- Gans [1]
Gans, 1) (Anser Meyer), Gattung aus der Familie der Gänsevögel; Schnabel kegelförmig,[915] vorn beträchtlich schmäler, am Grunde höher als breit, an den Rändern kegelförmig spitzige Lamellen, Zunge faserig, Beine lang, an der Luftröhre keine: Trommel. Nahrung: Kräuter u. Körner; Weibchen u. Männchen gleich; lebt gesellschaftlich, zieht im Winter südlich, fliegt dann in Form eines Winkels mit Geräusch u. Geschrei. 2) Eigentliche G., bei Cuvier Untergattung von dieser; Schnabel so lang wie der Kopf, zähneähnliche Lamellen; zu ihr zählt Cuvier die Gemeine (Saat-), Bläß- u. Schneegans u. die übrigen zu Bernakelgänsen der zweiten Unterabtheilung. Arten: a) Gemeine G. (A. cinereus, A. vulgaris Bechst.): aa) Wilde G. (A. vulgaris ferus), 2 Fuß 10 Zoll lang, 5 Fuß breit; Schnabel orangefarbig, Augenlider blaßroth, Füße gelblich fleischfarben, Kopf, Hals u. Oberleib braungrau, letzter weißlich candirt, Unterrücken u. Flügel aschgrau, vordere Schwungfedern u. Schwanz dunkelbraun, mit schwarzer Spitze, Gurgel u. Brust dunkelaschgrau, Bauch grauweiß, braungefleckt; die Jungen grau wie die der zahmen; wohnt in Nordeuropa, doch nicht höher als bis nach Dänemark hinauf, an Seen u. ausgetretenen Flüssen, zieht im November u. December in winkeligen Zügen (Ketten), so daß ein alter Gänserich den Zug eröffnet, südlich, frißt Vegetabilien, schnattert wie die zahme Hausgans, nistet in Morästen auf der Erde u. legt gegen 8 schmutzig weißgrüne Eier, welche vier Wochen gebrütet werden. Die G. gehört zur niederen Jagd, man schießt sie auf dem Anstand, wenn sie auf das Feld fliegen, in Schießhütten, treibt sie, bes. die Jungen, auf in das Schilf gehauenen Gängen zum Schuß, läßt sie durch Wasserhunde aufjagen, fängt sie in Hals- u. Fußschleifen u. im Entengarne; nur die Jungen sind wohlschmeckendes Wildpret, u. die Alten müssen, ehe man sie verspeist, gebeitzt werden. bb) Zahme od. Hausgans (A. cinereus domesticus), stammt von der Gemeinen wilden G. ab u. sieht ihr ähnlich, od. ist auch weiß u. grau od. ganz weiß. Eine G. soll über 80 Jahre alt werden können. Von der zahmen G. kommen verschiedene Racen vor; die bemerkenswerthesten sind: die Toulouser od. Pyrenäen- G., ansehnlich groß, sanft, hat zartes Fleisch; die Britische G., weiß u. grau; die Große chinesische od. Hongkong- G., sehr groß u. brütet gut; die Chinesische Zwerggans, sehr klein. In den verschiedenen deutschen Ländern ist die Größe der G. sehr verschieden, so kommen die pommerschen, mecklenburgischen, holsteinischen u. zum Theil die hannöverischen Gänse in der Größe dem Schwan gleich, während in anderen Ländern die Gänse nicht viel größer, als eine große Ente sind. Die sogenannten Wassergänse, die meist auf dem Wasser leben, werden stets größer u. schwerer, als die, welche auf dem Lande leben, u. während die ersten ein Gewicht bis 40 Pfund erreichen, wiegen letztere nur 8–10 Pfund. Zu den schweren Gänsen gehören die Kuppen- u. Seegans, die in der Nähe großer Seen od. des Meeres gehalten werden. Das Element der G. ist Wasser, u. nur da, wo dieses vorkommt, ist ihre Zucht von Vortheil. In der Nacht liebt sie aber einen trockenen Sitz. Das Männchen, der Gänserich, zeichnet sich vor dem Weibchen, der G., durch größere Stärke, längere Beine, dicken Hals, kräftigere, tiefere Stimme u. das Fehlen der länglichen Wulst zwischen den Beinen (Legebauch) aus. Das Alter der G. läßt sich ungefähr nach der Färbung des Schnabels u. der Füße beurtheilen. Diese Färbung ist nämlich bei jungen Thieren blasser. Ferner ist die Gurgel bei älteren Thieren härter, der Bauch bei jungen Gänsen noch rund. Die ganz weißen Gänse sind die besten, unter den weiblichen die die vorzüglichsten, welche zwischen den Beinen breit sind. Zur Gänsezucht wählt man große muntere Gänse u. benutzt sie 8–10 Jahre lang. Auf 1 Gänserich rechnet man 8–10 Gänse. Die G. begattet sich Anfang Januars u. legt um Lichtmeß 12–24 Eier, die über zwei Jahre alten mehr als die jüngeren. Jede G. erhält ein besonderes, niedrig an der Erde angebrachtes Nest von Stroh u. trockenen Brennnesseln, u. man sperrt sie um die Zeit, wenn sie legen will (was sie durch öfteres Niedersetzen u. zum Neste Tragen andeutet), ein, damit sie die Eier nicht verschleppt. In das Nest kann man auch ein Nestei von Gyps legen. Jedes Ei wird einzeln weggenommen u. an einem frostfreien Orte aufbewahrt, bis die G. über Nacht auf dem zuletzt gelegten Ei sitzen bleibt u. dadurch ihre Luft zum Brüten zu erkennen gibt. Man theilt dann jeder G., vorzugsweise aber den zweijährigen, weil diese am besten brüten, 17 Eier zu. Nach 27–30 Tagen, während welcher Zeit man der G. das nöthige Futter gibt, kriechen die Jungen aus. Die ausgekrochenen, mit gelbgrüner Wolle bedeckten Jungen nimmt man nach 24 Stunden mit der Alten aus dem Neste u. gibt ihnen hartgekochte Eier, vermischt mit sein gehackten grünen Nesseln, setzt ihnen auch Wasser in einem flachen Teller vor. Einige Tage später fügt man dem Futter etwas Kleie, Nesseln, Schrot od. Gerstmehl im angefeuchteten Zustande zu od. quellt Gerstmehl in kalter Milch auf. Gewöhnlich bleiben die jungen Gänse 8–10 Tage eingesperrt u. werden dann durch die Alte auf das Gras u. nach 14 Tagen auf dos Wasser geführt. Nach vier Wochen fangen die Federn zu keimen an; dann müssen die G-e gut in Acht genommen u. Morgens u. Abends mit Hafer od. gutem grünen gestampften Futter u. Schrot gefüttert werden. Gänse guter Art fangen, nachdem sie ihre Jungen eine Zeit lang geführt haben, wieder zu legen an, brüten wohl auch nochmals. Sind die Jungen gehörig befiedert, so fressen sie gleich den Alten alle Arten Körner, bes. gern Hafer u. Gerste, begnügen sich aber größtentheils mit einer guten Grasweide. Nach der Ernte finden sie auf den Stoppelfeldern vollauf Nahrung, verschmähen auch Insecten u. Würmer nicht. Auf dem Wasser nähren sie sich bis zum Herbst von Wassergewächsen u. Wasserthieren. Auf Teichen soll man sie aber nicht dulden, weil sie den Fischlaich fressen. Im Winter füttert man die Gänse mit gestampften Kartoffeln u. Rüben, Krautstrünken, angefeuchteter Kleie, geringeren Körnern. An Sauf- u. Badewasser darf es niemals fehlen. Man treibt die Gänse in den Gänsestall, der gegen Raubthiere wohl verwahrt, auf dem Hofraum an einem vor Wind u. Nässe gut verwahrten Ort angebracht ist; in ihm wird fleißig frisches Stroh zum warmen Sitz in der Nacht gestreut. Die Gänse einer ganzen Gemeinde werden hier u. da von dem Gänsehirten ausgetrieben. Sobald dieser den Ruf Husalalah! hoho! ertönen läßt, laufen sie unter großem Geschrei zusammen u. lassen sich willig treiben. Besser als auf Gemeinde[916] weiden ist das Eintreiben der Gänse in bes. dazu angelegte Gänsegärten längs einem Wasser, die