- Mexico [4]
Mexico (Gesch.). Das weite Ländergebiet, welches man gegenwärtig mit dem Namen M. bezeichnet, war vor der Eroberung durch die Europäer von Völkern sehr verschiedenen Ursprungs bewohnt. Im Allgemeinen sind die zahlreichen, unter sich in Bezug auf Sprachen meist völlig unverwandten Völkerschaften, welche die Urbewohner bilden, sorgfältig zu unterscheiden von den nordischen Einwanderern, welche sich seit dem 7. Jahrh. in das Land zogen u. sich als Herren zwischen der alten Urbevölkerung festsezten. Unter diesen Urbewohnern traten am meisten hervor: die Huasteken, im Nordosten von der Stadt M. am Panuco bis zum Mexicanischen Golf; südlich von ihnen, ebenfalls im heißen Küstenlande, saßen die Totonaken; westlich von M. am Großen Ocean die Zacateken, von diesen dann östlich u. südlich von M. der Reihe nach die Cuitlalteken, Mixteken u. Zapoteken. Dagegen wohnten nördlich der Hauptstadt die Otomis, von denen ein Theil noch als Nomaden u. Jäger lebte, während die cultivirten die Hauptstadt Tula hatten; eine Unterabtheilung derselben, die Macahuer, wohnte westlich von M. Nordwestlich der Otomis gehörten die Tarasker in Mechoacan ebenfalls zu den Aboriginern. Das eigentliche Anahuac, das Land um. die Seen von M., bewohnten die Olmeken, mit der Hauptstadt Cholula, u. die Xicalanken od. Xicalteken. Alle diese Völker waren, wie die Mayas in Yucatan, Culturvölker, wie schon die Bauwerke u. Sculpturen bekunden, welche namentlich in den südlicheren Theilen M-s u. in Yucatan, wo die Mayas ihre Wohnsitze hatten, noch in großer Anzahl vorhanden sind u. zum großen Theil schon der Zeit vor Einwanderung der Tolteken angehören. Dahin gehören im Anahuac die Pyramiden von Cholula, jedenfalls von den Olmeken erbaut, Teotihuacan u. Papautla; ferner in den südlicheren Strichen die Ruinenstadt von Palenque in Chiapas, von Ocozingo ebendaselbst, von Uxmal in Yucatan, die zahlreichen Ruinenstätten in Guatemala, Nicaragua u.a. Theilen Centralamerikas.
Mit dem 7. Jahrh. beginnt die Einwanderung aus dem Norden. Sämmtliche einwandernde Völker gehörten einem einzigen großen Völkerstamme an. Ihre Sprachen unterschieden sich nur wie Dialekte, auch waren ihre Hieroglyphen (s. Mexicanische Sprache) dieselben. Sie ließen sich theils inmitten der Urbewohner nieder od. unterwarfen sich dieselben; das Ziel aller dieser Völkerzüge war das Anahuac. Die ersten, welche in diese Gegenden kamen, waren die Tolteken od. Tulteken; sie verließen um 544 n.Chr. unter ihrem Könige Tanub ihre nördliche Heimath Huehuetlapallan u. erreichten um 648 die Grenzen des späteren azte-kischen Gebiets (Anahuac im weiteren Sinn); 670 kamen sie nach Tula im Norden des eigentlichen Anahuac, welche Stadt eine Zeit lang der Mittelpunkt ihrer Macht blieb, so daß sie von den Ureinwohnern nach derselben ihren Namen Tolteken erhielten. Als sie von ihrer Urheimath aufbrachen, scheinen sie kaum im Besitz einer höheren Cultur gewesen zu sein; ein Culturvolk mit geschichtlichem Bewußtsein wurden sie sicher in ihren südlichen Wohnsitzen, wie sie sich die alte Cultur der Urbevölkerung mit solcher Neigung u. Befähigung aneigneten, daß sie auch für alle ihnen nachfolgenden Brudervölker aus dem Norden Vermittler u. Träger der Cultur wurden. Die Künstler, namentlich die Baumeister, wurden zur Aztekenzeit geradezu Tolteken genannt. Ein späterer Hauptsitz der toltekischen Macht u. Cultur wurde Cholula. Sie nahmen auch die Religion der Urbewohner in die ihrige auf; ihr Nationalgott war Quetzalcoatl. Dieser erschien unter ihnen als bärtiger weißer Mann mit mehren Begleitern in weiten schwarzen Gewändern u. wurde Stifter einer milderen Religion, denn er verabscheute jedes Blutvergießen, schrieb Opfer von Blumen u. Früchten vor u. legte ihnen Sühnen für die Götter auf. Die Götter reichten ihm nach 20 Jahren den Trank der Unsterblichkeit, er verließ Cholula u. kehrte heim nach Huehutlapellan. Nachdem die Herrschaft der Tolteken im Anahuac etwa 4 Jahrhunderte unter acht Königen gedauert hatte, verschwinden sie auf räthselhafte Weise um 1051; Pest, Hungersnoth u. unglückliche Kriege sollen ihre Schaaren gelichtet haben; erfolgreiche Aufstände der unterdrückten Urbewohner, wie namentlich der Olmeken, mögen mitgewirkt haben; zahlreiche Schaaren zogen nach Yucatan, Guatemala, Nicaragua u. Honduras, wo noch bis auf den heutigen Tag zahlreiche Sprachreste die ehemalige Verbreitung der Tolteken bekunden. Etwa ein Jahrhundert nach dem Zerfall der toltekischen Macht erschienen um 1170 die Chichimeken unter ihrem König Xolotl in dem verödeten Anahuac. Sie kamen aus dem Lande Anaguemacan od. Chicomoztoc, wo sie in fast wildem Zustande von der Jagd lebten; erst um 1250 nahmen sie von den Überbleibseln der Tolteken, mit denen sie sich zum Theil verbunden hatten, Cultur u. Ackerbau an, während ihre Brüder im Norden noch immer Wilde blieben. Hauptort ihres Reiches war früher Tenayuca (6 Meilen nördlich von M.), später Tezcuco, am östlichen Ufer des Großen Sees im Anahuac. Bald nach den Chichimeken begannen 1178 die Einwanderungen der sieben Stämme der Nahuatlaken, welche sich im Anahuac niederließen, aber die Oberherrschaft der Chichimeken anerkannten. Die sieben Stämme sind: die Xochimilkeu, Chalkeser, Tepaneken, Colhuas (in der Stadt Colhuacan), Tlabniken, Tlaskalaner od. Tlaskälteken, Azteken od. Mexicaner. Hierzu kommen um dieselbe Zeit noch die Akolhuer, welche, ursprünglich ein Jägervolk, sich in Tezcuco mit den Chichimeken vereinigten (der König Acolhua heirathete eine Tochter des Xolotl), toltekische Cultur annahmen u. in der Folge für das gebildetste Volk in ganz Centralamerika galten. Die vereinigten Chichimeken u. Akolhuer führten von nun an blos den letzten Namen. Auf Xolotl, welcher 40 Jahre regierte, folgten zunächst als Könige der Akolhuer zu Tezkuko: Nopaltzin, Tlotzin, Quinaltzin, Techotlalla u. Ixtlilxochitl (seit 1406). Das Reich stand inmitten seiner Blüthe, als 1418 von den unterdessen zu Macht gelangten Tepaneken überwältigt wurde[214] u. eine Zeit lang in Knechtschaft derselben gerieth. Aus letzter wurden die Akolhuer jedoch durch ihren ausgezeichneten u. aufgeklärten König Nezalhuatcojotl mit Hülfe ihrer Verbündeten u. Untergebenen, der Azteken, nach manchen Kämpfen befreit u. sogar die Hauptstadt der Tepaneken, Azcapuzalco, zerstört. Unter dem genannten Könige, welcher selbst der bedeutendste Dichter seines Volks war, feierte der toltekische Völkerstamm sein goldenes Zeitalter. Die folgenden Könige waren: Nezahualpilli, Cacumatzin, Ixtlilxochitl, Cuicuitzcatzin u. Coanacotzin, welcher 1520 von den Spaniern unterworfen wurde. Über die Tlascalaner s. Tlascala.
Der zuletzt eingewanderte der sieben erwähnten Stämme (welche übrigens ihre Namen erst später von ihren Hauptstädten annahmen) der Nahuatlaken waren die Azteken od. Mexicaner, die noch selbst die Erinnerung bewahrt haben, daß sie nicht ganz 400 Jahre vor dem Sturze ihrer Herrschaft noch im tiefen Norden lebten. Ihre ursprüngliche Heimath bezeichneten die Azteken später mit dem mythischen Namen Aztlan. Sie zogen langsam nach Süden; mit dem Jahre 1091, als sie ihr erstes cyklisches Feuerfest feierten, beginnt ihre Ära u. somit ihre documentirte Geschichte. Im folgenden Jahrh. langten sie im Anahuac an, stießen aber hier auf eine dichte Bevölkerung, führten an den Seen u. deren Ufern ein armseliges Fischerleben u. geriethen obendrein noch in eine drückende Dienstbarkeit der sonst nicht sehr mächtigen Colhuas, welche an 50 Jahre währte. Doch die in wohnenden Kräfte des Volks entwickelten sich schnell; sie mehrten u. hoben sich u. bauten viele Städte, darunter auch 1325 ihre Hauptstadt Tenochtitlan, die bald darauf den Namen M. erhielt. Doch blieben die Azteken immer noch mehr od. wenig abhängig u. zinspflichtig von den Königen mächtigerer Brudervölker, zeigten sich aber in Kriegen, Empörungen u. treuen Hülfsleistungen immer bedeutender u. furchtbarer; noch waren sie von den Tepaneken abhängig, als sie 1352 an die Spitze ihrer alten Feudalaristokratie Könige stellten, welche durch Kurfürsten gewählt wurden. Der erste derselben war Acamapitzin, welchem 1389 sein Sohn Huitzilihuitl folgte, welcher Ajauhcihuatl, Tochter des Oberkönigs Tezozomoc, heirathete. Dadurch u. durch ihre Tapferkeit als Hülfstruppen der Acolhualean wuchs ihr Ansehen. Huitzilihuitls Bruder u. Nachfolger war Chimalpopoca (1406–1423). Er wurde in den inneren Unruhen der Acolhuacan von dem Usurpator Maxtlaton gefangen u. starb durch eigene Hand; sein Halbbruder Itzcoatl, welcher nach ihm herrschte, setzte an Maxtlatons Stelle den rechtmäßigen Erben Nezahualcojotl, jedoch abhängig von M. in Acolhuacan wieder ein. Die Tepanekaner unterwarfen sich nun dem Könige von M. u. erhielten einen eigenen von M. unabhängigen König, wodurch das Reich von Tacaba entstand. Itzcoatl st. 1436. Ihm folgte durch Wahl Montezuma I., jüngerer Sohn Huitzilihuitls, welcher innerhalb neun Jahren eine Menge kleiner Staaten südlich u. westlich von M. besiegte. Überschwemmungen des Sees von M. veranlaßten den Bau eines fast 2 Meilen langen Dammes. Montezuma I. st. 1464; seine Nachfolger waren Axajacatl (st. 1477), welcher Tlatelolco zerstörte u. die Matlatzincas unterwarf; Tizoc, welcher in einer Verschwörung 1482 umkam; Ahuitzotl, welcher die Oberherrschaft der Azteken bis über Yucatan u. Guatemala ausdehnte u. 1502 starb. Bei seinem Tode hatte das Gesammtreich seine größte Ausdehnung gewonnen; an der atlantischen Seite reichte es vom Flusse Guasacualco bis zum Tuspan, am Stillen Ocean von der Ebene Xoconochco bis zum Hafen Zacatula. Sein Neffe, Montezuma II., der Sohn Axajacatls, folgte ihm. Er führte an seinem Hofe ein strenges Ceremoniel ein u. verlieh nur dem Adel Staatsämter, war eifrig in Beobachtung der religiösen Ceremonien, Feind des Müssigganges, pünktlich in der Gerechtigkeitspflege. Da die Republik Tlascala sich weigerte, seine Oberhoheit anzuerkennen, so erklärte er ihr den Krieg, wurde aber geschlagen. Unter ihm erschienen die Spanier.
