. 1797–1800, 3 Hefte; Archäologische Hefte, 1. Heft, ebd. 1801; Archäologisches Museum, 1. Heft, ebd. 1801; Die Furienmaske, ebd. 1801; Sabina, Lpz. 1803 (2. Ausg., 2 Bde., 1806); Andeutungen zu 24 Vorlesungen über die Archäologie, 1. Abtheilung, Dresd. 1806; Über Museen u. Antikensammlungen, Lpz. 1808; Die Aldobrandinische Hochzeit, Dresd. 1810; Ideen zur Archäologie der Malerei, 1. Thl., ebd. 1811; Kunstmythologie, ebd. 1811; Archäologische Ährenlese, 1. Sammlung, ebd. 1811; F. V. Reinhard, literarisch gezeichnet, ebd. 1813 (2. Aufl. 1816); Vorträge über die Dresdner Antikengallerie, 1814; Vorlesungen u. Aufsätze zur Alterthumskunde, Altenb. 1817; Kosmographische Erläuterungen aus der Vorwelt, 1. Heft, ebd. 1817; Amalthea, Lpz. 1820–24, 3 Bde., fortgesetzt als Archäologie u. Kunst, Berl. 1828, 1. Stück; Ideen zur Kunstmythologie, 1826–36, 2 Bde.; Opuscula et carmina lat., herausgegeben von Sillig, 1837 Kleinere Schriften archäologischen u. antiquarischen Inhalts, 1837 f., 3 Bde.; Literarische Zustände u. Zeitgenossen, 1838 f., 2 Bde., herausgegeben von dem Folgenden. Von 1795–1803 redigirte er das Journal für Luxus u. Mode, die Zeitschrift London u. Paris, das artistische Notizenblatt zur Abendzeitung u. von 1797–1809 den Deutschen Merkur; Biographie von dem Folgenden, Lpz. 1837. 3) Karl Wilhelm, Sohn des Vorigen, geb. 1790 in Bautzen; studirte in Leipzig u. Göttingen, wurde 1817 Privatdocent, 1819 Professor der Geschichte in Leipzig u. 1821 in Erlangen. Er schr.: Allgemeine Geschichte für Schule u. Haus, Erl. 1824, 12. Aufl. 1856; Deutsche Geschichte, ebd. 1823, 5. Aufl. 1855; Geschichte Baierns, ebd. 1832; Geschichte des Kurstaates u. des Königreichs Sachsen, Hamb. 1830 f., 2 Bde.; Auszug, 1836; Geschichte des deutschen Volkes u. des deutschen Landes, Stuttg. 1835 f, 2 Bde., 3. Aufl. 1845; Biographie seines Vaters, Lpz. 1837; Die Weltgeschichte in Biographien, Berl. 1839–44, 8 Bde., u.a. 4) Karl Wilhelm, geb. 1807 in Westerås, von deutschen Großältern stammend, schwedischer Dichter, seit 1836 Professor der Literatur in Upsala u. schwedischer Ordenshistoriograph, bereiste Deutschland, Holland, Frankreich u. Italien, erhielt zweimal von der schwedischen Akademie einen Preis als Dichter u. heirathete eine Tochter Esaias Tegnér's; er schrieb Ungdom minnen ifrån sångens stunder, Ups. 1830, 3. Aufl. 1832; Nyare sånger, 1833; Lyrisa stykken, 1837 f., 2 Bde.; Religiosa sånger, 1841; Foglarne, 1849; Auswahl deutsch übersetzt, Stockh. 1844; Samlede skrifter, 1847–49, 7 Bde.; Esaias Tegnér (deutsch von Wilken, Berl. 1848), schrieb auch über romanische Sprachen u. Dialekte.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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