eingefriedigt u. zum Schutz gegen Hitze mit etwas Buschholz bepflanzt sind. Himbeeren, Bilsenkraut u. Schierling sind den Gänsen Gift. Um sie zu mästen, schließt man sie in ein enges, bedecktes Behältniß (Stiege, Gänsestiege), welches nur eine lange schmale Öffnung vorn, damit die G. den Kopf durchstecken kann, u. eine andere hinten hat, damit der Koth durchfalle; u. nährt sie mit gestoßenen Rüben n. Hafer, zu dem man groben Sand mischt, od. mit 2/3 Gerstemehl, 1/3 Maisgries u. etwas Sand, od. mit in Milch geweichtem geschrotenem Malze; od. man stopft sie mit Nudeln (Nudelfütterung, Wulgerfütterung, Fräcksen). Dazu macht man aus einem Teig von Gerste- od. Buchweizenmehl fingerdicke, 2 Zoll lange, gegen das Ende sich verdünnende Nudeln. dörrt sie auf dem Ofen u. weicht sie vor dem Einstopfen in Wasser od. Milch ein. Im Anfang der Mastung gibt man 8–10 Nudeln alle drei Stunden. Vor jedem wiederholten Stopfen muß der Kropf leer sein. Nach u. nach steigert man die Anzahl der Nudeln Diese Mastung dauert 4–8 Wochen, u. es darf dabei nicht an Saufwasser fehlen. Schneller zum Ziele führend u. ein schmackhafteres u. gesunderes Fleisch liefernd ist die Mastungsmethode, wo man die Gänse in einen freien eingeschlossenem Raum eintreibt u. sie in den ersten drei Wochen täglich sechs Mal mit gestoßenen Möhren u. Runkeln u. dann mit Hafer füttert. Will man große Lebern (Gänselebern) erzielen, so mischt man unter das Futter gestoßenen Pfeffer, Ingwer u. Salz u. läßt es nicht an Saufwasser fehlen. Besonders verstehen es in den Rheingegenden die Juden, schmackhafte Gänse zu ziehen. Nur das Fleisch der jungen, nicht über acht Monate alten Gänse ist schmackhaft. Die Gänse werden meist gebraten (Gänsebraten), seltener gekocht od. fricassirt. Die Verdaulichkeit des Gänsefleisches ist gleich der des Schweinefleisches. Das beim Braten ausfließende wohlschmeckende Gänsefett wird als Butler benutzt, erfordert jedoch gute Verdauung. Schmackhaft ist auch das Gänseklein, die beim Braten wegfallenden genießbaren Theile (Kopf, Hals, Füße, Flügel, Magen, auch wohl Leber), durch Kochen mit dem Blut (Gänseschwarz) od. einer Petersilienbrühe bereitet. Auch die etwas schwer verdaulichen, ganz weißen Gänseeier werden gegessen. Am wohlschmeckendsten, aber auch sehr schwer verdaulich, sind die künstlich vergrößerten Gänselebern (s. oben). Man dämpft od. bratet sie od. benutzt sie zu Gänseleberpasteten, wo die Leber gekocht u. mit einer Farce u. Trüffeln in eine Pastete gedrückt wird (Strasburger, Frankfurter, Gothaische Gänseleberpasteten). Die Federn werden zum Stopfen von Betten benutzt (s. Bett); die feineren um die Brust u. unter den Flügeln kommen den Eiderdaunen fast gleich. Jede Sorte von Federn wird bes. aufgehoben u. nach den Sorten zu Kopfkissen u. leichten Deckbetten, zu Unterbetten u. zu Pfühlen angewendet Die Schwungfedern geben Schreibefedern (s.d.). Um die Federn zu gewinnen, werden die Gänse gerupft, nicht blos nach dem Abschlachten, sondern auch bei Lebzeiten jährlich drei Mal: Anfang Mai, im Juli u. September, indem man die Federn am Bauch, Hals, Unter- u. Obertheil der Flügel u. am Obertheil der Füße vorzieht. Die Seitenfedern über den Schenkeln, auf denen die Flügel ruhen, muß man schonen, weil sonst die Gänse die Flügel schleppen würden. Ist die G. einmal an das Rupfen gewöhnt, so muß dasselbe auch