Schon 1508 hatten Solis u. Pinzon die Küste von Yucatan entdeckt; 1518 fand Juan de Grijalva die Ostküste von Anahuak u. 1519 folgte die Expedition unter Fernando Cortez von Cuba aus mit 10 Schiffen, 600 Mann, 18 Pferden u. 14 Feldstücken; er landete den 2. April 1519 beim jetzigen Veracruz, drang, von den Tlascalanern unterstützt, gegen M. vor u. zog den 18. Nov. 1519 in der Hauptstadt dieses Reichs ein. Er zerstörte allenthalben die Götzenbilder, schaffte die Menschenopfer ab, errichtete christliche Kirchen u. nöthigte den Kaiser Montezuma II., Karl V. als Oberherrn anzuerkennen u. ihm Tribut zu entrichten. Während Cortez 1520 gegen seinen nächsten Vorgesetzten, den Statthalter von Cuba, Velasquez, welcher über Cortez neidisch geworden war, sich zu behaupten suchte, hatten sich die Mexicaner unter der Leitung Caminatzins, eines Neffen Montezuma's, gegen die Spanier u. gegen den eigenen Kaiser empört. Die Spanier mußten die Stadt verlassen, Montezuma, welcher in Cortez' Heere mitgeführt wurde, war kurz vorher gestorben. Den 28. Decbr. 1520 machte Cortez mit 550 Europäern u. 10,000 Tlaskalanern von Tlascala aus einen neuen Zug gegen M., wo inzwischen der Bruder Montezuma's, Cuitlahuatzin, nach einer Regierung von vier Monaten gestorben u. Quauhtemotzin, Montezuma's Neffe u. Schwiegersohn, ihm gefolgt war. M. wurde von den Spaniern den 21. April 1521 erobert u. der Kaiser nebst den Königen Coamacotzin von Acolhuacan u. Tetlepanquetzaltzin von Tlacopam auf der Flucht gefangen (welche dann 1525, unter dem Vorwande einer angezettelten Verschwörung, gehenkt wurden). Cortez wurde Statthalter über das eroberte Land u. erhielt das Thal Guaxa als Marquisat. In Spanien fing man aber bald an zu argwöhnen, Cortez möchte zu mächtig werden u. sich unabhängig machen; daher wurde er der Audienza untergeordnet, u. da diese es nicht an Vexationen gegen ihn fehlen ließ, so ging er 1528 nach Spanien, um sich vor Karl V. zu verantworten. Er wurde von Karl V. mit Auszeichnung empfangen, erhielt jedoch nicht die volle Gewalt wieder, vielmehr ward ihm 1530 ein Vicekönig gesetzt, u. er selbst behielt nur das Commando über das Heer u. die Vollmacht, neue Eroberungen zu machen. 1536 entdeckte er Californien u. reiste 1540 nochmals nach Spanien, kehrte aber nicht nach M. zurück.
Nach Cortez beherrschten Vicekönige das Land, welches den Namen des Vicekönigreichs Neu-Spanien erhalten hatte; diese Vicekönige waren auf 5 Jahre eingesetzt. Natürlich benutzte jeder diese kurze Frist, um sich möglichst zu bereichern, u. das Land schmachtete unter dem furchtbarsten Druck; Fremde durften dasselbe gar nicht betreten, der Handel wurde nur im Namen der Regierung[215] in zwei Häfen nach Außen betrieben; aus Acapulco ging jährlich ein Regierungsschiff nach Manila, führte Silber, Gold u. reiche europäische u. spanisch-amerikanische Producte u. Manufacten aus u. brachte dagegen Specereien nebst chinesischen u. japanischen Luxuswaaren mit; nach Veracruz kamen alle 4 Jahre vier bestimmte, von der Regierung privilegirte, sogenannte Registerschiffe von Sevilla u. Cadix u. brachten die Erzeugnisse des Mutterlandes (andere durften in M. nicht verbraucht werden); die Waaren wurden von Veracruz auf die Messe in Jalapa gebracht u. hier an einige Großhändler verkauft, welche sie dann wieder an Kleinhändler abließen. Erst seit 1778 wurde der Verkehr zwischen M. u. dem Mutterlande etwas freier. Der Druck lastete nicht allein auf den Eingeborenen, sondern auch auf den in M. geborenen Spaniern (Kreolen); diesen war es untersagt Wein, Öl, Hanf, Flachs u. Safran zu bauen; auch konnten sie kein öffentliches Amt bekleiden, sondern dazu kamen Spanier aus dem Mutterlande. Gleiche Strenge, wie in weltlichen Dingen, herrschte unter Leitung der Jesuiten auch in kirchlichen Angelegenheiten. Eingetheilt wurde das Land in drei Audienzias, Mexico, Guadalaxara (Neu-Galicien) u. Guatemala. Zuletzt theilte sich dasselbe in zwei Generalcapitanate, Mexico u. Yucatan, u. in zwei Generalcommandantschaften, Provincias internas orientales u. Provincias internas occidentales; der Vicekönig befehligte über alle, u. nur in militärischer Beziehung stand der Generalcapitän von Yucatan unmittelbar unter Spanien. Das Vicekönigreich Neuspanien zerfiel in die Intendanzen M., Puebla, Oaxaca, Veracruz, Merida de Yucatan, Guadalaxara, Guanaxoaco, Durango, San Luis de Potosi, Sonora, Valladolid de Mechoacan, Zacatecas, das Corregimento Querentaro u. das Governo von Tlascala. Zwar machten die Eingeborenen u. Kreolen manche Versuche sich zu befreien, doch wurden diese sämmtlich, ohne viel Geräusch u. ohne daß die Spanier in Europa davon Erwähnung thaten, gedämpft. Als 1809 die Kunde von dem Sturz der Bourbonischen Dynastie im Mutterlande nach M. kam, wollten sich die Mexicaner nicht unter Napoleons Regiment stellen, sondern dem König Ferdinand VII. treu bleiben, u. es bildete sich in dessen Namen eine Regierung; aber ebenso wenig wollten sich alle Mexicaner unter die Junta in Spanien stellen, da dieselbe alle Forderungen, welche die Mexicaner zur Änderung in der Verwaltung gethan hatten, einfach abgewiesen hatten. Nach diesen Änderungen verlangten bes. die reichen u. einflußreichen Kreolen; für Beibehaltung des alten Wesens waren die Altspanier. Noch ehe der neue Vicekönig Venegas ankam, entspann sich 1810 eine Verschwörung, deren Haupt der Pfarrer Miguel Hidalgo y Costilla war. Am 14. Sept. 1810 zeigten sich die ersten Bewegungen, u. mit ihnen begann die erste mexicanische Revolution. Mit Beihülfe einiger Offiziere wurden die regulären Truppen der Gegend von Dolores zum Abfall gebracht u. die Indianer revolutionirt, u. mit einem Deere von 80,000 Mann drang Hidalgo, nachdem er Miguel el Grande, Zelaya, Guanaxarato, Lagos, Zacatecas, Valladolid etc. genommen hatte, unter dem alten mexicanischen Reichsbanner vor. Schon stand er vor den Thoren M-s u. hatte Alles zum Sturm vorbereitet, als er sich, unbekannt warum, 1. Nov. 1810 zurückzog u. den Angriff aufgab. Am 7. November bei Acapulco, dann bei Goanoxato u. 17. Jan. 1811 bei Puente de Calderon besiegt, wurde er am 21. März 1811 den Spaniern verrathen u. 27. Juli 1811 hingerichtet. Dennoch setzten Hidalgos Unterbefehlshaber, bes. Villagran, der Priester Morelos, Rayon u. Canos, den kleinen Krieg auf eigene Hand u. mit wechselndem Glück fort, ja es bildete sich in Zitaquoro eine revolutionäre Junta, die zum Schein in Ferdinands VII. Namen verfuhr, indeß General Colleja eroberte die Stadt u. die Junta entfloh nach el Real de Zulpete. Der Parteienkampf hatte sich indessen überall entzündet. Vorzüglich zeichnete sich Morelos 1811 u. 1812 an der südlichen Küste aus; er vereinte seine Unterfeldherren, Canos u. Villagran, im April 1811 bei Tixtla, bemächtigte sich Izucars, Huexapans u. el Reals de Tasco, hielt in Izucars u. in der überrumpelten Festung Quantla Amilpas regelmäßige Belagerungen aus u. schlug sich, als an letzterem Orte die Lebensmittel aufgezehrt waren, durch. Hierauf bemächtigte er sich mehrer Städte, selbst Acapulco's u. hemmte mit seinen Guerillas die regelmäßige Verbindung zwischen Veracruz u. M. gänzlich. Seit 1813 wendete sich aber das Glück den Insurgenten ab u. den Königlichen zu; der Krieg wurde von beiden Seiten mit Erbitterung u. durch die feindselige Gesinnung des neuen Vicekönigs Colleja veranlaßt, auch von den Insurgenten mit Grausamkeit geführt; am 15. Nov. 1815 wurde Morelos in Alamada gefangen u. hingerichtet.
Colleja's Nachfolger, Apodaca, stellte seit 1816 durch Milde u. Versöhnlichkeit die Ruhe theilweise wieder her, was durch die Auflösung des seit 1814 organisirten mexicanischen Congresses noch befördert wurde. In M. hörte der Kampf beinahe völlig auf, u. auch an den Grenzen schien durch die Besiegung des jüngeren Mina, welcher den Mexicanern Waffen u. Kriegsbedürfnisse von England u. Nordamerika aus zugeführt hatte, bei Matragorda 1817 gelandet u. nach dem Innern vorgedrungen war, hier aber am 27. Oct. 1817 bei Venadio überwältigt, gefangen u. erschossen wurde, die Empörung unterdrückt zu sein. In der Stille aber erhielt sich der Geist der Unzufriedenheit u. 1818 brachen schon wieder Unruhen in Texas aus u. im Januar 1819 erklärte sich diese Provinz für unabhängig. Zu derselben Zeit machte sich auch Mechoacan los, Pater Torres hielt mit seiner Bande die Hauptstadt in Furcht u. Guerrero eroberte die Festung Amortec u. machte die Besatzung nieder. 1820 hatte der Vicekönig Apodaca den Befehl bekommen, die Constitution der Cortes zu proclamiren, zugleich aber die geheime Ordre erhalten, diese Proclamation nach Kräften zu verzögern. Um letzteren Befehl ausführen zu können, entsetzte er den Commandeur der bewaffneten Macht in M., Armigo, einen eifrigen Constitutionellen, u. übertrug diesen Posten dem Oberst Iturbide u. entdeckte ihm die wahre Lage der Sachen. Iturbide sollte zunächst 500,000 Piaster nach Acapulco transportiren, setzte sich aber im Febr. 1821 selbst im Besitz dieses Transportes u. gab so das Zeichen zur zweiten mexicanischen Revolution. Er erließ eine Proclamation, welche erklärte, daß Neuspanien eine von Ferdinand VII., od. einem spanischen Prinzen, od., wenn sich diese weigerten, von einem vom Congreß zu ernennenden souveränen Kaiser beherrschte unabhängige Monarchie bilden u.[216] daß sämmtliche Bewohner M-s freie Bürger des neuen Staates sein sollten. Alles fiel Iturbilde zu, bald stellten sich die meisten Provinzen unter seine Fahnen u. Apodaca wurde abgesetzt, Franz Noverra aber zu seinem Nachfolger ernannt. Bald langte O'Danujo aus Spanien mit nur 900 Mann als Vicekönig an; gegen ihn war Iturbide sehr vorsichtig, vermied jedes ernstliche Gefecht, setzte ihm aber durch die Neckereien des kleinen Krieges so zu, daß er erst liberalere Gesinnungen angelobte u. später nach einer mit Iturbide gehabten Unterredung am 23. Aug. 1821 den Vertrag von Aquala schloß, durch welchen Iturbide zum Präsidenten, O'Danujo zum Mitglied der provisorischen Junta ernannt u. dem König Ferdinand VII. die Kaiserkrone angetragen wurde. Die Stadt M., Noverra u. Veracruz ergaben sich, u. das Fort San Juan de Ulloa nahe bei Veracruz war der einzige noch von Spaniern besetzte Punkt in M. O'Danujo starb Ende 1821. Anfangs 1822 wurde der Congreß der mexicanischen Freistaaten eröffnet, welcher wohl den Handel zu heben, den Ackerbau zu befördern, die Bergwerksarbeiten wieder in den Gang zu bringen suchte, doch dem Geldmangel, der abnehmenden Bevölkerung u. der Verarmung nicht vorzubeugen vermochte. Derselbe erklärte den 21. Mai Iturbide zum Kaiser u. machte die Krone den 22. Juni d.i. in dessen Familie erblich. Iturbide verstand es indessen nicht, die erworbene Volksgunst zu behaupten; vielmehr vergrößerte er durch Erhöhung der Abgaben u. Streben nach Absolutismus die Zahl seiner Gegner, entzweite sich mit dem Congreß, löste denselben auf u. setzte eine Junta an dessen Stelle; endlich beleidigte er den General Santana (Santa Anna) durch Beschuldigung der Unthätigkeit gegen San Juan de Ulloa, so daß sich dieser am 1. Febr. 1823 mit den Generalen Echaveri u. Cartazar gegen ihn erklärte. Mit wechselndem Glück wurde der Bürgerkrieg geführt, u. Iturbide endlich am 20. März 1823 genöthigt abzudanken u. das Land zu verlassen.
