Erich [2]

Erich [2]

Erich, deutscher Name, so v.w. der Ehrenreiche od. der Treureiche, der Erprobte. I. Fürsten. A) Könige: a) von Dänemark: 1) E. I., im 9. Jahrh. König von Südjütland, s. Dänemark (Gesch.). I. E). 2) E. II., Barn (das Kind), Sohn des Vor., regierte in Südjütland 854–863, s. ebd. II. A). 3) E. (III.) I. (der Erste dieses Namens aus dem Geschlechte der Ulfinger), Eygoth (Ejegod der Gute od. Starke), Sohn von Sven Magnus Estridson III., regierte über Dänemark 1095 bis 1103 u. st. 1103 auf Cypern, s. ebd. II. B). 4) E. (IV). II. Hatevoet (Hasenfuß) od. Emuni (der Großsprecher), Sohn des Vor., Anfangs König von Schonen, regierte in Dänemark 1134–37, wo er ermordet wurde, s. ebd. 5) E. (V.) III. Lamm, Sohn Jarl Hakons, regierte 1137–47 als Vicekönig für den unmündigen Waldemar, s. ebd. 6) E. (VI.) IV. Plogpenning (Pflugpfennig) od. der Heilige, Sohn Waldemars, geb. 1216; wurde 1232 Mitregent seines Vaters u. regierte allein 1241 bis 1250, wo er von seinen Brüdern enthauptet wurde, s. ebd. 7)) E. (VII.) V. Glipping (der Blinzelnde), Sohn Christophs I., geb. 1248, regierte 1259–86 mit Unterbrechung, s. ebd. 8) E. (VIII.) VI. Menvede (weil er, etwas versichernd, immer ein [aber] hinzusetzte); Sohn des Vor., folgte diesem 1286 unter Vormundschaft, trat die Regierung 1289 selbst an u. st. 1319, s. ebd. 9) E. (IX.) VII. der Pommer, Sohn des Herzogs Wratislaw VIII. von Pommern, geb. 1383, seit 1388 (als Erich III.) König von Norwegen u. seit 1396 (als Erich XIII.) von Schweden u. Dänemark (s.d. [Gesch.] II. B) u. III., unter Vormundschaft der Margarethe, war seit 1406 (1412) Selbstherrscher, wurde aber 1439 abgesetzt u. st. 1459 auf Gothland; er schr.: De origine gentis Danorum; b) auf Island: 10) E. der Rothe, besuchte zuerst 983 Grönland, u. 986 auf 3 Jahre vertrieben, führte er Colonisten dahin, s. Amerika (Gesch.) II. c) von Kent: 11) E. (Äsc), Sohn Hengists, König seit 488; Stammvater des Äselngen, s. England (Gesch.) IV. A) a). d) von Norwegen: 12) E. I. Blodöx (Blutaxt), Sohn Harald Schönhaars, regierte 930–939 u. st. 941, s. Norwegen (Gesch.). 13) E. II. Presthatare (Priesterhasser), Sohn von Magnus VII., regierte 1280–99, s. ebd. 14) E. III. der Pommer, so v.w. Erich 9); e) von Schweden: 15) E. I., mit seinem Bruder Alrek Nachfolger Agnes, s. Schweden (Gesch.). 16) E. II., Sohn Björns I., regierte im 9. Jahrh. mit seinem Bruder Rafil gemeinschaftlich. 17) E. III., Neffe des Vor., Sohn Rafils, s. ebd. 18) E. IV., Sohn Edmunds; st. 885, s. ebd. 19) E. V. Wäderhatt (weil er einen Hut hatte, der nach jeder Seite hin gedreht, von dorther den Wind brachte), im 10. Jahrh., s. ebd. 20) C. VI. Sigrsäll (der Siegreiche), Sohn von Björn III., regierte bis 993, s. ebd. 21) E. VII. Årsel (der Fruchtreiche), so v.w. Stenkil. Bis hierher herrscht große Verwirrung in der Geschichte der E. 22) E. (IX.) VIII. hin Helge (der Heilige), König von Upland, fiel durch Mord. 23) E. X. Knutson, Sohn Knuts, folgte dem Usurpator Swerker, regierte von 1208 bis 1219, s. ebd. 24) E. XI., Erichson hin Läspe (der Stammler), regierte 1223–51, s. ebd. 25) E. XII., Sohn von Magnus II., wurde. 151 Mitregent seines Vaters u. st. 1360, u. Ein. durch, ihm von seiner Stiefmutter Blanca beigebrachtes Gift, s. ebd. 26) XIII., so v.w. Erich 9) 27) E. XIV., Sohn Gustav Wasas, folgte diesem 1560. Über seine Anfangs gute, später, als er wahnsinnig geworden war, schlechte Regierung s. ebd. Er wurde von seinem Bruder Johann von Finnland gefangen genommen u. 1577 vergiftet.

