Unter-Franken u. Aschaffenburg

Unter-Franken u. Aschaffenburg

Unter-Franken u. Aschaffenburg (früher Unter-Mainkreis), Kreis im Königreich Baiern, gebildet aus dem ehemaligen Großherzogthum Würzbürg, dem Fürstenthum Aschaffenburg, der Reichsstadt Schweinfurt u. Theilen von Hessen, liegt zwischen Weimar, Meiningen, Ober- u. Mittelfranken, Württemberg, Baden u. Hessen; 161,04 QM.; gebirgig durch die Rhön (Spitzen: Heiliger Kreuzberg. Wasserkuppe u.a.), den Steigerwald, Spessart, u. hier sehr waldig, in den Flußgegenden eben; bewässert vom Main, welcher den Kreis in mehren großen Bogen durchzieht u. welcher die Fränkische Saale (mit der Milz, Streu, Sondra, Sinn), Wern, Baunach u. Itz aufnimmt; die Tauber u. Kinzig berühren das Land nur; die Fulda entspringt hier. Producte: viel Holz, Wein (darunter der Stein- u. Leistenwein), Obst, Getreide, Kartoffeln, Gemüse, Hopfen, Salz, Gyps, Alabaster, Kalk- u. Sandsteine, Thon, Eisenstein, Mineralquellen (Kissingen, Brückenau, Wipfeld, Bocklet u.a.). Einw. (1861:) 601,900, größtentheils Katholiken, mit Ausnahme von 100,000 Evangelischen u. 16,000 Israeliten, in 41 Städten, 55 Marktflecken u. 889 Dörfern. Sie beschäftigen sich mit viel Wein- u. Obstbau, Viehzucht (Schafe, Rindvieh, Schweine, weniger Pferde), Jagd, Fischerei, Schifffahrt, Bergbau u. Fabrikwesen (Baumwollspinnerei, Lein-, Baumwoll- u. Wollweberei, Farben, Tapeten, Papier, Eisenwaaren, Maschinen, Glas etc.). Der Handel vertreibt die Landesproducte, auch Salz, Spiegel, Glas, Schiff- u. Bauholz, welches letztere bis nach Holland geht. Die Eisenbahn Bamberg-Würzburg-Aschaffenburg mit ihren Verzweigungen nach Ansbach etc., Mosbach (Heidelberg), Darmstadt etc., Frankfurt etc. durchzieht den Kreis. Derselbe wird eingetheilt in drei, unmittelbare Stadtbezirke u. 23 Verwaltungsdistricte. Für die Katholiken besteht das Bisthum in Würzburg, die Evangelischen stehen unter dem [254] Consistorium in Baireuth. Hauptstadt: Würzburg.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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