An die Stelle der Monarchie trat nun eine Republik, doch in der Verwirrung, welche jetzt eintrat, erklärten sich Guatemala u. Guadalaxara für unabhängige Staaten; auch Santana, welcher Anfangs Miene machte, sich zu erheben, unterwarf sich dem Congreß, u. am 7. Nov. 1823 eröffnete der neue Congreß seine Sitzungen u. nahm 16. Dec. die sehr liberale Constitution an. Zuerst contrahirte der Congreß ein Anlehn von 8 Millionen Pfund Sterling bei Goldsmith u. Comp. in London u. erklärte dann den Krieg an Spanien, welches sich durchaus weigerte M-s Unabhängigkeit anzuerkennen, u. verwies allegeborene Spanier aus dem Lande, erkannte aber die Unabhängigkeit von Guatemala an. Die Nachricht von Iturbides beabsichtigter Rückkehr nach M. bewog den Congreß, den General Bravo zum Dictator zu ernennen. Dieser brach in die empörte Provinz Guadalaxara ein, ließ in der Hauptstadt mehre angesehene Anhänger Iturbides zum Tode, andere zur Verbannung verurtheilen u. die Küste durch seine Truppen bewachen. Als daher im Juni 1824 Iturbide in Soto la Marina landete, wurde er sogleich verhaftet, nach Padilla gebracht u. dort erschossen. Nachdem Bravo auch die Provinzen Yucatan u. Tlascala mit den Waffen beruhigt hatte, schien die Ruhe hergestellt zu sein. Am 4. Oct. 1824 trat endlich die Constitution in Wirksamkeit, am 29. Dec. schloß der Congreß seine Sitzung; zum ersten Präsidenten wurde Vittoria gewählt. Am 1. Jan. 1825, wo auch England die Republik anerkannte, eröffnete der Präsident den Generalcongreß, zu dem die meisten Staaten, selbst Yucatan, Abgeordnete schickten. In demselben Jahr ergab sich das spanische Linienschiff Asia u. die Brigg Constantia im neucalifornischen Hafen Monterey der Republik u. am 19. Nov. das Fort S. Juan de Ulloa, der letzte Punkt, den Spanien in M. besaß. So war denn die Unabhängigkeit M-s von Europa entschieden, u. die anderen europäischen Staaten sendeten nun nach u. nach, nach dem Beispiele Englands, Handelsagenten u. Consuln nach M. u. erkannten so den Freistaat an; am 29. Juni nahm auch der Papst in einem Schreiben an den Präsidenten die Kirche M-s unter seine Obhut. Die Spanier, welche einen großen Theil der Stellen u. des Grundbesitzes in M. inne hatten, waren, obgleich durch frühere Beschlüsse mehrmals vertrieben, dessenungeachtet zahlreich im Lande geblieben. Doch haßte sie das Volk, u. durch ein Decret vom 14. Mai wurden sämmtliche angestellte Spanier, bis zum Frieden mit dem Mutterlande, suspendirt. Die Veranlassung zu dieser Maßregel lag in einer Verschwörung, welche der Mönch Arenas 1825 anstiftete, um die M. wieder der spanischen Herrschaft zu unterwerfen, welche durch ein Ermahnungsschreiben des Papstes, sich wieder an Altspanien anzuschließen, unterstützt wurde. Als die Verfolgung gegen die Spanier einmal begonnen hatte, ging man noch weiter u. vertrieb Ende 1827 in mehren Staaten dieselben aus dem Lande, wenigstens mußten sie, wo sie blieben, sich von der Küste ins Innere zurückziehen. Um dieselbe Zeit kam die Benennung Escoseses u. Yorkinos als Parteinamen in M. auf. Die Escoseses od. Aristokraten bestanden aus der hohen Geistlichkeit, dem Landadel u. den Monarchisten, die einen spanischen Prinzen auf den Thron von M. wünschten; die Yorkinos od. Demokraten dagegen bestanden aus allen Farbigen, Indianern u. den Anhängern des Föderativsystems; mit ihnen hielten es auch die Centralisten, welche statt der Regierung der einzelnen Staaten Eine Regierung wollten. Durch Esteva, welcher von den Yorkinos zum Generalcommissär der Douanen in Veracruz ernannt war u. der von den Escoseses, welche dort die Oberhand hatten, vertrieben, in der Hauptstadt mit Triumph aufgenommen wurde, kam dieser Zwist zum Ausbruch, u. durch den Vicepräsidenten Bravo kamen die Escoseses obenauf. Allein zu Anfang 1828 wurde Bravo durch den General Guerrero geschlagen u. nebst den Häuptern seiner Partei u. dem General Baranga, Gouverneur von Veracruz, gefangen u. zur Deportation nach Südamerika verurtheilt (doch erhielten sie schon 1829 Erlaubniß zur Rückkehr). Esteva übernahm nun das Finanzministerium u. brachte einige Ordnung in die Geldverwaltung der Republik. Schon im Sept. 1828 gab die neue Präsidentenwahl zu neuen Unruhen Anlaß. Die Yorkinos verlangten nämlich Guerrero, die Escoseses Pedraza zum Präsidenten, u. letztere setzten es durch, daß Pedraza von 11 Staaten gegen 8 gewählt wurde. Allein Santana u. mehre andere Parteiführer erklärten sich gegen ihn, u. den 2. bis 4. Dec. 1828 kam es in der Hauptstadt selbst zum Kampf, welcher mit der Vertreibung u. Niederlage der Escóseses endigte. Eine allgemeine Plünderung folgte hierauf, u. als die Ordnung wieder hergestellt war,[217] übernahm Guerrero die Präsidentschaft, Bustamente wurde Vicepräsident u. Santana Kriegsminister, Pedraza aber ging nach Europa. Der Congreß bestätigte am 1. Jan. 1829 Guerrero's Wahl, u. durch Gesetz vom 20. März wurde die Verbannung der Spanier aus M. ausgeführt, 22,000 Spanier verließen M., erhielten jedoch die Erlaubniß, ihr Vermögen mitzunehmen.
Diese Verbannten u. die neuen Unruhen, welche sich in M. zeigten, bewogen die Spanier im Sommer 1829 von Havanna aus zu einem Versuch gegen M.; mit 3–4000 Mann landete General Barradas am 25. Juli in Cabo Rojo u. rückten von da nach Tampico. Hier schloß sie Santana ein u. nöthigte sie 11. Sept. 1829 zu capituliren, worauf sie entwaffnet nach Havanna zurückgeschickt wurden. Gegen einen etwaigen neuen Einfall wurde ein Corps von 3000 Mann in Jalapa unter Bustamente als Observationscorps aufgestellt. Dieser haßte Guerrero als Farbigen, erklärte sich mit seinen Offizieren in dem Pronunciamento von Jalapa vom 4. Dec. 1829 gegendie Regierung u. zog gegen Puebla u. M., das ihm die Thore öffnete. Guerrero floh, u. eine provisorische Regierung wurde aus Alaman, Rayon u. Velez gebildet, Bustamente zum Präsident u. Alaman, Mangino, Espinoz u. Facio zu Ministern ernannt. Der Bürgerkrieg entspann sich nun. Der Süden war meist für Guerrero, dieser siegte auch über seine Gegner in mehren Gefechten u. nahm Acapulco; aber nachdem General Bravo an die Spitze der Truppen Bustamentes getreten war, siegten diese allenthalben; Guerrero selbst wurde durch Verrath gefangen, vor ein Kriegsgericht gestellt u. 17. Febr. 1831 in Oaxaca erschossen. Dessenungeachtet währte der Bürgerkrieg bis Ende 1831 fort. Bustamente brachte wieder Ruhe u. Ordnung in den Staat; aber er verdarb es auch bald mit seiner Partei, da er es mit den Aristokraten zu halten schien u. namentlich nicht streng genug das Verbannungsdecret gegen die Spanier ausführte. Daher erließ die Besatzung von Veracruz unter Santana, am 2. Jan. 1832, ein neues Pronunciamento gegen die Regierung, worin sie die Entlassung des Ministeriums Alaman verlangte. Die Regierung weigerte sich aber nachzugeben u. schickte den General Calderon mit 4000 Mann gegen Santana Calderon u. seine Untergenerale waren bejahrt, weshalb das Corps derselben u. später die ganze damalige Regierung den Spottnamen Viejos (Alte) od. Viejocitos (Alterchen) erhielt. Während nun Veracruz belagert wurde, brach am 10. März in Tampico eine Bewegung gegen die Regierung aus, welcher die ganze dortige bewaffnete Macht zufiel. Die Regierung sendete General Teran gegen den Aufstand. Da aber inzwischen Calderon die Belagerung von Veracruz aufheben mußte, brach der Aufstand selbst unter Terans Truppen aus. Bustamente erklärte sich nun den 23. Mai für bereit abzudanken, der Congreß billigte diese Maßregel, u. Santana berief den verbannten Pedrazza aus Philadelphia zurück, wodurch er seiner Sache den Schein der Gesetzlichkeit gab, u. rückte gegen M. Viele Provinzen u. ein Theil der Truppen erklärten sich für Pedrazza. Bustamente war zum Insurrectionsheer gegangen u. wurde nach mehren Gefechten im October von Santana bei Puebla entscheidend geschlagen, worauf Pedrazza u. Santana einen Vertrag mit ihm machten, nach welchem Amnestie verkündigt, ein neuer Congreß auf den 15. Febr. 1833 berufen werden u. Pedrazza bis dahin Präsident bleiben sollte. Der bisherige Congreß verwarf zwar diesen Vertrag, indessen es fehlten ihm die Kräfte zum Widerstand; am 2. Jan. 1833 zogen die vereinten Generale in M. ein, u. die Kammern hießen nun den Vertrag gut. Santana wurde von den neuen Kammern im März 1833 zum Präsidenten ernannt. Allein die Ruhe dauerte nicht lange; Bustamente u. die Aristokraten erhoben sich wieder u. suchten Einfluß auf die Regierung zu gewinnen, namentlich sollten die Gesetze wegen Reformation des Clerus u. Änderung des Kriegswesens aufgehoben werden. In diesen war nämlich bestimmt, daß die mexicanische Kirche sich von dem Papst lossagen, die Klöster aufgehoben u. den Mönchen u. Nonnen der Rücktritt ins bürgerliche Leben gestattet, auch kein Zehnten mehr gegeben u. das Heer zur Ersparung vermindert werden sollte. Aber obgleich Santana insgeheim auf Seiten der Aristokraten stand, siegten doch die Demokraten. Der bisherige Vicepräsident Farias wurde entsetzt u. ein neues Ministerium gebildet, worin Zavala die Finanzen u. Gorostizzo den Unterricht leitete. Die letzten Reste des Insurrectionsheeres unter Duran u. Canalero wurden bei Oaxaca von Gomez aufgerieben. Da aber der Congreß u. die einzelnen Staaten Anfangs 1834 noch weiter gingen u. das Kircheneigenthum, an 100 Millionen Dollars, zu Bezahlung der Schulden verwenden wollten, so brachen neue Aufstände unter der Geistlichkeit u. dem Militär in M., Puebla, Orizaba u. Cordova aus, der Congreß mußte daher suspendirt werden u. Santana wendete sich, diese strengen Maßregeln mißbilligend, nach Tacubaya. Sogleich nahm das von der Geistlichkeit fanatisirte Voll für ihn Partei; die aufrührerischen Staaten u. Städte wurden bezwungen u. Santana stand wieder fester als je. Der Congreß war hierdurch factisch aufgelöst worden, u. am 1. Januar 1835 eröffnete Santana einen neuen Generalcongreß. Eine Erhebung der Staaten Zacatecas, Durango u. San Luis, an deren Spitze General Alvarez stand, fruchtete nichts, denn Santana schlug die Truppen desselben, eroberte u. plünderte Zacatecas, hob durch Edict vom 23. Oct. 1835 die Unabhängigkeit der einzelnen Staaten auf u. war so von einem Föderalisten auch öffentlich Centralist geworden. Nur mehre Staaten im Norden, namentlich Texas u. Cohahuila, hatten sich im Widerstand gegen die Regierung erhalten u. machten vereint ihr Pronuntiamento u. ihre Unabhängigkeitserklärung; Santana bezwang Cohahuila, als er aber gegen Texas vorrückte, wurde er bei S. Jacinto geschlagen u. gefangen, u. Texas erklärte 2. März 1836 seine Unabhängigkeit. Seit den 25. Februar 1836 war Bustamente Präsident. Unter ihm gelang es, die Unabhängigkeitsanerkennung von Spanien zu erlangen, denn seit in diesem Lande Christinos u. Carlisten feindlich gegen einander fochten, hatte man jede Hoffnung aufgegeben, M. mit Gewalt der Waffen wieder zu erobern.