fortgesetzt werden, denn sonst fallen die Federn von selbst aus od. die G. zieht sich dieselben aus. Die jungen Gänse, welche zeitig ausgebrütet sind, können zu Johannis gerupft werden. Eine Schlachtgans liefert etwa 1/4 Pfund Schließ- u., 1/16 Pfund Daunenfedern, eine G., welche drei Mal im Jahr gerupft wird, 1/2 Pfund Schließ- u. 1/4 Pfund Daunenfedern. Gänsekrankheiten: die Gänseseuche (Gänsetod) im Monat Juni u. Juli, wenn die Gänse anfangen die Flügel über das Kreuz zu legen (schränken), Folge großer Ermattung, indem das Hervortreiben der großen Kiele viel Kraft erfordert, auch die Folge von zu geringer Fütterung od. von unreinem Wasser, tödtet oft. Präservativmittel: etwas Tabaksasche u. Kochsalz alle zwei Tage unter das Futter gemengt. Mücken u. Motten (Gänsefliege), welche von den G-n auf der Weide verschluckt werden od. sich in deren Ohren u. Nasenlöcher setzen u. die Gänse abmatten, sind ebenfalls tödtlich. Ein Trog mit Wasser, in welchen etwas Gerste geschüttet wird, so daß die Gänse beim Herausholen derselben die Nasenlöcher u. Ohren in das Wasser stecken müssen u. etwas Kienöl auf dem Wasser, hilft. Gegen den Durchfall helfen Brotbrocken mit Wein od. Branntwein befeuchtet, auch Theriak; Gänseläuse werden durch Reinlichkeit des Stalles, Einstreuen von Farrnkrautes, Bestreichen mit Mercurialsalbe (Läusesalbe) vertrieben. Andere Krankheiten sind: Kropfgeschwulst, Drüsenverhärtung, Darrsucht, Pips, Verstopfung, Blutschlag, Milzbrand. Die G. hat auch mancherlei Feinde; die ganz jungen werden von Katzen, Krähen, Elstern, Wieseln, Ratten, Raubfischen gestohlen, auf die größeren stoßen Falken, Milane, Habichte, Weiher u. Sperber. Außerdem stellen Jungen u. Alten Füchse Marder u. Iltisse nach. Die G. war bei den Alten dem Priapos u. der Persephone heilig, auch wurden der Here Gänse geopfert. Am meisten standen die Gänse in Rom in Achtung; hier war beim Einfall der Gallier 390 v. Chr., da diese das Capitol in der Nacht erstiegen u. Alles schlief, die Besatzung noch durch das Geschrei der Gänse erweckt u. so das Capitol gerettet worden (s. Rom [Gesch.]); deshalb wurde eine Anzahl Gänse auf dem Capitol gefüttert; auch sollen an dem Jahrestag dieses Vorfalls die capitolinischen Gänse, mit Gold u. Purpur geschmückt, auf Tragen umhergetragen, auch eine silberne G. auf dem Capitol aufgestellt worden sein. Nach Columella bediente man sich auch der Gänse statt der Hunde als Wächter der Villen. Außerdem liebten die Römer auch das Gänsefleisch, u. vor Allem war für sie die Leber, die sie mit Fett u. Feigen groß zu machen verstanden, ein Leckerbissen. Zur Zucht der Gänse halte man bei den römischen Meierhöfen bes. Gänsehäuser (Anseraria, Chenoboskia). Starke Gänsezucht wurde in Gallien getrieben, namentlich bei den Morinern, welche die Gänse herdenweise nach Rom verhandelten. Die Germanen verkauften die Federn ihrer kleinen, aber schneeweiß gefiederten Gänse als Bettfedern nach Rom, wo das Pfund mit 11/4 Thaler bezahlt wurden. Im Mittelalter spielte die Martinsgans, bes. in Klöstern am Martinitag, 11. November, eine große [917] Rolle; nach der Legende war dies durch das Geschnatter, welches den St. Martin (s.d.) bei der Bischofswahl verrieth, veranlaßt. In China gilt die G. als Symbol ehelicher Treue.
