Nieder-Pyrenäen

Nieder-Pyrenäen

Nieder-Pyrenäen (Basses Pyrenées), Departement im südwestlichen Frankreich; gebildet aus den Landschaften Nieder-Navarra, Béarn, Basque François u. Chalosse (zum Theil); 136,37 QM.; grenzt an die Departements Landes, Gers, Ober-Pyrenäen, Spanien u. den Atlantischen Ocean; Gebirge: die Pyrenäen (Doppelspitze Pic du Midi de Pau), mit fruchtbaren u. reizenden Thälern (von Baygorry, von Aspe, von Ossau); Flüsse: Adour, Gave de Pau, Gave d' Oloron, Gabas, Luy, Bidassoa Nive, Nivelle u. viele reißende Bergströme (Gaves); mehre Seen; Klima: auf dem Gebirge rauh, mit viel Schnee (häufige Lawinen), tiefer unten milder u. sehr gesund; Producte: außer den gewöhnlichen Thieren, Raubwild (Bären, Wölfe, Luchse), Speisewild (Gemsen), Fische, Feld- u. Gartenfrüchte, Obst, Wein, Holz; von Mineralien: Blei, Kupfer, Eisen, Steinkohlen, einige Arten Edelsteine, Marmor, Schiefer, Salz, Mineralwasser; Beschäftigung: Ackerbau (bes. Mais u. Flachs), Viehzucht (Pferde, Maulesel, Rindvieh, Schweine, von letzteren sind Schinken von Bayonne, u. gesalzenes Fleisch [petit Salé] ein bedeutender Handelsartikel, Obstzucht, Weinbau (vorzüglich rothe Sorten), Holzcultur (Gewinn von Masten u.a. Schiffsbauholz), Bergbau, etwas Industrie in Leinen-, Baumwollen-, Metall-, Leder- u.a. Waaren. Eintheilung: in die fünf Arrondissements: Pau, Oloron, Orthez, Mauleon u. Bayonne, 38 Cantone u. 550 Gemeinden mit 436,442 Ew. (nach Volkszählung von 1856), meist katholisch, Bearner u. Basken (beide durch Tracht u. Sitte sehr verschieden), mit eignem Patois (Überbleibsel der provençalischen Sprache. Hauptstadt: Pau. Das Departement gehört zur 13. Militärdivision u. zum 6. der im Febr. 1858 errichteten Militärobercommandos (Toulouse).


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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