Dagegen gerieth M. in einen ernstlichen Conflict mit Frankreich. Nämlich seit der Revolution betrieben Franzosen einen gewinnreichen Detailhandel mit allerhand Waaren u. waren dadurch in mehren Städten sehr wohlhabend geworden. Hierdurch wurde der Neid der Mexicaner rege, u. in mehren Städten waren, bes. 1833, mehre Franzosen gemordet od. gemißhandelt worden; auch wurde[218] ihnen der Detailhandel untersagt. Als nun die Reclamationen u. Entschädigungsforderungen Frankreichs unberücksichtigt blieben, erschien ein französisches Geschwader unter Bazoche im Mexicanischen Meerbusen u. Deffandis, der französische Consul in M., verlangte im Frühjahr 1838 vollständigen Ersatz alles Schadens, Absetzung aller Beamten, welche an dem Tod eines Franzosen Schuld gewesen wären, künftige Befreiung der Franzosen von allen Zwangsanlehen u. Gleichstellung in Handelsverhältnissen mit den begünstigsten Nationen, namentlich Erlaubniß des Detailhandels. Als am 13. April 1838 die Frist dieses Ultimatums verstrichen war, wurden die Häfen Veracruz u. Tampico blockirt. Hierdurch gingen keine Zölle, M-s wichtigstes Einkommen, mehr ein, u. obgleich die mexicanische Regierung in die größte Verlegenheit kam, ging sie doch nicht auf die gestellten Bedingungen ein. Im Juni stellte Bazoche der mexicanischen Regierung die Frist von 20 Tagen, wo er dann die Häfen angreifen werde, u. im Oct. erschien wirklich der Contreadmiral Baudin mit einer Flotteim Golf von M. Jetzt erklärte sich die mexicanische Regierung auch bereit, alle Forderungen zugestehen zu wollen, ausgenommen den Detailhandel der Franzosen, welchen sie als Eingriff in ihre Rechte entschieden verweigern ließ. Am 27. Nov. 1838 schoß nun Baudin das Fort S. Juan de Ulloa in Grund u. besetzte am 28. Veracruz. Darauf erklärte der Congreß an Frankreich den 30. Novbr. den Krieg u. beschloß, daß alle Franzosen innerhalb des mexicanischen Gebiets binnen 14 Tagen das Land räumen sollten. Zugleich erhielt der inzwischen aus seiner Gefangenschaft entlassene General Santana den Auftrag, mit einem Heere nach Veracruz zu ziehen. Er langte dort am 4. Decbr. an, aber am 5. Decbr. nahmen die Franzosen Veracruz durch einen Handstreich. Wenige Tage darnach erschien eine britische Flotte in dem Golf von M. u. der englische Bevollmächtigte Pakenham bot seine Vermittelung an. Baudin nahm sie an, u. Pakenham begab sich nun nach M., wo Ende December eine neue Revolution ausgebrochen war. Man hatte die Häupter der föderalistischen Partei, welche 1835 von Santana eingekerkert worden waren, aus den Gefängnissen gezogen, u. Bustamente hatte dem Volke nachgegeben u. ein föderalistisches Ministerium gebildet. Bei diesem fand die britische Vermittelung Schwierigkeiten; endlich kam aber am 9. März 1839 der Vertrag zu Veracruz zwischen Baudin u. den mexicanischen Bevollmächtigten zu Stande, wonach Frankreich seine Forderung von 800,600 Piaster auf 600,000 ermäßigte u. seine Prätentionen wegen des Detailhandels aufgab. M. zahlte, u. Baudin verließ mit der französischen Flotte den Golf von Mexico.
Nach wiederhergestelltem Frieden nach außen, begannen, angeregt durch Santana, die inneren Unruhen zwischen Centralisten u. Föderalisten wieder. Die Regierung nahm nämlich, als die äußere Gefahr aufhörte, wieder das Centralisationssystem an, u. es brachen nun 1840 in den Provinzen mehrfach Unruhen aus, namentlich in den nördlichen Provinzen an den Grenzen von Texas am Rio Grande, welche einen eigenen Föderativstaat (Nordmexico) errichten wollten (jedoch durch den Sieg von Nice im Mai 1840 bezwungen wurden), u. in Yucatan, wo der Plan gelang. Noch mehr Gefahr drohete im Innern, wo der föderalistische General Urrea in der Hauptstadt M. selbst am 25. Juli 1840 eine Verschwörung anstiftete. Bustamente selbst fiel in die Hände der Verschworenen, wurde abernach zwei Tagen wieder befreit, u. es kam zu einer Übereinkunft, wonach die Föderalisten, nach proclamirter Amnestie, M. räumten, die Centralisten aber wieder die Regierung ergriffen, jedoch eine Reform auf dem gesetzlichen Wege versprachen. Nicht weniger rührte sich Texas gegen M.; es rüstete Kriegsschiffe, überfiel mexicanische Städte u. übte andere Feindseligkeiten. Im August 1841 erhoben sich drei Provinzen auf einmal, Guadalaxara unter Paredes, Veracruz unter Santana u. M. unter Valencia. Santana ging, als Dictator schaltend, auf M. los, die Regierungstruppen liefen allenthalben zu ihm über, den 3. Septbr. wurde M. blockirt u. am 10. Octbr. zogen die Pronunciados in die Hauptstadt ein. Bustamente legte die Präsidentenstelle nieder, u. Santana übernahm sie provisorisch. Santanas Hauptaugenmerk war, Geld zu machen, um dadurch Mittel zu großen Unternehmen zu erhalten: außer einer Anleihe von 14 Millionen Dollars, welche er von britischen Kaufleuten erhielt, führte er directe Steuern, die bisher noch nicht in M. bestanden, u.a. eine Kopfsteuer, ein, erlangte von der katholischen Geistlichkeit durch die Drohung, das Kirchenvermögen einzuziehen, 15 Mill. Dollars, gab das Gesetz, daß auch Fremde, ohne Katholiken zu werden, in M. Grundeigenthum erlangen könnten, etc. Mit solchen Hülfsquellen versuchte er zunächst Texas zu bezwingen. Bereits 1841 war ein Einfall in diesen Staat mißlungen; am 1. März 1842 wurde ein neuer Einfall unter Vasquez gemacht, die Grenzstädte San Antonio di Bejar, Gilead u. Vittoria besetzt, wogegen die Texaner am 26. März die Blockade der mexicanischen Häfen aussprachen; nun griff aber Santana Texas zu Wasser u. zu Lande an u. siegte am 22. Decbr. 1842 bei Mier am Rio Grande. Am 18. Decbr. 1842 brach eine neue Revolution in M. aus. Durch Waffengewalt löste nämlich Santana den alten Congreß auf u. berief einen neuen, trug auch dem Erzbischof von M. auf die nöthigen Änderungen mit der Verfassung vorzunehmen. Der Kampf gegen Yucatan wurde ohne Glück fortgesetzt, u. am 29. Juli 1843 schlossen die Belagerer von Campeche einen halbjährigen Waffenstillstand mit Yucatan u. zogen ab, da die gleichzeitigen Unterhandlungen mit Texas ohne Resultat blieben, weil Santana sich nicht dazu verstehen wollte, Texas als unabhängigen Staat anzuerkennen.
Kaum waren im Jahre 1844 die mit England entstandenen Differenzen (weil Santana, welcher zu Anfang dieses Jahres wieder zum Präsidenten erwählt worden war, unter andern mexicanischen Kriegstropäen auch eine englische Fahne ausgestellt hatte), durch Unterhandlungen beigelegt worden: als im Lande selbst wieder eine durchgreifende Umwälzung stattfand. Santanas Gewalt war immer unerträglicher geworden u. sein Streben nach unumschränkter Gewalt immer offenbarer. Darüber brach im Süden zu Guadalaxara am 1. Nov. 1844 ein Aufstand aus, an dessen Spitze Paredes stand. Während aber Santana gegen die Aufständischen marschirte, schloß sich die Hauptstadt der Bewegung an. Als nämlich am 2. Decbr. 1844 in M. von dem Congreß eine Verwahrung gegen die letzten Verfügungen des abwesenden Präsidenten erlassen worden war, u. darauf der Vicepräsident Canalizo Santana zum Dictator u. den Congreß für auf[219] gelöst erlkärt u. die hiergegen erhobenen Protestationen mit Gewalt unterdrückt hatte, brach ein allgemeiner Tumult aus, welcher vom General Herrera geleitet wurde, u. am 3. Decbr. wurde von dem Congreß die neue Regierung, General Herrera als interimistischer Präsident an der Spitze, eingesetzt u. vom Lande anerkannt. Santana, welcher inzwischen Puebla vergebens wiederholt berannt hatte, wandte sich, auf die Nachricht von der erfolgten Umwälzung, gegen die Hauptstadt, wurde jedoch von seinem Heere verlassen, auf der Flucht am 5. Jan. 1845 ergriffen, von dem Congreß des Hochverrathes, der Veruntreuung öffentlicher Gelder u. des Amtsmißbrauches angeklagt u. am 16. April zu lebenslänglicher Verbannung u. Vermögensconfiscation verurtheilt; er zog sich vorläufig nach Cuba zurück. Die Differenzen mit Texas wurden aus Furcht, Texas möchte sich den Vereinigten Staaten anschließen, dadurch zu schlichten versucht, daß M. durch Vertrag vom 19. Mai 1845 unter der Bedingung, daß Texas ein eigner Staat bleiben würde, die Unabhängigkeit desselben anzuerkennen versprach. Doch der Congreß von Texas verwarf dieselbe u. genehmigte den Vertrag mit Nordamerika (18. u. 19. Juni 1845), worauf die Union sofort mehre Compagnien Regierungstruppen in Texas einrücken ließ, um dasselbe vor einem Angriff der Mexicaner zu schützen. Darauf verließ der mexicanische Gesandte in Washington die Vereinigten Staaten. Der Hauptstreitpunkt mit Texas war die Grenzbestimmung; der Unionsvertrag hatte den Rio Grande del Norte als Grenze zwischen Texas u. M. festgesetzt, während dieses nur den Rio Nuces als Grenze anerkannte u. demnach die Auslieferung des streitigen Gebiets verlangte, wogegen nun Texas förmlich den Schutz der Vereinigten Staaten anrief. Hieraus entspann sich der Krieg M-s gegen die Nordamerikanischen Staaten.