B) Andere Fürsten. a) Herzöge von Braunschweig; aa) von Grubenhagen: 28) E., regierte 1384–1427, s. Braunschweig (Gesch.) II. A) a). 29) E., Sohn Albrechts III. von Grubenhagen, stand Anfangs von 1486–1508 mit seinem Bruder Philipp unter Vormundschaft von Heinrich IV. von Grubenhagen, als er 1507 Domherr u. 1508 Bischof zu Osnabrück u. in Paderborn postulirt wurde, entsagte er der Regierung; 1532 wurde er auch zum Bischof von Münster postulirt, doch starb er bald darauf; bb,) von Kalenberg: 30) E. I., Sohn Wilhelms des Jüngeren, Stifter der Linie, regierte 1491–1540, s. ebd. III. A) a). Er war vermählt seit 1525 mit Elisabeth von Brandenburg. 31) E. II. der Jüngere, Sohn des Vor., geb. 1528; regierte 1540–46 unter Vormundschaft, wurde. später katholisch u. focht deshalb gegen Moritz von Sachsen; er st. 1584 in Pavia, u. mit ihm erlosch die Kalenbergische Linie, s. ebd. Er war vermählt seit 1545 mit Sidonie von Sachsen, in zweiter Ehe seit 1576 mit Dorothea von Lothringen; b) Herzog von Gothland: 32) E., Sohn des Königs Magnus von Schweden, kriegte nach dessen Tode 1290 mit seinem Bruder Birger II., erhielt endlich Westgothland, Småland u. Wärmeland als Herzog, wurde von seinem Bruder 1317 verrätherisch gefangen genommen u. starb den Hungertod, s.u. Schweden (Gesch.); c) Herzog von Mecklenburg: 33) E., Sohn des Herzogs Magnus, regierte seit 1503 mit seinen Brüdern Albrecht u. Heinrich VI. gemeinschaftlich u. st. 1508, s. Mecklenburg (Gesch.); d) Herzöge von Pommern: 34) E. I., so v.w. Erich 9). 35) E. II., aus der Wolgastischen Linie, Sohn Wratislaws VII., regierte seit 1448 in Wolgast u. hatte fortwährend Länderstreitigkeiten u. Krieg mit den anderen pommerschen Herzögen; er war vermähltmit Sophie, Tochter des Herzogs Bogislaw VIII. (IX.) u. st. 1474; s. Pommern; e) Herzöge von Sachsen-Lauenburg: 36) E. I., Sohn des Herzogs Johann, des Stammvaters der Lauenburgischen Linie, folgte 1315 seinem Bruder Johann II., nahm in dem Kaiserstreit erst Partei für Günther von Schwarzburg, erklärte sich aber 1350 für Karl IV.; er war vermählt mit Elisabeth von Pommern u. st 1360. 37) E. II., Sohn des Vor., folgte 1360 seinem Vater; kam wegen des Schutzes, welchen er seinen räuberischen Unterthanen hatte angedeihen lassen, mit Lübeck, Hamburg u. Lüneburg in Streit u. st. 1376; er war vermählt mit Agnes von Holstein. 38) E. III., Sohn des Vor., regierte 1376 bis 1411; er war vermählt mit Sophie von Braunschweig. 39) E. V., Sohn des Vor., regierte 1411 bis 1435; nahm nach dem Tode des letzten Kurfürsten von Sachsen aus dem Hause Askanien den Kurfürstentitel an, den ihm aber der Kaiser nicht bestätigte;[849] er war vermählt mit Gräfin Elisabeth von Weinsberg. Über sie alle s. Lauenburg (Gesch.); f) Fürsten von Schleswig: 40) E. der Ältere, 845–862, s. Schleswig (Gesch.). 41) E. der Jüngere, Sohn des Königs Abel von Dänemark, Herzog 1257–1272, s. ebd.

II. Erzbischof von Magdeburg: 42) E., Sohn des Markgrafen Johann I. von Brandenburg, wurde Geistlicher u. 1266 Domdechant u. 1281 Erzbischof von Magdeburg, s. Magdeburg (Gesch. des Erzbisthums).


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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