- Hall [2]
Hall, 1) Stadt am Inn, im Kreise Innsbruck (Tyrol); große Saline, zu welcher die Soole aus dem aufgelösten Steinsalz aus dem 1 Meile entfernten Salzstock des Salzberges in hölzernen Kanälen geleitet wird, Bergwerks- u. Salinendirection, Franciscanerkloster, Irrenanstalt, Gymnasium, Militärerziehungsanstalt, Salmiakfabrik, Soolbäder, Strickerei, Spinnerei; 5200 Ew. Auf dem Kirchhofe das Grab Speckbachers. Hier Gefecht am 11. u. 12. April 1809 zwischen den Tyrolern unter Speckbacher u. den Baiern; Letztere sämmtlich gefangen. 2) Marktflecken des Bezirks Steyer des Traunkreises in Österreich ob der Enns, Schloß; 920 Ew.; dabei eine jod-lithionhaltige Salzquelle, gegen Kropf (daher Kropfwasser genannt), Skropheln etc. heilsam, mit Badeanstalten; vgl. Nettwald, H. in Oberösterreich u. seine Soolquellen, Wien 1857; Mandl, Die jodhaltige[875] Salzquelle zu H., Steyer 1657. 3) Oberamt im württembergischen Jaxtkreis; 61/10 QM., Rindviehzucht (Mastung), Pferde-, Schweine- u. Schafzucht, Ackerbau, Holz, Salz, Sandsteinbrüche, Gypslager; 26,115 Ew.; das Oberamt besteht größtentheils aus vormals reichsstädtischen Hallischem Gebiet; 4) (Schwäbisch H.), Stadt darin am Kocher, Sitz der Bezirksstellen u. einer Generalsuperintendenz, Kettenbrücke, Wilhelmsanstalt für Waisen u. verwahrloste Kinder, Kreisgefängniß, Baumwollspinnerei u. Weberei, Silberwaaren, Lebküchnerei, Fabrikation von Lampendochten, Stärke, Knochenmehl u. Knochenöl, Nesseltuch, Spiegelrahmen, Branntwein- u. Brennapparaten, Kunstweberei, Gerberei, Sägemühlen, Fruchtschranne, Vieh-, Schweine- u. Schafmärkte; Saline, womit das nahgelegene Salzbergwerk Wilhelmsglück vereinigt ist, Soolbad, Wildbad; 6900 Ew. Von der Stadt bekamen die Häller ihren Namen, die hier zuerst geschlagen wurden. H. ist ein sehr alter Ort u. war einst mit der Saline königl. Domäne (nach Urkunden des Königs Heinrich von 1231), während des Interregnums machte sich die Stadt frei u. 1802 kam sie an Württemberg. Im Jahr 1728 brannten drei Viertheile der Stadt ab; 5) Fluß, so v.w. Alleine; 6) so v.w. Hal; 7) (spr. Hahl), Grafschaft im Staate Georgia; 25 QM.; im Westen theilweis vom Chestatec River begrenzt, von den Chattahoochee u. Oconee Rivers durchflossen; Producte: Mais, Weizen, Baumwolle, Bataten, reiche Gold- u. Silberminen, Blei, Diamanten, Rubinen u. andere Edelsteine; 1818 organisirt; 1850: 8713 Ew., worunter 1336 Sklaven; Gainesville; 8) Insel im Heiligengeist-Archipel (Polynesien); 9) Insel im Mulgrave-Archipel; 10) Inselgruppe im Carolinen-Archipel; 11) Insel in der Hudsonsbai.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.