Der Präsident der Union entsandte alsbald zwei Regimenter Infanterie unter General Taylor nach Texas, wo derselbe am 18. Juli 1845 am Nuces bei Corpus Christi sein Lager aufschlug; die Mexicaner dagegen stellten ihre Truppen unter General Ampudia am Rio Grande bei Matamoras auf. Ehe es zum Losschlagen kam, war der am 16. Sept. nun definitiv eingesetzte Präsident Herrera durch eine neue Revolution gestürzt worden. General Paredes hatte sich nämlich an der Spitze von 7000 Mann am 14. Dec. 1845 zu S. Luis Potosi gegen die Regierung erklärt; für ihn erklärten sich am 21. Tampico u. am 23. Veracruz. So kam er am 30. Decbr. mit Heeresmacht vor M. an. Herrera wurde abgesetzt u. General Paredes zum Präsidenten erwählt. Dieser, energischer als sein Vorgänger, wies alle Vermittelung mit der Union ab, worauf Taylor 9. März 1846 südwärts gegen S. Isabel (Punto Isabel) vorging; am 28. traf seine Avantgarde am Rio Grande ein, gegenüber Matamoras, wo die Mexicaner standen, über welche jetzt Arista den Oberbefehl übernommen hatte. Die erstere bedeutendere Feindseligkeit der Mexicaner war ein versuchter Angriff gegen S. Isabel. Am 8. Mai erfolgte das Gefecht bei Palo alto mit dem etwa 7000 Mann starken mexicanischen Heere, welches zum Rückzug genöthigt wurde. An demselben Tage fand ein zweites Treffen bei Reseca de la Palma Statt, in welchem die Mexicaner ebenfalls geschlagen wurden. Nachdem nun der amerikanische Präsident Polk in einer förmlichen Proclamation vom 13. Mai den Ausbruch des Krieges verkündet hatte, ging Taylor über den Rio Grande u. vereinigte am 17. Mai sein Heer auf dem rechten Ufer. Arista verließ am 18. Matamoras, welche Stadt sich darauf an Taylor ergab, u. trat seinen Rückzug auf Monterey an. Hiermit trat eine Pause in diesem Kriege ein.
Bei der Eröffnung des Congresses in M. am 6. Juli erklärte Paredes, daß er selbst mit allen verfügbaren Truppen nach der Nordgrenze marschiren werde; aber noch hatte er die Hauptstadt nicht verlassen, als in Xalisco u. Guadalaxara ein neuer Aufstand ausbrach u. Santana dort als Präsident proclamirt wurde. Die Bewegung verbreitete sich rasch, u. am 4. Aug. brach die Revolution gegen Paredes in der Hauptstadt selbst aus; alle Truppen fielen von ihm ab, u. er wurde am 5. Aug. Gefangener in seinem eigenen Lager. Der Kriegsminister Sales übernahm provisorisch die neue Regierung u. rief den Congreß zu einer neuen Präsidentenwahl zusammen. Inzwischen hatte England seine Vermittelung zwischen M. u. der Union angetragen, da seine Interessen in M. durch den Krieg bedeutend gefährdet waren; ebenso hatte der Präsident der Vereinigten Staaten neue Friedensvorschläge gemacht. Der Erfolg erwies jedoch diese Versuche als vergeblich; General Sales lehnte Mitte September alle Friedensvorschläge ab. Die Verstärkung der amerikanischen Armee war unterdessen eifrig betrieben worden; es waren außer dem Hauptheere noch drei verschiedene Colonnen gegen M. organisirt worden, damit man sich vor allen Dingen der Landstriche versicherte, welche man durch den Krieg erlangen wollte; die erste unter Wool nach Cohahuila (Monclama) u. Chihuahua von New-Orleans u. S. Antonio de Bejar aus; die zweite unter Kearney in S. Luis nach Santa Fé u. Californien; diedritte in New-York nach Californien auf dem Seewege. Das Hauptheer unter Taylor war auf 5600 Mann Infanterie, 1050 Mann Cavallerie u. 19 Geschütze gebracht worden. Am 15. Septbr. verließ Taylor Camargo u. traf am 19. bei Monterey ein. Die Stadt war von 7000 Mann u. einigen tausend Rancheros (Mischlinge von Europäern u. Indianern, treffliche Reitern. Jäger) besetzt. Am 20. begann der Angriff auf Monterey, u. nach viertägigem heißem Kampfe kam am 24. ein Vertrag folgenden Inhalts zu Stande: freier Abzug der mexicanischen Armee; sofortige Einräumung der Citadelle u. Besetzung des bischöflichen Palastes durch die Amerikaner; vollständige Waffenruhe auf acht Wochen mit Bestimmung einer Demarcationslinie, welche so ziemlich dem Laufe des Rio del Tigre folgte. Am 1. October verließ Ampudia mit dem mexicanischen Heere Monterey. Im Laufe dieses Monats erhielt Taylor aus Washington den Befehl, die Demarcationslinie zu überschreiten u. den Krieg mit Nachdruck fortzusetzen, denn der Waffenstillstandsvertrag war nicht anerkannt worden. In Folge dessen besetzte er Saltillo, welches von den Mexicanern verlassen wurde. Hierauf trat wieder eine Pause ein. Inzwischen waren auch die drei anderen unabhängig vom Hauptheer operirenden amerikanischen Colonnen thätig gewesen. Die erste Colonne unter Wool überschritt vom 8. Octbr. an den Rio Grande u. besetzte endlich am 1. Novbr. Cohahuila; stattaber von da an weiter auf Chihuahua zu marschiren, wendete sich Wool nach Saltillo u. vereinigte sich da Mitte December mit Taylor. Die[220] zweite Colonne unter Kearney erreichte Santa Fé am 18. August, worauf er die Provinz Neu-M. der Union einverleibt erklärte u. als Gouverneur die neue Verwaltung einsetzte. Hierauf trat er, unterdessen verstärkt, am 1. Octbr. den Marsch nach Californien an, den Oberst Doniphan gegen Chihuahua entsendend; Letzter traf Mitte Mai 1847 in Saltillo ein, nachdem er Chihuahua ohne Schwertstreich genommen hatte. Hier wie in Santa Fé wurden später Aufstandsversuche gemacht, scheiterten aber an der Festigkeit der amerikanischen Behörden u. Truppen. Zu der dritten Colonne, gegen Californien gerichtet, gehörten die Operationen der Flotte int Stillen Ocean unter Commodore Sloat, Kearney's von Santa Fé aus u. die Absendung der Californiaexpedition von New York (über ihre Erfolge s. Californien [Gesch.] B). Am 6. Juli 1846 erfolgte die Besitzergreifung von Neu-Californien. Die Regierung der Vereinigten Staaten hatte bereits seit einiger Zeit den Plan gefaßt, um eines raschen u. günstigen Erfolges gewiß zu sein, auf die Hauptstadt M. selbst marschiren zu lassen, u. es war hierfür die sogenannte Veracruz-Armee ausgerüstet worden. Inzwischen hatte Santana, welcher am 1. Octbr. zum Generalissimus der mexicanischen Armee ernannt worden war, in Potosi sein Heer gesammelt u. die Generale Urrea u. Minnon mit 5–6000 Rancheros zur Beunruhigung der Amerikaner vorgesendet. Am 22. u. 23. Februar 1847 lieferte Santana mit 15,000 Mann Infanterie, 6000 Mann Cavallerie u. 28 Geschützen dem amerikanischen Hauptheer unter Taylor die Schlacht bei Buena Vista, mußte aber nach verzweifeltem Kampfe das Feld räumen. Im Süden hatte die Veracruz-Armee unter Scott sich bis Anfang März in Anton-Lizardo gesammelt; die Flotte (bestehend aus 1 Linienschiff, 2 Fregatten, 6 Sloops, 2 Briggs, 4 Schoonern, 12 Dampfern u. 10 kleineren Fahrzeugen, zusammen mit 395 Kanonen) ankerte ebendaselbst. Bis zum 10. März waren die Truppen in der Nähe von Veracruz ohne große Hindernisse gelandet, am 11. März begannen sie mit der Einschließung der Stadt u. am 22. mit dem Bombardement. Bereits am 26. wurde über die Capitulation verhandelt u. am 29. erfolgte Scotts Einzug.
Santana, Ende März zum Präsidenten ernannt, war nach der Niederlage bei Buena Vista über Potosi zurückgegangen u. auf die Kunde von der Belagerung von Veracruz nach der Hauptstadt geeilt, um allen politischen Bewegungen vorzubeugen. Vorwärts Jalapa, bei dem Dorfe Cerro Gordo, wurden jetzt ziemlich vollständige Befestigungen aufgeworfen, bei denen Santana Anfangs April mit etwa 10,000 Mann regulären u. gegen 8000 Mann irregulären Truppen sammt 34 Geschützen eintraf; unter ihm befehligte Ampudia. Am 16. April näherten sich die Amerikaner unter Scott, u. es erfolgte nun hier am 17. u. 18. April die Schlacht von Cerro Gordo, wo die Mexicaner wieder geschlagen wurden. Am 22. April besetzten die amerikanischen Truppen Perode u. Jalapa. Santana, welcher nach der Schlacht nach Orizara zurückgegangen war, organisirte jetzt mit Hülfe aller verfügbaren Truppen einen Guerillakrieg, der den Amerikanern manchen empfindlichen Verlust beibrachte. Darauf ging er nach der Hauptstadt, um der Bewegung einer Friedenspartei entgegenzuwirken, u. wurde dort zum Dictator erwählt, rüstete sogleich Alles zum ernstesten Widerstande, schrieb eine Zwangsanleihe von 1 Million Dollars aus, zog, nachdem das Hauptquartier der Amerikaner am 27. Mai nach Puebla verlegt worden war, Anfang August den General Valencia aus Potosi mit 5000 Mann u. 30 Geschützen heran u. verkündigte in der Stadt M. das Kriegsgesetz. Starke Verschanzungen sollten nach jeder Seite dem Feind den Weg nach der Hauptstadt verlegen. Am 9. Aug. brachen nun auch die Amerikaner unter Scott auf u. schlugen am 19. u. 20. Aug. bei Contreras u. unmittelbar darauf bei Churubusco wiederholt die Mexicaner. Scott machte hierauf noch einmal Friedensvorschläge, welche nun von Santana angenommen wurden. Man einigte sich am 23. Aug. über einen Waffenstillstand, während dessen die Friedensverhandlungen zu Ende geführt werden sollten. Wesentlichen Einfluß auf Santanas Nachgiebigkeit hatte jedenfalls der Umstand, daß Paredes wieder ins Land gekommen war, von Orizaba aus eine Guerillaarmee gebildet hatte u. durch seine zahlreichen Anhänger sich rasch verstärkte. Übrigens führten die Verhandlungen zu keinem Resultat; die Forderungen wurden beiderseits zu hoch gestellt, wie denn die Mexicaner zuletzt das streitige Gebiet von Texas u. Entschädigung der mexicanischen Bürger verlangten. Zudem schlossen Ende August auf die Nachricht von Paredes' Ankunft mehre Staaten der Mexicanischen Union ein Sonderbündniß zur Fortsetzung des Krieges bis auf den letzten Mann; Paredes erklärte, er werde den Krieg fortführen, so lange noch ein Amerikaner auf mexicanischem Boden stehe. Unter diesen Umständen mußte es Santanas Streben sein, die Verhandlungen möglichst hinzuziehen. Und so erschien das Ende der Kündigungsfrist des Waffenstillstandes, ohne daß etwas ausgemacht worden wäre, u. der Krieg begann wieder.
