Isidōrus

Isidōrus

Isidōrus (Isidoros), 1) C. Cäcilius J., reicher Römer unter August; st. 8 v. Chr.; er hinterließ 4116 Sklaven, 3600 Joch Rinder, 257,000 Stück anderes Vieh u. 15 Mill. Thaler baar. 2) J. aus Charax, schrieb nach 37 v. Chr. Σιαϑμοὶ παρϑικοί, herausgegeben in Hudsons Geographi gr. min., Oxf. 1703, 2 Thle. 3) J., Mathematiker, s.u. Eutokios. 4) J. Pelusiōta (J. von Pelusium), Mönch, geb. zu Alexandrien, lebte im 4. u. 5. Jahrh. u. hielt sich lange in u. bei Pelusium[82] als Abt eines Klosters auf; Schüler des Chrysostomus; er schr. an 2000 Briefe; herausgegeben von Billy, Rittershaus u. Schott, Par., Heidelb. u. Antw. 1585–1623, Par. 1638; P. Possevinus, Isidorianae collationes, Rom 1670, lateinisch von Roncon, Ven. 1745; vgl. Heumann, De Isidoro Pel., Gött. 1737; H. A. Niemeyer, De Isidori vita, scriptis et doctrina, Halle 1825. Nach ihm genannt sind die Mönche des J. Pelusiota, in Nordafrika nach dem Vorbild des St. Chrysostomus, im 5. Jahrh., im 7. Jahrh. wurden sie Benedictiner. 5) J. von Gaza, Neuplatoniker im 5. Jahrh. n.Chr., Schüler des Proklos, in Athen Nachfolger des Marinos, später in Alexandrien. 6) St. J. Hispalensis (J. von Sevilla), von gothischer Herkunft, Sohn des Severianus, Präfecten von Carthagena, geb. in Carthagena, folgte um 594 seinem Bruder Leander als Bischof zu Sevilla in Spanien u. st. 636; sein Tag: 4. April. Nach ihm sind die Pseudisidorischen Decretalen (s.d.) benannt, weil er im Mittelalter als Kirchenrechtslehrer u. Dogmatiker berühmt war. Er schr. u.a.: eine Chronik von Anfang der Welt bis Heraclius (625); eine Geschichte der Könige der Gothen, Vandalen u. Sueven, herausgegeben von Rösler, Tüb. 1803; Origines s. Etymologiae (eine Art Encyklopädie), herausgegeben von Vulcanius, Bas. 1577; De differentiis (von dem Unterschied geistliche Gegenstände betreffender Begriffe); Quaestiones in Genesin; Be ecclesiasticis officiis (liturgisches Buch); Contra Judaeos; De ortu et obitu Patrum; Sententiae; De nativitate Domini (im 8 Jahrh. ins Althochdeutsche übersetzt, herausgegeben von Palthen, Schilter im 1. Bd. des Thesaurus antiq. teucon., von Rostgaard); Werke, Köln 1617, herausgeg. von F. Arevalus, Rom 1797–1803, 7 Bde.; in Migne's Patrologiae cursus complexus, 1850, Bd. 81 ff. (8 Thle. in 4 Bdn.); Ergänzungen in Isidori Hisp. liber quaestionum, gesammelt von G. Heine, Lpz. 1848. 7) J. von Thessalonich, nach Ein. aus Constantinopel, Basilianermönch, wurde unter Papst Eugen IV. Cardinal, suchte als Bischof in Rußland den Cultus der Römischen Kirche einzuführen, weshalb das Volk sich empörte u. ihn ins Gefängniß warf. Aus demselben befreit u. nach Rom zurückgekehrt, wurde er vom Papst Nicolaus V. nach Constantinopel geschickt, wo er sich bei der Einnahme der Stadt durch die Türken 1453 befand. Er starb als Patriarch von Constantinopel in Rom 1463. 8) Isidorus Orientalis, Pseudonym des Grafen von Löwen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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