Wichmann [2]

Wichmann [2]

Wichmann, 1) Johann Ernst, geb. 1740 in Hannover; wurde 1767 Hofmedicus, später Leibarzt in Hannover u. st. daselbst 1802; er schr.: Beitrag zur Geschichte der Kriebelkrankheit im J. 1770, Lpz. 1771; Ätiologie der Krätze, Hann. 1786, 2. Aufl. 1791; Beitrag zur Kenntniß des Pemphigus, Erf. 1791; Ideen zur Diagnostik, Hann. 1794–1821, 4 Bde. (4. Bd. fortgesetzt von I. D. W. Sachse), 3. Aufl. ebd. 1827–36; Zimmermanns Krankheitsgeschichte, Hannover 1796; Über die Wirkung mineralischer Wasser, bes. des Wildunger, ebd. 1797; Kleine medicinische Schriften, ebd. 1791. 2) Karl Friedrich, geb. 1775 in Potsdam; lernte die Bildhauerei in Berlin, arbeitete 1619–21 in Italien u. dann in Berlin, wo er 1622 Professor wurde u. 1836 starb. Hauptwerk: Lebensgroße Gruppe in Marmor, die Königin Louise von Preußen mit ihrer Schwester, der nachmaligen Königin von Hannover, darstellend. 3) Ludwig Wilhelm, Bruder des Vorigen, geb. 1785 in Potsdam, besuchte erst die Akademie in Berlin u. seit 1807 in Paris, wo er die Hautreliefs an einem Fronton des Louvre bildete; seit 1813 arbeitete er in Berlin mit Schadow, ging 1819 nach Rom u. kehrte 1821 nach Berlin zurück. Hier wurde er Bildhauer u. Professor an der Akademie der Künste, eröffnete mit dem Vorigen 1821 ein Atelier daselbst u. st. 29. Januar 1859. Seine bedeutendsten Werke sind: Ein Blumenmädchen, Amor u. Psyche, die Figuren zum Siegesdenkmal auf dem Kreuzberge, St. Michael in der Werderschen Kirche, die knieenden Engel in der Nikolaikirche, verschiedene Statuen im Museum u. Opernhaus, Statuen des Bischofs von Gnesen, St. Nepomuk, eine Wahrsagerin, das Gypsmodell eines Christus, eine der Marmorgruppen auf der Berliner Schloßbrücke u.a.m. 4) Burchard Heinrich von W., geb. 1786 in Riga; war Anfangs Director des Gymnasiums in Mitau u. wurde 1818 Director der Schulanstalten des kurländischen Gouvernements in Petersburg, wo er 1822 starb; er schr.: Darstellung der Russischen Monarchie, Riga 1813, 2 Thle.; Allgemeiner russischer Zolltarif, ebd. 1817; Sammlung kleiner Schriften zur ältern Geschichte Rußlands, Berl. 1820; Chronologische Übersicht der russischen Geschichte von der Geburt Peters d. Gr. bis jetzt, vollendet von H. F. Eisenach, Lpz. 1821–25, 2 Bde.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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