Am 13. September nahm Scott die Forts Chapultepek, etwa 3/4 Meile von der Hauptstadt entfernt, u. Königsmühle, begann am 14. September die Beschießung der Hauptstadt u. am 15. Sept. der Sturm; die Amerikaner nahmen einen Stadttheil nach dem andern, zuletzt capitulirte auch die Kathedrale u. der Regierungspalast. General Quitman wurde Gouverneur der Stadt. Es hielt nun eine geraume Zeit schwer, nur einige Ordnung in die wirren Verhältnisse zu bringen, da keine Behörde da war, mit der man nur irgend hätte unterhandeln können. Santana war geflohen, Paredes verschollen, ebenso die meisten mexicanischen Generale. Die inzwischen angeknüpften Friedensverhandlungen führten endlich dahin, daß am 2. Febr. 1848 in Guadelupe-Hidalgo ein Friedensvertrag zu Stande kam, welchen, nachdem er von Seiten der Vereinigten Staaten einige Abänderungen erfahren hatte, die Kammer der Abgeordneten des mexicanischen Congresses zu Queretaro annahm u. der inzwischen zum Präsident erwählte Herrera am 19. Mai 1848 ratificirte. Die wichtigsten Punkte desselben waren folgende: Als Grenze beider Staaten wird bestimmt der Rio Grande del Norte von seinem Ausflusse bis zur Südgrenze des früheren mexicanischen Staates Neumexico, an der Süd- u. der Westgrenze von Neumexico fortlaufend bis zum ersten Arme des Rio Gila, von dem Einfluß des Gila in den Rio Colorado of the West quer durch denselben, der Grenzlinie zwischen Ober- u. Niedercalifornien folgend bis zum Stillen Ocean. Den Nordamerikanern steht freie Schifffahrt auf dem Colorado wie[221] im Californischen Meerbusen, beiden Theilen auf dem Rio Grande u. dem Rio Gila zu. Nordamerika zahlt 15 Millionen Dollars an M. Durch diesen Friedensvertrag entgingen M. die Theile von Tamaulipas, Cohahuila u. Chihuahua, jenseits des Rio Grande (etwa 2000 QM.), Neumexico (etwa 8000 QM.) u. Neucalifornien (etwa 16,000 QM.). Am 21. Juli verließen die amerikanischen Truppen die Hauptstadt.
Indessen hatte sich gegen die Friedenspartei schon damals wieder eine andere erhoben, an deren Spitze der wieder zum Vorschein gekommene Expräsident Paredes stand; Paredes erließ ein Manifest gegen die neue Regierung, bemächtigte sich der Stadt Guanaxuato, zog gegen die Haupstadt, wurde aber im Juli bei Maufil von den Regierungstruppen unter Bustamente geschlagen, u. nachdem er eine nochmalige Niederlage erlitten hatte, war der Aufstand als unterdrückt anzusehen; Herrera hatte sich behauptet. Dem von ihm am 2. November vertagten u. am 1. Januar 1849 wieder eröffneten Congresse wurde zum ersten Male seit einer langen Reihe von Jahren ein Budget vorgelegt, das ein Deficit von nicht weniger als 7 Mill. Thalern ergab. Im April fand ein neuer Aufstand des Generals Paredes Statt, welcher, wenn auch unterdrückt, doch aufs Neue dazu beitrug, die Unsicherheit der öffentlichen Zustände zu vermehren. Die ganze Lage des Landes wurde von da an eine höchst traurige. Der finanzielle Verfall der Republik nahm beständig zu; die Ausgaben mehrten, die Einnahmen verminderten sich, u. alle Bemühungen des Landes u. der Regierung, von dem hauptsächlich verderblichen Monopol- u. Prohibitivwesen loszukommen, scheiterten stets an der vereinten Kraft der Monopolisten, die durch ihren außerordentlichen Reichthum den Congreß beherrschten, wozu noch kam, daß sich auch die Einzelstaaten in Zoll- u. Steuerangelegenheiten Autonomie anmaßten. Die Regierung, an deren Spitze seit 1851 Arista als Präsident stand, versuchte vergeblich auf einem, im Anfange des Jahres zusammenberufenen außerordentlichen Congresse die Verwandlung des restrictiven Zollsystems in ein gemäßigtes Schutzsystem zu erlangen. Sie wollte hierauf dem Congreß die Spitze bieten durch eine Zusammenberufung sämmtlicher Gobernadores der Einzelstaaten im August, doch blieb die Mehrzahl derselben aus u. die erschienenen zeigten üblen Willen. Da schien ein neuer Aufstand einen günstigen Umschwung in den Verhältnissen herbeiführen zu wollen. Ein Oberst der Bürgergarde, Carbajal, erklärte sich Ende September gegen das Föderalgouvernement u. proclamirte Aufhebung der Prohibitionen u. Herabsetzung der Zölle als Ziel seiner Erhebung. Von Texas unterstützt u. von etwa 600 Mann begleitet bestand er einige günstige Gefechte gegen die Regierungstruppen u. belagerte endlich den Hafen von Matamoras. Der dort befehligende General Avalos, die Sympathien der Bevölkerung für Carbajais Projecte wahrnehmend, griff zu der kühnen Maßregel, auf eigne Verantwortung den Zolltarif für Matamoras umzuändern, die Prohibitionen aufzuheben u. die Zölle noch mehr herabzusetzen. Sofort standen alle Einwohner zu ihm, u. Carbajal mußte nach achttägigem Kampfe die Belagerung aufheben. Inzwischen hatte die Föderalregierung, um die Umstände zu benutzen, bei dem Congresse in M. einen Gesetzentwurf auf Zollreform eingebracht; als es jedoch am 24. Nov. zur Abstimmung in der Deputirtenkammer kam, hatte Carbajals Aufstand schon so weit seine Schrecken verloren, daß der Regierungsentwurf nur mit 1 Stimme Majorität angenommen wurde; im Senat aber schnitt man später die ganze Discussion durch Schließung der Sitzungen ab, welchem Beschluß dann auch die Deputirtenkammer beitrat. Der Congreß ging am 14. December auseinander, ohne daß die brennende Frage nur irgend eine Lösung gefunden hätte. Der von Carbajal geleitete Aufstand war kaum bewältigt, als sich schon auf verschiedenen Gebieten, namentlich in den Departements Xalisco u. Guadalaxara, im September 1852 wieder neue Unruhen erhoben, die von den Anhängern Santanas hervorgerufen worden waren. Nachdem dort schon im Mai der Hafenort Mazatlan der Schauplatz eines offenen Aufstandes gegen die Regierung gewesen war, wurden die Statthalter von Mazatlan u. Guadalaxara gewaltsam vertrieben u. selbständige Regierungen eingesetzt. Im Staate Veracruz entstanden, nicht ohne vieles Blutvergießen, ebenfalls unter dem Vorwande eines Auslehnens gegen die Accise u. die Binnenzölle, getrennte Territorien, die ihre Unabhängigkeit von dem besonderen Staate erklärten u. unmittelbar unter der Centralregierung stehen wollten. Ähnliches ging in Tamaulipas, Puebla u. San Luis Potosi vor sich. Alle Unterhandlungen der Regierung mit den Aufständischen scheiterten, die von ihr ausgesandten Truppen wurden zerstreut od. gingen über. Endlich wurde von den Leitern des Aufstandes auch die Maske völlig abgeworfen, u. es erging am 20. October eine Verkündigung, der sogenannte Plan von Guadalaxara, welcher einen völligen Umsturz verlangte. Danach wurde die Föderalregierung für abgesetzt u. die im Jahre 1847 beschlossene Verfassung für ungültig erklärt; es sollte ein Nationalconvent zur Umgestaltung der Verfassung berufen, ein provisorischer Präsident eingesetzt, Santana aber zur Rückkehr aufgefordert, an die Spitze der Armee gestellt u. mit Herstellung der Ordnung beauftragt werden. In wenigen Wochen hatte fast das ganze Land den Plan von Guadalaxara angenommen. In der Hauptstadt war man rathlos. Der Präsident hatte am 2. Sept. ein neues Cabinet gebildet, aber auch dieses vermochte nichts gegen die allgemeine Bewegung.
