- Stein [2]
Stein, 1) alte Stadt im Bezirk Krems des Obermanhartsbergkreises in Österreich unter der Enns, an der Donau, der Stadt Mautern gegenüber u. mit dieser durch eine hölzerne Brücke verbunden, mit Mauern, Thürmen u. drei Thoren, hat eine Finanzbezirksdirection, ein Gefällsbezirksgericht u. Hauptzollamt, Straf- u. Besserungsanstalt, Cigarrenfabrik, Senferzeugung, Safranbau u. bedeutenden Handel; ist Stationsplatz der Dampfschiffe u. Stapelort für die meisten von Böhmen u. Mähren kommenden Waaren; 1900 Ew. Dabei die Trümmer der von Matthias Corvinus 1486 zerstörten Burg u. auf dem Frauenberg Reste einer zweiten Feste; zwischen S. u. Krems liegt das ehemalige Kapuzinerkloster (jetzt Militärspital) u. die Häuserreihe Und, woher das Wortspiel entstand: Krems Und S. sind drei Orte. 2) (Stain), Bezirk im österreichischen Herzogthum Krain; 3) Stadt darin, an der Feistritz, Bezirks- u. Steueramt, Post, Franciscanerkloster (seit 1493), Spitzenklöppelei, Kürschnerei, Gerberei; 2000 Ew. Dabei das Bergschloß Oberstein u. unweit der Stadt mehre Eisenhämmer, sowie die Schlösser Steinbüchel, Katzenberg u. Münkendorf (letzteres vormals berühmtes Klarisserinnenkloster); 4) Marktflecken im Amte Bretten des badischen Mittelrheinkreises, Weberei; 1400 Ew.; 5) Stein am Kocher, Pfarrdorf im Bezirksamt Mosbach des badenschen Unterrheinkreises, zwei Schlösser; 1030 Ew.; ehemals Besitz des Deutschen Ordens; 6) Burgruine im Amte u. Herzogthum Nassau, an der Lahn, Stammsitz der Freiherren vom Stein zu Nassau; 7) Burgruine bei Liebenstein 1), Stammsitz der Freinherren Stein-Liebenstein zu Barchfeld; 8) Weinlage bei Hochheim, s.d. 2); 9) fürstlich schönburgische Receßherrschaft u. Amt im königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirk Zwickau mit 6400 Ew. in einer Stadt (Lößnitz) u. fünf Dörfern; 10) Dorf darin mit 150 Ew., an der Zwickauer Mulde u. der Sächsischen Westlichen Staatseisenbahn (Obererzgebirgische Bahn: Linie Zwickau-Schwarzenberg), altes zum Theil in Felsen gehauenes Schloß; in der Nähe die Prinzenhöhle, s. Prinzenraub; 11) Pfarrdorf im Theile Außerrhoden des Schweizercantons Appenzell, zwischen der Sitter u. Urnäsch, Armen- u. Waisenhaus, Seiden- u. Baumwollenfabrikation, Käse- u. Butterhandel; die Gemeinde hat 1700 Ew.; dabei die große Höhle das Fuchsloch; 12) Stein am Rhein, Bezirk des Schweizercantons Schaffhausen, liegt von dem Haupttheil desselben abgetrennt östlich zwischen Württemberg u. dem Rhein, welcher ihn von dem Canton Thurgau trennt; 13) Stadt darin, rechts am Rhein, welcher dabei aus dem Untersee ausfließt, mit hölzerner Brücke über ihn, alte Stiftskirche, vormalige Benedictinerabtei (1005 von Hohentwiel hierher verlegt u. zur Zeit der Reformation aufgehoben), Post, Wein- u. Kornbau, Kornmärkte, Schifffahrt, Speditionshandel; 1500 Ew.; dabei Schloß Hohenklingen; hier ging im Frühling 1783 ein Theil der österreichischen Armee über den Rhein in die Schweiz. S. gehörte seit 1484 zu Zürich, hatte mit diesem Canton viele Streitigkeiten, welche. 1799 mit Waffengewalt beigelegt wurden, u. wurde durch die französische Vermittelungsacte mit Schaffhausen verbunden; 14) Stein zu Baden, Trümmer der 1712 zerstörten Festung zu Baden in der Schweiz; 15) Dorf im Bezirk Reps des siebenbürgischen Kreises Kronstadt, Salzquelle; 1360 Ew.; dabei Fundort römischer Alterthümer.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.