b) Saatgans (Anser segetum, Bohnengans), Schnabel schwarz, mit pomeranzenfarbigem Querband, Füße roth, Kopf u. Hals dunkelrothgrau, oben schwarzgrau mit röthlichgrauen Federkanten, unten hellgrau, Schwanz dunkelgrau, schwarzweiß gepudert; im Norden, legt dort 9–12 Eier, zieht, wie die wilde G., in Schaaren nach Mitteleuropa, wo oft Tausende auf die Saatfelder auffallen, stellt Wachen aus, deshalb schwer u. nur mit dem Schießpferd, Schießkarren, Schlitten, od. als Weib verkleidet, zu schießen, auch schießt man sie des Nachts, ganz weiß angezogen u. mit Filzschuhen versehen, auf dem Eise, wo sie durch ihr Schnattern verrathen werden u. als schwarze Flecke auf dem Eise erscheinen. Gezähmte locken sie auch an eine Schießhütte heran, od. man fängt sie auf Entenherden (s.u. Ente). Sie läßt sich leicht zähmen; bes. sind die Jungen schmackhaft, das Fleisch der Alten muß gebeitzt werden. Schädlich durch Abfressen der Saaten. Andere Arten sind: c) Blässengans (Anas albifrons L. u. Bechst.), Schnabel gelb, Stirn weiß, Hals röthlich, Oberleib graubraun, mit gelben Federrändern, unten weiß, mit schwarzen Flecken; in kalten Gegenden, im Winter in Holland, auch wohl in Deutschland, wohlschmeckend. d) Weißwangige G. (A. leu copsis Bechst., Anas erythropus L.), Kopf, Brust, Hals schwarz, Stirn, Wange, Kehle weiß, Unterleib weißgrau, sonst aschgrau, nistet im Norden, kommt in strengen Wintern nach Deutschland. e) Ringelgans (Bernikel-, Bernakelgans, Anser torq uatus Frisch, Anas bernicla L., Anas monachus), Schnabel, Füße, Kopf, Hals u. Brust schwarz, Halsring, Oberleib graubraun, After weiß, Bauch graubraun gewellt, Flügel schwärzlich, weiß gewellt. Schwanz schwarz mit weißen Kielen; Weibchen etwas heller; im Norden, kommt im Winter südlich. Sonst meinte man, sie entstände aus der an Meeresküsten mit ihren Fäden an Zweigen hängen gebliebenen Bernikelmuschel (Lepas anatifera), jetzt weiß man, daß sie aus einem weißen Eie, wie andere Gänse, entsteht. f) Rothhalsgans (A. ruficollis, Anas torquata Gmel.), Schnabel dunkelbraun, Hals u. Brust braunroth, zwischen Augen u. Schnabel u. am Halse weiße Flecke, sonst weiß, auf der Brust eine weiße Binde, Flügel u. Schwanz schwarz; in Nordasien. Man fabelt von ihnen dasselbe, wie von der vorigen. g) Schneegans (A. hyperboraeus), Schnabel orangenfarben, Stirn gelblich, Füße roth, Schwungfedern zur Hälfte schwarz, übriger Körper weiß; im Norden, zieht im Winter, sehr hoch fliegend, nach Süden, sehr dumm, wird gegessen u. soll in Sibirien dadurch gefangen werden, daß ein in ein weißes Rennthierfell gekleideter Mann unter sie geht. Sobald er mitten unter ihnen ist, machen seine Gefährten auf dem anderen Seite Lärm, der Mann geht nun fort u. die Gänse halten ihn für ihren Führer u. folgen ihm. So kommt er unter ein Netz, das zuschlägt, od. kriecht in eine Hütte, in welche die Gänse sämmtlich nachkriechen. h) Die Bunte od. Ägyptische G. (A. aegyptiacus), Schnabel u. Beine roth, Nagel schwarz, Augenring röthlich, Kopf u. Hals weiß, Augengrund fuchsroth, Hinterhals rostroth, auf der Brust ein großer kastanienbrauner Fleck, obere Theile bräunlichroth, mit vielen gelblichweißen Wellenlinien, Flügeldeckfedern weiß, am Ende mit schwarzem Querstriche, Schwungfedern schwarz, die sechste u. folgenden an der Innenfahne goldgrün Länge 28 Zoll. Sie ist in Ägypten zu Hause, wird aber oft bei uns gehalten. 3) Eidergans, s.d.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.