Neben dieser Bewegunggalt es jedoch auch noch äußere Feinde abzuwehren. Abgesehen davon, daß die Indianer ihre Raubanfälle wiederholt u. bes. im Staate Zacatecas furchtbar gehaust hatten, war auch von einem französischen Abenteurer, einem Grafen Raousset de Boulbon, angeblich zum Schutze einer, die Ausbeute von Silberminen betreibenden französischen Gesellschaft, von Obercalifornien ein Einfall im Staate Sonora versucht worden. Der Graf landete am 1. Juni im Hafen von Guayamas, schlug am 13. October den Statthalter Blanco bei Hermosillo u. eroberte die Stadt; verließ dieselbe jedoch vor der feindseligen Gesinnung der Bevölkerung bald wieder u. ging nach San Francisco. In Folge einer strengen Regierungsverordnung gegen die Presse erhob sich fast das ganze Land: auch der größte Theil der Truppen war von der Regierung abgefallen. Der Präsident Arista eröffnete am 1. Jan. 1853 den Congreß zu M. u. verlangte von demselben, daß ihm gegen die amerikanischen Zustände des Landes außerordentliche [222] Vollmachten gegeben würden. Da der Congreß sich deß weigerte, u. da eben General Mignon mit den Regierungstruppen eine vollständige Niederlage erlitten hatte, trat Arista von der Präsidentschaft zurück; an seine Stelle trat provisorisch der Oberrichter Cevallos u. wurde auch von dem Congresse hierin mit gewissen dictatorischen Rechten bestätigt. Die nächste Maßregel desselben war, daß er den Congreß am 19. Januar selbst mit Waffengewalt auseinander treiben ließ u. einen constituirenden Nationalcongreß auf den 15. Juni einberief. Da erhob die Revolution wieder allenthalben ihr Haupt, u. als sich Cevallos auch mit Uraga, dem Oberbefehlshaber der regierungsfeindlichen Truppen, nicht zu einigen vermochte, dankte er am 6. Februar ab. Nun trat die vollständigste Anarchie ein. Die in u. um M. stehende Soldatesca bekleidete den General Lombardini mit der höchsten Gewalt; aber auch jeder Capitän, der eine Truppe zusammenbringen konnte, erklärte seine Unabhängigkeit. So entstand das allgemeine Verlangen nach Einsetzung einer unumschränkten Herrschaft; man rief von allen Seiten nach Santana, u. am 17. März wurde Santana wirklich durch die Nation zum Präsidenten mit dictatorischer Gewalt erwählt. Durch das, von Veracruz aus erlassene Manifest vom 2. April, in dem er die ganze verzweifelte Lage der Republik aufdeckte, kündigte er eine allgemeine Amnestie an u. bezeichnete als Losungswort die Aussöhnung u. Einigkeit der Parteien. Am 20. April hielt er seinen Einzug in die Hauptstadt. Von vornherein entwickelte er eine gewaltige Thätigkeit u. schonungslose Energie: eine seiner ersten Mäßregeln war die Entfernung seiner politischen u. persönlichen Gegner, so der Generale Arista u. Uraga. Zugleich trat ein neues Ministerium an die Spitze der Geschäfte u. als Beirath für das Ministerium wurde ein Staatsrath aus 21 wirklichen u. 10 stellvertretenden Mitgliedern ernannt u. derselbe im April eingesetzt. Jede Legislativautorität in der gesammten Republik wurde aufgehoben. Durch diesen bedeutsamsten Schritt war sonach das Föderativsystem abgeschafft u. das der Centralisation an seine Stelle getreten. Zugleich wurden die Ämter des Civil- u. Militärgouverneurs in den einzelnen Staaten in Einer Person vereinigt. Dies Alles ordnete ein am 22. April erlassenes Actenstück an, das unter dem Titel: Grundzüge für die Verwaltung der Republik bis zur öffentlichen Bekanntmachung der Verfassung, erschien. Demgemäß wurde auch die Berufung eines Congresses für jetzt nicht angeordnet. Zugleich wurde auch der vom Kaiser Iturbide zur Anerkennung von Nationalverdiensten gestiftete Orden Nuestra Señora de Guadelupe, aus Großkreuzen, Comthuren u. Rittern bestehend, erneuert. Am 25. April erfolgte die Publication eines strengen Preßgesetzes; ferner wurde besonderer Eifer auf die Organisation der Armee verwendet, welche durch Einführung einer regelmäßigen Rekrutirung zu einer imposanten Höhe gebracht werden sollte, aller Privatbesitz von Waffen verboten u. Telegraphen ausschließlich unter die Controle der Regierung gestellt; endlich, um die Geistlichkeit zu gewinnen, durch Erlaß vom 20. September die Wiedereinführung des Jesuitenordens decretirt, dem alle seine vormaligen Besitzungen zurückgestellt werden sollten. Im Ganzen zeigte sich das Volk zufrieden mit der plötzlichen Unterdrückung der Anarchie u. mit dem scharfen Regimente einverstanden. Nur das neue Zollgesetz, welches das Fortbestehen der Binnenzölle u. ihre Wiedereinführung an Orten, wo sie aufgehoben worden, anordnete u. welches alle Hoffnungen auf eine günstigere Gestaltung der Handelsverhältnisse mit einem Male wieder zerstörte, wurde mit Unwillen aufgenommen. Doch blieb äußerlich wenigstens für jetzt die Ruhe gewahrt. Ja, Santana erhielt eine nur festere Begründung seiner Macht, indem der Senat auf Antrag der Behörden u. Notabilitäten von Guadalaxara bestimmte, daß der Dictator zur Erhaltung der Ruhe im Innern seine Gewalt so lange behalten möge, als er es für passend erachte, u. daß er im Falle seines Ablebens seinen Nachfolger bestimmen möge. So wurde Santana am 16. Decbr. mit lebenslänglicher Dictatur bekleidet. Ein Streit zwischen M. u. den Nordamerikanischen Freistaaten über das Mecillathal, wurde durch den, nach James Gadsden, nordamericanischen Gesandten in Mexico, genannten, am 13. Dec. abgeschlossenen u. im April 1854 von dem Senat zu Washington genehmigten, aber erst am 30. Juni ratificirten Gadsdenvertrag beigelegt. Nach demselben überließ M. den Vereinigten Staaten für 10 Mill. Dollars das Mecillathal u. einige andere Landstrecken, welche die Fortführung der südlichen Eisenbahn zum Stillen Ocean erleichtern, s.u. Tehuantepec u. Panama. Von äußeren Feinden blieb das Land auch in diesem Jahre nicht verschont. Die Einfälle der Indianer wiederholten sich mit um so größerer Heftigkeit, da die Militärcolonien an der Grenze aufgelöst waren. Bes. in Cohahuila richteten die Wilden große Verheerungen an; doch wurden auch Sonora, Durango, Nuevo Leon u. Zacatecas hart bedrängt, Städte u. Dörfer zerstört u. geplündert, so daß sich endlich die Regierung zur Ruckgabe eines Theiles der Waffen an die Einwohner verstehen mußte. Daneben fehlte es auch nicht an einem neuen Abenteurerzuge, welchen Major Walker aus Kentucky unternahm, um Untercalifornien mit Waffengewalt den Vereinigten Staaten einzuverleiben. Waller segelte mit einer kleinen Schaar Freibeuter am 17. October von San Francisco ab, landete am 3. Novbr. bei La Paz, überfiel die Stadt, nahm den Statthalter Espinosa gefangen u. erklärte, nach einem glücklichen Gefecht gegen die mexicanischen Truppen, Untercalifornien zu einer unabhängigen Republik, worauf alsbald die neue Regierung eingesetzt, ja sogar eine Art Legislatur zusammengebracht wurde. Indeß von einem heranrückenden mexicanischen Heere in den ersten Monaten 1854 mehrfach geschlagen, zog sich Walker nach Obercalifornien u. Texas zurück.
Inzwischen hatten sich aber viel bedrohlichere Zustände im Lande selbst entwickelt. Die harten Maßregeln Santanas hatten zuletzt auf denverschiedensten Seiten Erbitterung u. eine mehr u. mehr um sich greifende dumpfe Gährung erzeugt. Während die Seehäfen durch das neue Zollgesetz außerordentlichen Schaden litten, hatte anderwärts die Unterdrückung des Bundessystems u. jeder Freiheit verletzt u. das Conscriptionsgesetz in Verbindung mit neuen Auflagen, der Fenstersteuer u. dem Paßgesetz die ganze Bevölkerung in eine drohende Bewegung versetzt; schon kam es in mehreren Gegenden zu offenen Aufständen. Als der bedeutsamste derselben zeigte sich bald der des Generals Alvarez, welcher am 22. Jan. 1854 ein Pronunciamento er[223] hob, worauf er Santana u. seinem System den Krieg erklärte, zur Wiedereinführung des Repräsentativsystems aufforderte, Vernichtung der Tyrannei, Herstellung des Rechtszustandes etc. versprach (Plan von Ayutla vom 1. März, s. unten). Indem Alvarez zunächst sich die Freundschaft der Nordamerikaner zu erwerben trachtete u. deshalb auch Acapulco zum Freihafen erklärte, blieb er beständig Sieger gegen die wider ihn ausgeschickten Regierungstruppen, u. so verbreitete sich der Aufstand im Laufe des Jahres von Süden aus immer weiter in die mittleren Länder hinein. Zugleich wurde die Republik in diesem Jahre abermals von einem auswärtigen Einfall bedroht, der wieder von dem Grafen Raousset de Boulbon ausging. Derselbe landete im Juli 1854 in Guayamas, wurde aber hier alsbald in einem Treffen mit den mexicanischen Truppen geschlagen, gefangen u. am 12. Aug. in Guayamas erschossen. Im Jahr 1855 entfaltete sich der Aufstand des Generals Alvarez erst in seinem ganzen Umfange. Damit gewann nun auch der Plan von Ayutla vom 1. März v. I. erst seine volle Bedeutung. Dessen wesentlichste Bestimmnngen waren folgende: Santana u. seine Anhänger sind ihrer Ämter entsetzt; der Obergeneral der Armee soll eine Repräsentation aus den Staaten u. Territorien der Republik zusammenberufen, welche einen provisorischen Präsidenten erwählt, welchem die ausübende Gewalt übertragen wird u. der über die Sicherheit u. Rechte des ganzen Landes wie des Einzelnen wachen muß; in jedem, diesem Plane zustimmenden Staate richtet der Oberbefehlshaber der Truppen mit sieben einsichtsvollen Männern eine den Verhältnissen angemessene Regierung ein; der provisorische Präsident ruft innerhalb 15 Tagen nach seiner Wahl einen außerordentlichen Congreß zur Entwerfung eines neuen Grundgesetzes u. zur Prüfung der Erlasse der provisorischen Executive zusammen; die Executivgewalt wird zur Ausbildung der Armee alle Maßregeln ergreifen, ihre Aufmerksamkeit auf die Freiheit des Binnenhandels u. des auswärtigen Verkehrs richten u. die hierauf bezüglichen Tarife unverweilt verkündigen; die Conscription durch Loosen, das Paßwesen u. die Kopfsteuer sind u. bleiben abgeschafft; die Generale Bravo, Alvarez u. Moreno werden eingeladen, sich an die Spitze des Befreiungsheeres zu stellen, die Regierung in die Hände zu nehmen u. alle erforderlichen Verbesserungen in der Verwaltung vorzunehmen. Vergebens versuchte Santana die Verbreitung dieses Planes zu unterdrücken; vergebens zog er selbst an der Spitze einer neuen Expedition gegen die Aufständischen aus. Zugleich erhoben sich nun aber auch andere rebellische Häuptlinge, überschritten, unterstützt von texanischen Freibeutern, den Rio Grande u. Rio Bravo, beunruhigten die nördlichen Provinzen der Republik u. schlugen am 22. u. 23. Juli die Regierungstruppen bei Saltillo, worauf Monterey in die Hände der Aufständischen fiel. Schon verbreitete sich die Revolution rings um die Hauptstadt, u. in derselben erhob die liberale Partei ungescheut das Haupt wider den Dictator. Da verließ Santana am 9. August mit 1400 Mann Garde die Hauptstadt unter dem Vorwande, die Rebellen zu bekämpfen, doch erließ er auf dem Wege nach Veracruz aus Perote eine Proclamation an die Nation, in welcher er seine Abdankung erklärte, u. schiffte sich am 19. Aug. nach Havanna ein. Sofort nach seinem Abzuge brach in der Hauptstadt eine wilde Verwirrung los. Carrera ergriff nun durch Proclamation vom 15. August die oberste Gewalt, nannte sich Vicepräsident u. erklärte den Plan von Ayutla durchaus als Richtschnur nehmen zu wollen. Ein außerordentlicher Congreß, zu welchem sämmtliche Häupter der Revolution eingeladen wurden, sollte am 16. September in Dolores-Hidalgo zusammentreten. Der Guadeluporden wie die geheime Polizei wurden abgeschafft u. eine Amnestie für alle politischen Verbrechen erlassen. Der überaus großen Finanznoth des Staates wurde durch ein Anlehen bei der Geistlichkeit abzuhelfen gesucht; doch verstand sich dieselbe nur zu der Zahlung von 40,000 Dollars. Carreras Stellung war übrigens von vornherein eine durchaus schwankende gewesen; seine Ernennung wurde vielfach als eine unrechtmäßige betrachtet u. seine freundschaftlichen Beziehungen zu Santana erweckten Mißtrauen gegen ihn. Als nun schon mehre Städte u. Staaten ihm den Gehorsam verweigerten, legte er nach Monatsfrist sein Amt nieder, in welchem ihm General Diaz de la Vega folgte. Aber auch dieser vermochte die Aufregung im Lande u. in der Hauptstadt nicht zu beschwichtigen, daher auch er nach kurzer Zeit wieder abtrat. Ihm folgte General Juan Alvarez, das Haupt der Progressisten. Der gefährlichste Feind des Staates war im Osten des Landes, wo der General Vidanini die Departements Coahuila, Tamaulipas u. Nuevo Leon losreißen u. als Republik unter dem Namen Sierra Madre constituiren wollte. Seine unversöhnlichsten Feinde hatte Alvarez in der Hauptstadt selbst, wo ihn eine Conspiration am 10. Dec. zwang, die Präsidentschaft niederzulegen. An seine Stelle trat der General Commonfort als Substitutpräsident. Er war der 36. Präsident innerhalb 40 Jahren, der fünfte innerhalb 4 Monaten! Auch er war nicht der Mann des allgemeinen Vertrauens; weil er gemäßigten Grundsätzen huldigte, so waren die Progressisten (Puros) mit ihm unzufrieden, u. weil er die Decrete seines Vorgängers, welche die Vorrechte der Clerisei u. der Armee aufgehoben hatten, in Geltung ließ, so protestirten alle Bischöfe gegen ihn u. die Truppen verließen massenweise die Fahnen; der Regierungsrath verweigerte die Eidesleistung u. vertagte sich; der Stadtrath der Stadt M. löste sich auf. So stand die neue Regierung schwächer als eine frühere da. Diese Schwäche der Regierung benutzten nun die Gouverneure der Departements als vollkommene Tyrannen zu regieren u. bereiteten der Centralregierung dadurch eine wesentliche Verlegenheit, daß sie die Staatseinkünfte zurückhielten, so daß diese, da die directen Steuern aufgehoben waren, ohne alle Geldmittel war. Inzwischen war General Uraga, der mexicanische Gesandte in Berlin, von den Conservativen als Präsident berufen, Anfangs 1856 in Veracruz angekommen, aber er mußte vor den gegen ihn ausgeschickten Regierungstruppen fliehen. Eine anderweite Truppensendung aus der Hauptstadt erfolgte unter Castillo gegen Haro y Ramirez, welcher Puebla belagerte; aber Castillo ging selbst zu den Rebellen über, u. diese besetzten Puebla. Nun zog Commonfort selbst gegen die Empörer u. nahm am 13. März die Stadt mit Sturm ein.
Schon vorher war die neue Regierung wegen einer Zinsenforderung in einen Conflict mit Spanien gerathen, welcher anfangs zu einem Kriege zu führen drohte, endlich aber auf diplomatischem[224] Wege geschlichtet wurde. Es waren nämlich die Forderungen, welche Spanien an M. hatte, 1847 geregelt u. eine jährliche Summe vor 51/2 Millionen Realen als Zinsen versprochen, darüber auch noch 1853 unter Santana eine besondere Convention abgeschlossen, in der letzten Revolution aber die Zahlung an die Gläubiger eingestellt worden, u. obgleich den Regierungen von London, Paris u. Washington die Zahlung für ihre Unterthanen wieder zugesagt worden war, so machte die Regierung von M. den Spaniern gegenüber Schwierigkeiten; sie verlangte namentlich, die Inhaber spanischer Bons sollten dieselben im Finanzministerium zur Revision abgeben, weil beim Abschluß der Convention von 1853 mehre unbegründete Ansprüche auf Entschädigung zugelassen worden wären. Als die spanische Gesandtschaft vergebens dagegen Einspruch erhob, so erhielt der Gouverneur von Cuba von Madrid aus im Mai den Befehl, mit einem Geschwader von vier Kriegsschiffen den außerordentlichen Gesandten Alvarez nach M. zu begleiten, um seinen gerechten Forderungen Nachdruck zu verleihen. Dies geschah, u. in Folge davon wurde Alvarez von der Regierung empfangen u. ihm zugesagt, daß die Bons ihren Inhabern zugestellt, die Zinsen bezahlt u. die von der Convention sanctionirte Schuld anerkannt werden sollte. Da aber die mexicanische Regierung ihre Zusagen nicht vollständig hielt, überhaupt man in Spanien mit den, von Alvarez an M. gemachten Concessionen nicht zufrieden war, so wurde derselbe Ende August abberufen, u. der Conflict blieb lange unausgeglichen. Inzwischen hatte sich die Regierung Commonsorts sichtbar gestärkt, u. dies bes. dadurch, daß sich der Präsident mehr der liberalen Partei zugeneigt hatte. Es war ein neues Gesetz zur Organisation der Verwaltung entworfen, berathen u. vom Präsidenten bestätigt worden, ein neues Verfassungsgesetz war zur Vorlage für den Congreß ausgearbeitet. Vor allen aber von Wichtigkeit war das Gesetz vom 28. Juni, wornach der Clerus kein Grundeigenthum besitzen sollte; alles in der Hand der Kirche befindliche Eigenthum sollte verkauft werden, um so in Privatbesitz gekommen, besser bearbeitet u. rentabler gemacht zu werden. Zugleich wurde im ganzen Staate Gewissensfreiheit gewährleistet, die Jesuiten aus dem Lande gewiesen u. die Häfen Auswanderern geöffnet. Die Regierung erwies sich jedoch bald nicht im Besitz der hinreichenden Kraft, weil sie mit der Gesinnung u. mit den Gefühlen der Bevölkerung im Widerspruch war, u. namentlich stießen die Maßregeln gegen die Geistlichen auf unüberwindliche Schwierigkeiten. Am 22. Oct. 1856 empörte sich Puebla zum zweiten Male. Es gelang der Regierung sich mit dem in den Staaten Nuevo Leon u. Coahuila herrschenden Santjago Vidaurri am 18. Nov. zu verständigen u. dadurch freie Hand gegen Puebla zu bekommen, welches am 3. Dec. genommen u. der Anführer der Aufständischen, Orihuela, erschossen wurde. Allein die Aufstände dauerten an andern Orten fort, u. die Centralgewalt hatte keine Mittel sie zu bewältigen, wenn sie auch einzelne Vortheile errang. Der Congreß in der Stadt M. beschäftigte sich mittlerweile mit Abfassung einer neuen Verfassung, in welcher die Grundsätze der Demokratie in ihren äußersten Folgerungen zum Ausdrucke gelangten. Am 11. März 1857 leistete Commonfort den Eid auf diese Verfassung, bemerkte jedoch dabei, daß ihre Dauer vom Willen des Volkes abhänge. Die Geistlichkeit verweigerte jede Mitwirkung von Seiten der Kirche bei den Feierlichkeiten der Eidesleistung, u. außerdem befahl der Erzbischof von M. allen Geistlichen, denjenigen die Absolution zu versagen, welche die Verfassung beschwören würden. Die meisten Beamten u. 27 höhere Offiziere enthielten sich der Eidesleistung. Schon vorher hatte der Staat die Ausbezahlung der Besoldungen an die Beamten eingestellt. Die Streitfrage in den Verhältnissen zu Spanien wurde noch schwieriger durch Ausplünderung u. Ermordung mehrer Spanier unter den Augen der Behörden. Der spanische Gesandte verlangte Bestrafung der Schuldigen, die auch von Seiten der Regierung versprochen wurde; als aber trotzdem nichts geschah, wurden im März 1857 die diplomatischen Verbindungen zwischen beiden Ländern abgebrochen. Ein außerordentlicher mexicanischer Gesandter, der nach Paris u. Madrid kam, schien nur Zeit gewinnen zu sollen, denn zu gleicher Zeit suchte Präsident Commonfort mit der nordamerikanischen Regierung Verträge abzuschließen, um sich ihres Schutzes gegen Spanien zu versichern. Unter diesen Umständen überließ es Spanien den Regierungen von England u. Frankreich eine Vermittelung herbeizuführen. Im Sept. 1857 versammelte sich der Congreß nun zu M., um die Verfassung zeitweilig außer Kraft zu setzen, dem Präsidenten Commonfort dictatorische Gewalt zu übertragen u. die Regierung zur Aufnahme einer Anleihe u. zur Vermehrung des Heeres auf 20,000 Mann zu ermächtigen, um die Ordnung im Innern herzustellen u. die nationale Unabhängigkeit nach außen aufrecht zu halten. Aber schon am 16. Dec. hob Commonfort mit Hülfe der bewaffneten Macht die neue Verfassung wieder auf, ohne jedoch deshalb irgend haltbare Zustände herbeiführen zu können. Er hatte sich dazu vorzugsweise des Generals Zuloaga bedient, der nun wieder am 11. Jan. 1858 in der Stadt M. von dem Heere zum obersten Befehlshaber erhoben wurde, mit der Aufgabe, das Vaterland zu retten, die Religion zu erhalten, das Heer in seinen Rechten u. die Mexicaner in ihren Freiheiten zu schützen. Allein Commonfort befestigte sich mit einigen ihm treu gebliebenen Truppen im Regierungsgebäude, u. endlich bezogen auch die Radicalen einige feste Punkte der Stadt, um die Verfassung von 1857 zu vertheidigen. Als nun noch für Zuloaga von außen Hülfstruppen unter Osollo u. Miramon in die Hauptstadt eilten, kam es zu einem siebentägigen Kampfe, in Folge dessen Commonfort entfloh.
Am 22. Januar 1858 bildete sich eine provisorische Regierung mit Zuloaga an der Spitze aus der reactionären Partei, welche das Gesetz über den Verkauf der geistlichen Güter aufhob, die Vorrechte des Heeres u. der Geistlichkeit wieder herstellte u. die Beamten, welche wegen Verweigerung des Verfassungseides ihre Stelle verloren hatten, wieder einsetzte. In den einzelnen Staaten behaupteten die Parteihäupter ihren Einfluß, zu deren Unterwerfung Osollo, Miramon u. Andere ausgesendet wurden. Drei Viertel der Republik erkannte die Centralgewalt nicht an, während Zuloaga trotzdem den Sondergeist der Einzelstaaten unter eine starke Centralgewalt vereinigen wollte. Im Anfange glücklich, blieb der fähigste seiner Generale, Osollo, in einem Treffen. Die hauptsächlichsten Handelsstädte waren in der Gewalt der Aufständischen[225] u. die Regierung ohne Geld. Diesem Mangel abzuhelfen griff sie zu einer Zwangsanleihe, welche auch auf den fremden Handel ausgedehnt wurde, indem sie fremde Waaren wegnahm u. verkaufte. England u. die Nordamerikanische Union erhoben dagegen Beschwerde, was bei dem schnellen Wechsel der vielen Regierungen wenig Erfolg hatte. Im Juli 1858 wüthete der Bürgerkrieg noch in Yukatan, durchzogen zahlreiche Banden plündernd die Provinzen Puebla, Xalisco, Guanaxuata u. selbst Mexico, u. waren acht verschiedene Parteihäupter in verschiedenen Provinzen zu bekämpfen. Unter diesen Umständen glaubte Santana an die Rückkehr seiner Macht u. richtete von St. Thomas aus einen Aufruf an die Mexicaner, der aber nirgends Anklang fand. Daneben forderte England u. Frankreich von der Centralregierung Auszahlung der den Staatsgläubigern schuldigen Zinsen, genaue Monatsausweise über die Einfuhrzölle, Entschädigung für alle den Unterthanen beider Mächte zugefügte Verluste, Wiedereinführung des früheren den Verkehr erleichternden Zolltarifs, u. da die Geistlichkeit den Präsidenten Zuloaga nur sehr ungenügend mit Geldmitteln unterstützte, war seine Stellung eine unhaltbare. Im Frühjahr 1859 dankte er ab, u. an seine Stelle trat General Miramon als Präsident der Republik, welcher die Zwangsanleihe wieder aufhob u. die Forderungen Englands u. Frankreichs bewilligte. Außer der Centralregierung in Stadt M. u. mehren unabhängigen Einzelregierungen in den Provinzen hatte sich eine nationale Regierung der demokratischen Partei in Veracruz mit dem Präsidenten Juarez an der Spitze gebildet. Mit diesem schloß die Nordamerikanische Union einen Vertrag, wodurch die Union das Durchfuhrrecht über die Landenge von Tehuantepec, von Rio Grande bis Mazatlan am Stillen Ocean u. von Guaymas bis Arizona erlangte, zugleich mit der Befugniß diese Straße der Sicherheit wegen mit amerikanischen Truppen besetzen zu lassen. Dafür zahlte die Union an die Regierung von Veracruz 400,000 Pfund Sterlinge. Vgl. Clavigero, Storia di Meyico, Cesena 1780–81, 4 Bde. (englisch, Lond. 1787, deutsch, Lpz. 1789); Torrente, Historia general de la revolucion moderna hisp. americana, Madrid 1829 f., 5 Bde.; Mora, Mejico y sas revoluciones, Par. 1836, 8 Bde.; Cavo, Los tres siglos de Mexico durante el Gobierno Español, Mex. 1836, 3 Bde.; Prescott, History of the conquest of Mexico, Lond. 1843, Boston 1844, 3 Bde. (deutsch Lpz. 1845, 2 Bde.), Young, History of Mexico, New York 1847; Alaman,Historia de Mexico, Mex. 1847–52, 5 Bde.; v. Richthofen, Die politischen Zustände der Republik M., Berl. 1854 (1859).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.